FAU-Chemiker entwickelt Verfahren, um die Verteilung von Lipiden in archäologischen Keramiken zu bestimmen

Symbolbild Bildung

Was uns jahrtausendealte Fette verraten

Prof. Dr. Simon Hammann, Lebensmittelchemiker an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), hat ein Verfahren entwickelt, mit dem die Verteilung von Fettrückständen in jahrtausendealten Karamiken abgebildet werden kann. Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift PNAS vorgestellt.*

Lipide aus Fleisch, Milch, Bienenwachs oder Getreide können viele Jahrtausende in den Poren von Keramiken überdauern. Sie verraten uns, wie Menschen in der Vergangenheit gekocht und ihre Vorräte gelagert haben. Bislang wurden die biomolekularen Komponenten der Funde mittels Chromatografie und Massenspektrometrie entschlüsselt, wofür die Keramikproben vollständig pulverisiert werden mussten. Zudem ließen sich keine Rückschlüsse auf die Verteilung der Lipide in den Gefäßen ziehen.

Eine neue Methode, die von Simon Hammann entwickelt wurde, ermöglicht die Darstellung komplexer Lipidstrukturen in der Gefäßmatrix. Mithilfe der Sekundärionen-Massenspektrometrie entsteht ein zusammenhängendes und hochaufgelöstes Bild der Fettverteilung in der Keramikprobe, die dabei nicht zerstört werden muss. Dieses Verfahren erlaubt es nun zu entschlüsseln, wie Lipide über Jahrtausende erhalten bleiben, und könnte in Zukunft auch wertvolle Informationen über die Art der Speisenbereitung liefern.