BN Neunkirchen: „Der Fleischkonsum ist in Deutschland ein heikles Thema“

Er ist verantwortlich für fast 15 Prozent der weltweit vom Menschen verursachten Emissionen. Ein echter Klimakiller also! Weniger Fleisch essen, und wenn, dann besser produziertes, ist also die Devise. Aktuell verzehrt ein Deutscher im Laufe seines Lebens vier Rinder, vier Schafe, 46 Schweine, 37 Enten, 12 Gänse, 46 Puten und 945 Hühner.

Weniger Fleisch essen – Wie geht das?

  • Verkneifen Sie sich jeglichen Missionierungsversuch, gehen Sie einfach mit Beispiel voran. Gemüselasagne als schmackhafte Alternative zum Schweinebraten.
  • Ihre Kantine wird auch in 100 Jahren keinen „VeggieDay“ einführen und weiterhin den Fleischkonsum fördern? Dann bleiben Sie einfach bei den Beilagen und nehmen sich von zuhause ein Sandwich mit. Die Nachfrage erhöht das Angebot!
  • Wer den Fleischgeschmack vermisst, sollte seine Speisen kräftig würzen z.B. Curry, Chilli usw. Auch „Als ob“ Versionen, wie Soja, Tofu, Seitan können helfen den Fleischhunger zu überlisten.
  • Die Angst vor Eiweißmangel bei Leuten, die weniger Fleisch essen, ist völlig unbegründet – eine gesunde, ausgewogene Ernährung vorausgesetzt. Getreide, Hülsenfrüchte und Milchprodukte sind hochwertige Eiweißquellen.
  • Leider bieten immer noch viele Lokale ihren Gästen fast nur Fleischgerichte an. Fragen Sie dort ruhig mal nach einer vegetarischen ausgewogenen Alternative. Auch hier gilt, die Nachfrage erhöht das Angebot!
  • Wenn Fleisch, dann sollte es Bio und aus artgerechter, regionaler Produktion sein, am besten vom Direktvermarkter z.B. in Kunigundes Schmitt Hofladen in Baad, im Frohnhofer Mühlen Lädla oder in Lissi´s Hofladen in Igensdorf.
  • Der „Fleischatlas“ des BUND informiert umfassend über den riesigen Fleischkonsum der reichen Länder und dessen Folgen: www.bund.net/fleischatlas
  • Unter www.vebu.de gibt der Vegetarierbund Tipps rund um fleischfreie Kost, von Ernährung über Gratisrezepte bis hin zu Veggiehotels für den Urlaub.

Unser massenhafter Fleischkonsum funktioniert, weil wir verdrängen: das Leid der Tiere, die immense Umweltzerstörung der Agrarindustrie, die klimaschädlichen Emissionen, die Antibiotika Rückstände im Fleisch, das erhöhte Herzinfarktrisiko.

Es gibt also viele gute Gründe, weniger Fleisch zu essen und zumindest „Flexitarier“ zu werden.

Karin Weber