Bamberger Kreisausschuss einstimmig für Förderung des Notrufs bei sexualisierter Gewalt

„Eine gute Sache muss man fördern“, so Landrat Johann Kalb – das sahen auch die Mitglieder des Kreisausschusses so. Sie beschlossen in der jüngsten Sitzung einstimmig eine Fortführung der Förderung des Projektes „Notruf bei sexualisierter Gewalt“ in Höhe von 17.165 Euro pro Jahr. Der Landkreis Bamberg fördert den Notruf seit 2013. Bislang betrug die Fördersumme jährlich 8.500 Euro.

Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) ist seit 1988 Träger des Notrufs bei sexualisierter Gewalt. Er ist im Bereich von Prävention, Beratung und Begleitung betroffener Kinder, Frauen und Familien tätig. „In diesem Rahmen bietet er persönliche Gespräche und telefonische Beratungen an, vermittelt Hilfsangebote, leistet Krisenintervention, unterstützt ggf. bei Strafanzeigen und bei der Prozessbegleitung und bietet Selbsthilfe- und Betroffenengruppen an“, erläuterte Landrat Johann Kalb. Dabei ist in den vergangenen Jahren die Zahl der Beratungen kontinuierlich gestiegen. Suchten 2015 noch rund 130 Personen Hilfe, waren es 2018 fast 180 Menschen.

Der Schwerpunkt der Beratungsarbeit liegt bei Frauen, die in der Kindheit sexuell missbraucht wurden und nun unter psychosomatischen Erkrankungen leiden oder Kinder haben, die das Alter erreichen, in dem der eigene Missbrauch stattgefunden hat. Vermehrt berät der Notruf auch Personen, die von sexuellen Übergriffen an Kindern und Jugendlichen wissen oder solche Übergriffe vermuten. Geplant sind zudem das Angebot von Schulungen zur Prävention und Sensibilisierung sowie der Ausbau des Beratungsangebots für die ländlichen Regionen.