Sonntagsgedanken: Die große Einladung

Symbolbild Religion

Evangelium des Matthäus Kapitel 22 Verse 1 – 14, Teil I

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Ein weiser Mann besuchte einen Reichen, der im Ruf stand, freigiebig zu sein. Doch da der Besucher in dieser Stadt noch fremd war, dazu unauffällig gekleidet, wies man ihn schon an der Tür ab. Nun beschaffte sich der Weise vornehme Kleider, ging anderntags noch einmal hin und wurde prompt eingelassen. Sein Gastgeber ließ die besten Speisen auftischen. Die nahm der Weise und warf sie auf seine Kleider, die bald übel verschmutzt waren. Gefragt, was das solle, erwiderte er: „Gestern besuchte ich Dich und Du hast mich zurückgestoßen. Heute, da ich in weißen Kleidern erscheine, bewirtest Du mich. Ich muss also annehmen, dass Deine Gaben für meine Kleider bestimmt sind.“

Kleider machen Leute, heißt es im Sprichwort und das trifft, wenn man unseren Text oberflächlich liest, auch auf die Kirche zu. Da fliegt jemand aus dem Hochzeitssaal, weil er kein teueres Gewand trägt. Seien wir ehrlich, wäre uns ein Obdachloser, ein Drogensüchtiger, ein entlassener Sträfling im Gottesdienst, im Hauskreis willkommen?

„Gott lädt uns ein zu seinem Fest, lasst uns gehen!“, so lautet nicht nur ein modernes christliches Lied, das wir in der Jungschargruppe früher sangen, mit diesen Worten lässt sich auch die Frohe Botschaft von Jesus Christus zusammenfassen. Gott lädt uns ein in seine neue, ewige Welt, obwohl wir diese Einladung nicht verdienen und nur selten wertschätzen. Wer sich aber bewusst zu Christus hält, der sollte dann auch auf andere zugehen. Ein freundlicher Anruf bei Neuzugezogenen, die Begrüßung der Gottesdienstbesucher an der Kirchentür sollten in jeder Gemeinde selbstverständlich sein.

Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind
  • nicht verheiratet