Hautpilz bei Feuersalamander in Ebrach nachgewiesen
Infektion im Steigerwald bestätigt
In der Marktgemeinde Ebrach wurde vor kurzem ein toter Feuersalamander gefunden. Laboruntersuchungen bestätigten jetzt eine Infektion mit dem Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (kurz: Bsal). Vor über 10 Jahren wurde der Pilz in den Niederlanden entdeckt und 2013 zum ersten Mal wissenschaftlich beschrieben. Über die Eifel breitete er sich nach Deutschland aus. Infektionen von Feuersalamandern traten bereits in den Niederlanden und in Belgien sowie in Deutschland in der Eifel und bei Essen auf. Für Bayern ist dies der erste Nachweis. Alle heimischen Salamander- und Molcharten können durch den Pilz erkranken, wobei die meisten Arten eine Infektion überleben. Bei Feuersalamandern führt eine Ansteckung dagegen fast immer zum Tod. Für den Menschen und andere Tiere ist Bsal ungefährlich.
Der Pilz wurde ursprünglich vermutlich mit infizierten Salamandern oder Molchen über den Tierhandel aus Asien nach Europa eingeschleppt. Der Pilz ist auf eine feuchte, kühle Umgebung angewiesen und kann in und an Gewässern sowie in feuchten Böden überdauern. Spezielle Dauersporen können sogar längere Zeit ohne Wirt überleben. Über Erde, die an Schuhen, forstlichen Arbeitsgeräten oder Tierpfoten haftet, kann der Erreger weitergetragen werden.
Um eine weitere Verbreitung von Bsal einzuschränken, bitten das Bayerische Landesamt für Umwelt und das Landratsamt Bamberg, im Ebracher Forst folgende Verhaltenshinweise zu beachten:
- Amphibien, insbesondere Feuersalamander und Molche, nicht berühren.
- Auf vorgegebenen Wegen bleiben und keine Land- und Wasserlebensräume von Amphibien betreten.
- Hunde an der Leine führen und von Bächen, Uferbereichen, Teichen, Tümpeln und wassergefüllten Wagenspuren fernhalten.
- Schuhe vor Ort gründlich von Erde säubern – mit ausreichend Abstand zu Gewässern und Feuchtstellen.
Weitere Informationen
Den Pilzbefall am toten Feuersalamander in Ebrach haben die Universitäten Braunschweig und Trier bestätigt. Für weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel die Errichtung von Hinweisschildern in der Region, wurde vom Landratsamt Bamberg zusammen mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt und der Regierung von Oberfranken eine Arbeitsgruppe mit Vertretern unter anderem von Verbänden, Forst und Naturpark des nördlichen Steigerwalds eingerichtet. Das Bayerische Landesamt für Umwelt beprobt aktuell Feuersalamander und Molche aus dem nördlichen Steigerwald. Gleichzeitig wird die derzeitige Bestandssituation mithilfe von Larven des Feuersalamanders, die in den Bächen leben, dokumentiert.
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