1. Veranstaltung der Pegnitzer Sommer Konzerte

Am Sonntag, 5. Juli beginnen die 48. Pegnitzer Sommer Konzerte mit einem Festgottesdienst um 10 Uhr in der St. Bartholomäuskirche in Pegnitz. Es erklingen die Kantate „Wenn ich, Herr Jesu, habe dich“ von Dieterich Buxtehude sowie ein kleines Psalmenkonzert von Georg Philipp Telemann. Ausführende sind Konstanze Miehlich-Fuhr, Sopran, Bernadetta Michaldo-Fuhr, Mezzosopran, Mireille Fuhr, Violine und Kirchenmusikdirektor Jörg Fuhr an der Orgel.

Bernadetta Michaldo-Fuhr, Konstanze Miehlich-Fuhr. Foto: privat

Bernadetta Michaldo-Fuhr, Konstanze Miehlich-Fuhr. Foto: privat

Im Mittelpunkt des Gesprächskonzerts am Abend des 5. Juli um 20 Uhr steht das künstlerische Leben der Wilhelmine von Bayreuth. Das Konzert findet ebenfalls in der St. Bartholomäuskirche in Pegnitz statt, da der ursprünglich vorgesehene Veranstaltungsort nicht genutzt werden kann. Auf Wilhelmines Wirken geht unter anderem das Weltkulturerbe Markgräfliches Opernhaus in Bayreuth zurück. Doch sie war auch, wie ihre beiden Geschwister Anna Amalie von Preußen und Friedrich der Große, als Komponistin tätig. Von allen dreien erklingt Musik an diesem Abend: von Wilhelmine ihr Cembalokonzert und eine Querflötensonate, denn ihr Bruder Friedrich war leidenschaftlicher Flötenspieler. Von Anna Amalie ein Trio für zwei Violinen und Bass sowie eine heitere Sinfonie A-Dur von Friedrich dem Großen.

Außerdem war Wilhelmine von Bayreuth eine Philosophin, aktive Musikerin, Opern- und Theaterintendantin und Politikerin. Sie stand gleichrangig in engem Austausch mit den geistigen Größen ihrer Epoche, allen voran Voltaire und auf musikalischer Seite Telemann. Hätte es das Bewusstsein zu ihrer Zeit bereits gegeben, dürfte man Wilhelmine auch als Vorreiterin der Emanzipation bezeichnen. Die Prinzessin und Markgräfin war aber sicherlich auch eine Visionärin. Ohne Wilhelmine würde ein Bayreuth, wie wir es heute kennen, nicht existieren, wäre Wagner nie in die Provinz gekommen und Erlangen/Nürnberg besäße keine Friedrich-Alexander-Universität. Wilhelmine war vermutlich kein leichter Charakter, standesbewusst, sarkastisch und zuweilen überheblich. Ihr Schaffen trieb den kleinen Staat fast in den Bankrott und die Steuerlast der Bürger in schwindelnde Höhen. Doch das höchste Ideal dieser Frau war die Freundschaft, die sie zeitlebens suchte.

Das musikalische Programm bekommt durch Anekdoten aus ihrem Leben eine persönliche Note. Es sind Auszüge aus dem historischen Roman „Königliche Hoheit und Ich“ von Claus von Kroenitz, einer Tetralogie frei nach dem Leben Ihrer Königlichen Hoheit Friederike Sophie Wilhelmine Markgräfin von Bayreuth. Hauptpersonen des Romans sind Wilhelmine sowie Luise von Krönitz, als fiktive Hofdame. Luise erinnert sich an das gemeinsame, turbulente Leben mit der Prinzessin und erzählt dem Leser von Liebe, Freundschaft, Politik und Intrigen. Die vier Bände des Romans schließen jeweils einen Lebensabschnitt ab. Der erste Band handelt von der Kindheit und Jugend in Berlin, der Titel „Tyrannenland“ macht deutlich, welcher Art diese Jugend war. Der zweite Band, der gerade erschienen ist, erzählt von der Hochzeit und dem Kampf um die Macht in Bayreuth. Der dritte Band wirft ein Licht darauf, wie Bayreuth im Glanz der Kultur erblüht, die Protagonisten aber von der Politik, Interessen, Krieg und Liebe erschüttert werden. Im vierten Band erlebt der Leser schließlich, wie Wilhelmine im Siebenjährigen Krieg eine bedeutende Rolle zufällt, die Ereignissen aber das Markgrafentum und die handelnden Personen zerbrechen lässt. Ausführende sind Bernadetta Michaldo-Fuhr als Sprecherin und ein Instrumentalensemble um Jörg Fuhr.

Die beiden für Samstag, 11. Juli angekündigten Veranstaltungen (Konzert für Kinder und Serenade) fallen hingegen aus. Das nächste Konzert, das „Buntes an einem Sommerabend“ mit Klaus Hammer, Posaune, Christine Hammer an der Chororgel und Roland Weiss an der Hauptorgel präsentiert, findet am Sonntag, 19. Juli ebenfalls in der St. Bartholomäuskirche in Pegnitz statt.

Informationen zur gesamten Reihe, aber auch den einzelnen Veranstaltungen sind erhältlich bei „Pegnitzer Sommer Konzerte“, Rosengasse 41, 91257 Pegnitz, Telefon 09241/2965, bei den Fremdenverkehrsämtern der Region und in den Kirchen der Veranstaltungsorte und näheren Umgebung. Kartenvorbestellungen bevorzugt online bis Freitag, 3. Juli unter www.pegnitzersommerkonzerte.de . Auch das evang.-luth. Pfarramt Pegnitz kann unter der Telefonnummer 09241-6086, Fax: 09241-2927 sowie das Kantorat Pegnitz unter der Rufnummer 09241-2965, E-Mail: kantorei.pegnitz@t-online.de Bestellungen entgegennehmen. Der Versand der Eintrittskarten erfolgt überwiegend digital. Die Besucherplätze sind nummeriert und werden in der Reihenfolge des Bestelleingangs vergeben. Aufgrund der Vorschritten zur Corona-Abwehr sind Platzierungswünsche leider nicht möglich. Personen aus demselben Hausstand können aber zusammen sitzen.

Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.pegnitzersommerkonzerte.de, sowie unter www.solideo.de, der Seite der evangelischen Kirchenmusik in Bayern und auf der Seite www.pegnitz-evangelisch.de der evangelischen Kirchengemeinde Pegnitz.

Sonntag, 5. Juli, 10 Uhr Eintritt frei

  • St. Bartholomäuskirche, Pegnitz
  • Festgottesdienst zur Eröffnung der 49. Pegnitzer Sommer Konzerte
  • Werke von Georg Phillip Telemann u.a.
  • Konstanze Miehlich-Fuhr, Sopran
  • Bernadetta Michaldo-Fuhr, Alt
  • Mireille Fuhr, Violine
  • Jörg Fuhr, Orgel

Sonntag, 5. Juli, 20 Uhr Eintritt: 12 €, ermäßigt 5 €

  • St. Bartholomäuskirche, Pegnitz
  • „Königliche Hoheit und Ich“
  • Aus dem künstlerischen Leben der Wilhelmine von Bayreuth
  • Gesprächskonzert
  • Bernadetta Michaldo-Fuhr, Sprecherin
  • Julia Scheerer, Gerda Machmor-Geer – Violinen
    Gunther Hillienhoff – Viola
    Daniela Bauer – Violoncello
    Ulrike Hünefeld – Traversflöte
  • Jörg Fuhr, Cembalo
  • Instrumentalensemble
  • In Zusammenarbeit mit dem städtischen Kulturamt Pegnitz.