Corona-Lockerungen in Bayreuth: Lohengrin-Therme braucht noch Zeit – Stadtbad öffnet im September

Seit Montag (22. Juni) dürfen Hallenbäder und Thermen in Bayern wieder öffnen. In Bayreuth geht’s sowohl für das Stadtbad als auch für die Lohengrin Therme später los.

Vor Kurzem hat das bayerische Kabinett beschlossen, dass Hallenbäder und Thermen sowie deren Wellness- und Saunabereiche seit Montag (22. Juni) wieder öffnen dürfen. Vorerst keine Auswirkungen werde das auf das Stadtbad und die Lohengrin Therme haben, sagt Jürgen Bayer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth: „Nach über drei Monaten Lockdown, in denen wir die meisten unserer Bädermitarbeiterinnen und -mitarbeiter in Kurzarbeit schicken mussten, und es für unsere Therme und das Stadtbad keinerlei Perspektive gab, haben wir uns aufs Kreuzsteinbad konzentriert. Mehr als 40 Kolleginnen und Kollegen aus der Therme und dem Stadtbad arbeiten seit einigen Wochen dort – ohne deren Unterstützung hätten wir unser Kreuzer nie und nimmer öffnen können.“

Jene Mitarbeiter fehlen nun in ihren Stammbädern. Ein Grund dafür weswegen es fürs Stadtbad erst im September weitergehen kann – nach dem Ende der Freibadsaison. „Selbstverständlich tut uns das für unsere eingefleischten Fans leid, wir müssen als Unternehmen aber den harten Tatsachen ins Auge sehen“, betont Bayer. Denn nicht nur die Mitarbeiter fehlen im Stadtbad. „Uns würden auch die Besucher fehlen. Der Sommer ist fürs Stadtbad ohnehin Saure-Gurken-Zeit, weil die meisten Leute am liebsten ins Kreuzer oder an einen Badesee gehen.“ Erschwerend komme aktuell hinzu, dass es wegen Corona kein Schulwimmen gibt und durch die staatlichen Auflagen nur wenige Badegäste gleichzeitig ins Stadtbad dürften. „Unter diesen Umständen wäre es hanebüchen, das Stadtbad zu öffnen.“

Anders sehe es bei der Lohengrin Therme aus. „Durch den Lockdown ging uns bereits ein deutlich sechsstelliger Umsatz verloren – jeder zusätzliche Monat sorgt am Ende des Jahres für ein noch größeres Minus“, sagt der Stadtwerke-Chef. Seit März versuche das Team der Therme, aus der Not eine Tugend zu machen. „Unsere Techniker und die Betriebsleitung haben sich in den vergangenen Monaten um viele Dinge gekümmert, für die im laufenden Betrieb oder während des jährlichen Technik-Checks einfach keine Zeit ist – das war für uns die einzig positive Seite der Schließung“, sagt Jürgen Bayer. „Im Moment laufen beispielsweise Fliesenarbeiten, weshalb wir unser großes Becken noch einige Zeit nicht nutzen können. Es war für uns aber nie eine Option, die Hände in den Schoß zu legen – schließlich konnte niemand wissen, wie lange der Lockdown für die Therme noch andauern würde“, erklärt Bayer. „Eine weitere Herausforderung, die wir möglichst schnell lösen müssen, ist es, qualifizierte Saisonkräfte fürs Kreuzer zu gewinnen, damit die Thermen-Kollegen auch wieder in der Therme arbeiten können.“ Die Stadtwerke gehen davon aus, die Lohengrin Therme Ende Juli für Besucher öffnen zu können. Bis dahin habe man auch das Hygienekonzept um die neuen Auflagen, die die zuständigen Staatsministerien am Freitag vergangener Woche veröffentlicht haben, aktualisiert. Parallel dazu prüfe das Unternehmen, ob es den Sauna- und den Wellnessbereich unter den geltenden Bedingungen öffnen kann.

Das vierte Bad der Stadtwerke Bayreuth, das Freiluftbad in der Bürgerreuth, bleibt diesen Sommer geschlossen. Es sei zu teuer, sämtliche Auflagen zu erfüllen. Nicht davon betroffen ist das Kneippbecken. Die Stadtwerke werden es kurzfristig wieder befüllen und bitten die Gäste, sich an die geltenden Abstands- und Hygieneregeln zu halten.