RathausReport der Stadt Erlangen vom 17. Juni 2020

Regionales 365 Euro-Ticket soll Verkehrswende rasch forcieren

Vier große Städte im Ballungsraum Nürnberg und die angrenzenden Landkreise wollen einen entscheidenden Schritt für mehr Attraktivität des Öffentlichen Nahverkehrs anstoßen: Die Oberbürgermeister der Städte Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach setzten sich zusammen mit den Landräten der Landkreise Erlangen-Höchstadt, Fürth, Nürnberger Land und Roth für ein 365-Euro-Ticket im Ballungsraum ein. In einem gemeinsamen Schreiben an Ministerpräsident Markus Söder und die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer werben die Verwaltungsspitzen für ein Modellprojekt in der Region bei entsprechender Unterstützung durch den Freistaat Bayern.

Ein entsprechendes Angebot nur auf einzelne Kommunen zu beschränken, wie dies derzeit in Nürnberg und Fürth diskutiert wird, wird in dem Schreiben kritisch beurteilt. „In einer vernetzten Region, in der man ganz selbstverständlich an verschiedenen Orten lebt und arbeitet, lassen sich Fortschritte im Nahverkehr nicht innerhalb der Stadtgrenzen erreichen“, sagte Oberbürgermeister Florian Janik. Die Erhöhung der Nutzerzahlen wäre überschaubar, die sich daraus ergebenden Effekte aber weitgehend negativ zu bewerten, heißt es deshalb in dem Brief. So seien Mindereinnahmen zu er-warten während der Mehrwert aus Nutzersicht kaum gegeben sei. Ein Projekt im gesamten Verbundraum, wie es der Freistaat Bayern bis zum Jahr 2030 avisiert, sei derzeit unter finanziellen Gesichtspunkten nicht zu stemmen. Die Kosten für ein solches Projekt für den gesamten VGN beliefen sich nach ersten Schätzungen auf 85 Millionen Euro. Ein Modellprojekt für die vier Städte biete sich hingegen bereits am Mitte 2021 an. So laufe der Großteil der Pendlerströme im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg zwischen Nürnberg, Fürth Erlangen und Schwabach und der vier Kreise Erlangen-Höchstadt, Fürth, Nürnberger Land und Roth. Die Mindereinnahmen für ein Ticket im entsprechenden Gebiet würden sich nach ersten Schätzungen auf etwa 62 Millionen Euro belaufen. Diese müssten je nach Verkehrsanteil ausgeglichen werden. Eine Umsetzung ohne finanzielle Unterstützung des Freistaates Bayern sei für die beteiligten Partner nicht möglich, heißt es in dem Schreiben weiter.

Der Freistaat Bayern wird deshalb um die dauerhafte finanzielle Unterstützung in Höhe von 2/3 der anfallenden Mindereinnahmen pro Jahr – analog des 365 Euro-Tickets für Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende – gebeten. „Die dringend notwendige Verkehrswende können die Kommunen nur mit dauerhafter Unterstützung des Freistaats schaffen. Wenn wir mit dieser Initiative Erfolg hätten, wäre das ein rascher und ganz wesentlicher Schritt nach vorne für den Nahverkehr im Großraum“, bewertet OB Janik die Initiative.

„Corona-Warn-App“ unterstützt Kampf gegen Pandemie

Seit Dienstag steht die neue „Corona-Warn-App“ der Bundesregierung zur Verfügung. Die Tracing- Anwendung für Smartphones ist ein zusätzliches Instrument, das helfen soll, die Pandemie einzudämmen und Infektionsketten schnell und sicher nachzuverfolgen. Die Nutzung ist freiwillig und kostenlos.

Wirksam werden kann sie aber nur, wenn sie von vielen Menschen genutzt wird. Der Deutsche Städtetag, dem auch die Stadt Erlangen angehört, wirbt daher dafür, dass viele Menschen die App auf ihrem Smartphone installieren.

Die neue „Corona-Warn-App“ erfüllt alle vom Städtetag geforderten Bedingungen: Sie schützt persönliche Daten, ist transparent und nachvollziehbar in der technischen Umsetzung. „Je mehr Menschen die Vorteile der App sehen, desto eher wird sie dazu beitragen, dass sich lokale Ausbrüche von Corona begrenzen lassen. Die Nutzer der App tun aktiv etwas dafür, dass Infektionen schneller erkannt werden. Kontaktpersonen von Infizierten werden durch die App automatisch benachrichtigt.

Darin liegt die Chance“, so der Deutsche Städtetag in einer Mitteilung.

Weltflüchtlingstag: ICC-Aktion in Sozialen Netzwerken Anlässlich des Weltflüchtlingstags am Samstag, 20. Juni, beteiligt sich Oberbürgermeister Florian Janik an einer „Social-Media“-Aktion des Städtenetzwerks Intercultural Cities (ICC). Unter dem Motto „Everyone Counts: Intercultural Cities together in Covid-19.“ und dem Hashtag #CitiesWithRefugees setzen sich Bürgermeisterinnen und Bürgermeister auf der ganzen Welt für Zusammenhalt und die Unterstützung von Flüchtlingen während der Corona-Pandemie ein. OB Janik wird sich mit dem Zitat „Leave no one behind: together in Covid-19“ an der Aktion beteiligen.

Erlanger Sommerkonzerte 2020 beginnen am Samstag

Aufgrund der Infektionsschutzverordnungen können bis mindestens 31. August keine Großveranstaltungen stattfinden, davon betroffen sind bekannter Weise auch die Schlossgartenkonzerte. Das Kulturamt der Stadt Erlangen hat daher – vorbehaltlich der jetzt eingetretenen Lockerungen des Infektionsschutzes – die kleine Konzertreihe Erlanger Sommerkonzerte 2020 konzipiert. Start ist am Samstag, 20. Juni. An sieben Samstagen, bis 15. August, finden jeweils ab 19:00 Uhr im Heinrich- Kirchner-Skulpturengarten am Burgberg (obere Wiese; Zugang über An den Kellern oder Burgbergstraße) die Konzerte statt. „Mit den Erlanger Sommerkonzerten 2020 wollen wir Musikerinnen und Musikern aus der Region wieder Auftrittsmöglichkeiten verschaffen und das kulturelle Leben in der Stadt neu beleben“, so Kulturreferentin Anke Steinert-Neuwirth.

Aufgrund der Infektionsschutz-Bestimmungen müssen dafür Eintrittskarten im Vorverkauf erworben werden. Der Vorverkauf startet immer jeweils eine Woche vor dem nächsten Konzert. Alle Informationen sowie Karten im Vorverkauf gibt es im Internet unter www.erlangen.de/sommerkonzerte.

Den Auftakt macht am 20. Juni das Ensemble Lunata. Das japanische Duo, die Pianistin und Komponistin Takako Ono und der Flötist Hironaru Saito, begibt sich unter dem Titel „Grenzenlos“ auf eine Reise durch die Welt bekannter klassischer Werke für Flöte und Klavier in der Bearbeitung von Takako Ono. Außerdem werden eigene Kompositionen Onos zu hören sein, von denen einige bei den Erlanger Sommerkonzerten uraufgeführt werden.

Erlanger Bildungsarbeit gegen Islamophobie

Aktuell dominieren der weltweite Rechtsradikalismus und seine rassistischen Auswüchse die Medienschlagzeilen.

Das Problem der Islamophobie als ein Teil der Fremdenfeindlichkeit einer Gesellschaft dürfe darüber nicht aus dem öffentlichen Blick geraten – erklärte jetzt Elisabeth Preuß, langjährige Bürgermeisterin und jetzige Koordinatorin für dezentrale Bildungsarbeit an der Volkshochschule Erlangen. Am Donnerstag, 18. Juni, nimmt sie als Vertreterin des internationalen Städtenetzwerks ICC des Europarates an einer Videokonferenz der Europäischen Kommission teil, um Beispiele vorbildlicher Bildungsarbeit der Stadt Erlangen vorzustellen, etwa die erfolgreiche Kooperation der vhs mit dem Muslimischen Bildungswerk Erlangen.

Die Volkshochschule und das städtische Büro für Chancengleichheit und Vielfalt arbeiten seit vielen Jahren gemeinsam daran, den Wert sog. Diversität, also unterschiedlicher Kulturen und Lebensweisen, für jede Gesellschaft bewusst zu machen. Die Videokonferenz ist öffentlich und über die Internetseite der Kommission zugänglich: www.ec.europa.eu/newsroom.

Beflaggung am Rathaus am 20. Juni

Aus Anlass des „Tages der Heimat“ und des nationalen „Gedenktages für die Opfer von Flucht und Vertreibung“ hat der Bayerische Ministerpräsident die Beflaggung aller staatlichen Dienstgebäude in Bayern am Samstag, 20. Juni, angeordnet. Die Stadt Erlangen verfährt in gleicher Weise.