Brose Bamberg vor Viertelfinale gegen Oldenburg
Brose Bamberg trifft im Viertelfinalhinspiel des easyCredit Basketball Bundesliga Final-Turniers 2020 auf die EWE Baskets Oldenburg. Spielbeginn zum ersten von zwei Spielen ist am Donnerstag um 20.30 Uhr. MagentaSport überträgt wie gewohnt live und exklusiv aus dem Münchner Audi Dome. Die Besonderheit beim Final-Turnier: die Gewinner der jeweiligen KO-Phasen werden durch Hin- und Rückspiel ermittelt. Das heißt: das Team, das nach beiden Partien mehr Punkte auf dem Konto hat, ist eine Runde weiter. Somit kann es auch zu unentschiedenem Ausgang kommen. Brose kennt die Regelung bereits aus den Zwischenrunden der Basketball Champions League.
Die EWE Baskets Oldenburg haben sich als Zweiter der Gruppe A für das Viertelfinale qualifiziert. In ihren vier Spielen zeigten die Niedersachsen – ähnlich wie Brose – zweierlei Gesichter. Einer Auftaktniederlage gegen die ungeschlagen durch die Vorrunde marschierten Ulmer (66:85) folgte ein deutlicher Sieg über die BG Göttingen (80:62). Beim Erfolg über Crailsheim (85:83) mussten die Oldenburger bis in die Schlussminute zittern. Dafür war der Sieg über München (89:81) am Ende souverän (ein 14:0-Lauf im letzten Viertel brachte die Oldenburger auf die Siegerstraße) und sicherte den zweiten Tabellenplatz hinter Ulm. Dass die EWE Baskets ein gehöriges Wörtchen bei der Titelvergabe mitreden würden, war aufgrund der Ausgangssituation klar. Die Oldenburger konnten ihr gesamtes Team zusammenhalten, mehr noch, mit Nathan Boothe kehrte einer ihrer besten und vielseitigsten Spieler nach überstandener Verletzung wieder in den Kader zurück. Boothe ist denn auch gleich – gemeinsam mit Tausendsassa Rashid Mahalbasic – der bislang erfolgreichste Schütze der Niedersachsen, die neben den beiden mit Karsten Tadda, Philipp Schwethelm, Braydon Hobbs und Rickey Paulding unglaublich viel Erfahrung – nämlich zusammen 1.623 BBL-Spiele – im Team haben. So war es gegen München denn auch eine geschlossene Mannschaftsleistung, die zum Erfolg führte. Fünf Spieler punkteten zweistellig. 37 Rebounds, davon 15 am offensiven Brett, zeugten von Kampfgeist und Einsatzwillen. 22 Assists demonstrierten starkes Teamspiel. Dazu kamen zehn Steals. Vor allem am Ende einer Partie können die Niedersachsen nochmals einen Gang hochschalten, erzielten gegen München alleine im Schlussviertel 29 Punkte. Und dennoch, so Ex-Bamberger Karsten Tadda, die Vorrunde ist vorbei, jetzt fängt alles wieder bei null an: „Wir haben uns durchgängig im Turnier gesteigert, sind als Mannschaft noch besser zusammengewachsen. Das gilt es jetzt ins Viertelfinale mitzunehmen und weiter auszubauen. Es geht gegen Bamberg, meinen ehemaligen Verein. Das hat aber nichts zu bedeuten. Ich gebe alles dafür, dass ich mit Oldenburg in die nächste Runde einziehe.“
Ähnlich wie Oldenburg hat sich auch Brose Bamberg in der Vorrunde präsentiert – mit zwei Gesichtern. Nach einem guten Spiel und knapper Niederlage gegen Berlin setze es gegen Ludwigsburg eine herbe Klatsche. Es folgten zwei solide Auftritte gegen Frankfurt und Vechta, in denen das Team über weite Strecken teilweise tollen Teambasketball zeigte, sich aber immer wieder durch Unkonzentriertheit ein paar Minuten eine mentale Auszeit nahm und den Gegner so wieder ins Spiel kommen ließ. Was aber in allen Partien bislang auffiel: Brose ist unberechenbarer, als noch vor der Corona-Pause. In allen vier Spielen gab es mindestens vier Akteure die zweistellig punkteten. Gegen Frankfurt waren es sogar sieben. Der offensive Output ist entsprechend hoch: mit 91 Punkten im Schnitt ist Brose das zweitstärkste Offensivteam des Turniers. Auf der anderen Seite des Courts schaut es dagegen eher mäßig aus, denn mit durchschnittlich 91,5 kassierten Zählern pro Partie steht Bamberg lediglich auf dem vorletzten Platz aller zehn Mannschaften. Daher gilt vor dem Spiel gegen Oldenburg: Defense first. Das sieht auch Kapitän Elias Harris so: „Wenn wir gut verteidigen kommt die Offensive von ganz alleine. Das hat man vor allem in den ersten Halbzeiten gegen Frankfurt und Vechta gesehen.“ Gegen Oldenburg wird allerdings eine gute Halbzeit nicht reichen. „Sie sind ein sehr erfahrenes Team, sehr clever“, weiß Broses Cheftrainer Roel Moors. „Sie haben viele Spieler, die punkten können. Das haben sie in den bisherigen Spielen unter Beweis gestellt. Es gibt da nicht den Einen, auf den man sich konzentrieren kann. Sie spielen als Mannschaft sehr gut zusammen. Umso wichtiger ist es für uns, dass wir von Beginn an voll fokussiert sind, den Kampf – vor allem defensiv – annehmen und versuchen dem Spiel unseren Stempel und Rhythmus aufzudrücken.“
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