Bamberger Bildungsforscherin in neue Kommission für Pandemieforschung der DFG berufen

Symbolbild Bildung
Prof. Dr. Cordula Artelt.  Foto: LIfBi/Thomas Riese

Prof. Dr. Cordula Artelt. Foto: LIfBi/Thomas Riese

Prof. Dr. Cordula Artelt, Direktorin des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe (LIfBi) und Inhaberin des Lehrstuhls für Bildungsforschung im Längsschnitt an der Universität Bamberg, vertritt den Bereich der Bildungsforschung in der neuen Kommission für Pandemieforschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Kommission, deren konstituierende Sitzung am 15. Juni stattfand, hat das Ziel, erkenntnisgeleitete Forschung in allen für die Pandemie relevanten Fächern zu unterstützen und zu vernetzen sowie Forschungsvorhaben zu begleiten.

„Exogene Schocks wie die aktuelle Corona-Pandemie erfordern gemeinsame Anstrengungen. Auch in der Wissenschaft müssen wir über den Tellerrand des eigenen Fachgebiets hinausschauen, um unserer wissenschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Deshalb begrüße ich die Initiative des DFG, als größte fachübergreifende Wissenschaftsgemeinschaft die Pandemieforschung in Deutschland zu bündeln. Sehr gerne bin ich bereit, die in meinen Augen außerordentlich wichtige Arbeit der Kommission zu unterstützen und die Perspektive der Bildungsforschung in die gemeinsame Arbeit einzubringen“, so Cordula Artelt.

Die Ausbreitung der Coronavirusinfektionen sowie die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie stellen die Gesellschaft vor große Herausforderungen und lassen der Wissenschaft eine große Verantwortung zukommen. Die vom DFG-Präsidium eingesetzte Kommission wurde auf zwei Jahre berufen und setzt sich aus 18 Mitgliedern zusammen, die verschiedenste Bereiche der Wissenschaft repräsentieren – von medizinischen Disziplinen, Gesundheitskommunikation und Virologie über Bildungsforschung, Humangeographie und Wirtschaftsforschung bis hin zu Regelungstechnik und Informatik. Die Kommission aus acht Frauen und zehn Männern soll fachübergreifend und rein wissenschaftsgeleitet mit einem langfristigen Fokus agieren.

In Ergänzung zu den bestehenden Forschungsaktivitäten soll die unabhängige und interdisziplinär besetzte Kommission die Forschungslandschaft überblicken, Forschungslücken identifizieren und erkenntnisgeleitete Forschung in allen für die Pandemie relevanten Fächern unterstützen. Darüber hinaus soll sie die bewilligten Forschungsvorhaben der am 19. März 2020 veröffentlichten Ausschreibung zur fachübergreifenden Erforschung von Pandemien und Epidemien sowie weitere in diesem Kontext durch die DFG geförderte Projekte begleiten.

Über das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi)

Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe e.V. (LIfBi) an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg fördert die bildungswissenschaftliche Längsschnittforschung in Deutschland. Hierzu stellt das LIfBi grundlegende, überregional und international bedeutsame, forschungsbasierte Infrastrukturen für die empirische Bildungsforschung zur Verfügung. Das größte Projekt ist das Nationale Bildungspanel (NEPS – National Educational Panel Study), ein interdisziplinäres Exzellenznetzwerk, das deutschlandweit die Expertise von rund 220 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an mehr als 30 Standorten vereint. Mit mehr als 60.000 getesteten und befragten Zielpersonen von der Geburt über Ausbildungs- und Erwerbsphase bis hinein in die Nacherwerbsphase sowie 40.000 zusätzlich befragten Personen aus deren Umfeld eröffnet das NEPS fundierte Analysemöglichkeiten für die Bildungsforschung.

Über Prof. Dr. Cordula Artelt

Prof. Dr. Cordula Artelt ist seit 1. April 2019 Direktorin des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe und Projektleiterin des Nationalen Bildungspanels. Mit dem Amtsantritt als Direktorin wurde sie zugleich auf den Lehrstuhl für Bildungsforschung im Längsschnitt an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg berufen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Textverstehen und Lesekompetenz, Metakognition und Selbstreguliertes Lernen, Digitale Kompetenzen, Methoden von Large Scale Assessments, Diagnostik und diagnostische Kompetenzen von Lehrkräften sowie das Forschungsgebiet „Bildung in einer digitalen Welt“.