Bayreuth: Lukas Förster aus der Klinik Hohe Warte erhält den 100.000sten Förderbescheid des Bayerischen Pflegebonus
Der 100.000ste Förderbescheid des Bayerischen Pflegebonus geht an einen Gesundheits- und Krankenpfleger der Klinikum Bayreuth GmbH. Gesundheitsministerin Melanie Huml überreichte ihn heute in Nürnberg an Lukas Förster.
Der Bonus ist keine Riesensumme. 300 Euro sind es für Förster, er arbeitet in Teilzeit. Bei einer Vollzeitstelle sind es 500. Es wird allerdings ein dicker Batzen, wenn man aufs große Ganze schaut. Mehr als 340.000 Mitarbeiter aus der Pflege und dem Rettungsdienst haben einen Antrag gestellt. Die Bayerische Staatsregierung hat 130 Millionen Euro für den Pflegebonus bereitgestellt.
„Es ist eine Anerkennung dafür, was Menschen in der Pflege und im Rettungsdienst leisten und schon vor Corona geleistet haben“, sagt die Ministerin. In den vergangenen Wochen seien Retter und Pflegekräfte direkt mit der Krisensituation konfrontiert gewesen. „Sie haben sich gefragt: wie schütze ich meine Familie, meine Patienten und mich?
Das war und ist nicht einfach. “Ein Bonus ist nicht genug. Huml will die Rahmenbedingungen in der Pflege weiter verbessern. Mit Neufestlegung des Mindestlohns, mit einer reformierten Ausbildung, mit möglichst vielen allgemeinverbindlichen Tarifverträgen. Ein guter Anfang, findet Lukas Förster. Aber er setzt die Prioritäten anders.
Auch er spricht davon, dass die Rahmenbedingungen besser werden müssten. Allerdings die, die die konkrete Arbeit am Patienten bestimmen. „Manchmal arbeitet man am Limit. Das erschwert die Versorgung des Patienten. Und wenn ein Patient nicht 110 Prozent versorgt ist, hat man das im Kopf, nimmt man das mit nach Hause.“
Lukas Förster ist 27 und hat einen Plan. Neben seiner Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger hat er den Bachelor im Fach Nursing (Pflege) in seiner Heimatstadt Paderborn gemacht. Zum Masterstudium Gesundheitsökonomie kam er an die Universität Bayreuth. Sein Ziel heißt Krankenhausmanagement.
Wie viel man ihm als Springer innerhalb der Klinikum Bayreuth GmbH zutraut, haben die vergangenen Wochen gezeigt. Förster wurde Koordinator der neu eingerichteten Corona-Station an der Klinik Hohe Warte. Die Pflege von Verdachtspatienten und tatsächlich Erkrankten, Abstimmen mit anderen Bereichen, Abstriche organisieren, Verlegungen vorbereiten und das Personal managen – all das hat Förster gemacht.
Dass er mit dem 100.000sten Förderbescheid gerade im Rampenlicht steht, nennt er eine Ehre. „Aber es ist auch nur ein Zufall.“ Selbstdarstellung liegt ihm nicht. Lieber spricht er von der tollen Kollegin, die jenseits ihrer Arbeitszeiten mit ihm gemeinsam einen schwer kranken Covid-19-Patienten versorgt hat. Oder davon, dass er sich einen solchen Bonus nicht nur für die Pflege gewünscht hätte. „Es gibt viele, die gerade Großartiges leisten.“
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