Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg: Mehr Arbeitslose aufgrund von Corona im Mai

Weiterer Anstieg anstatt saisonaler Rückgang der Arbeitslosigkeit

Die wirtschaftlichen Folgen der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona Virus wirkten sich auch im Mai dominierend auf die Lage am Arbeitsmarkt aus. Dennoch setzte in den vergangenen Wochen mit Verzögerung und in abgemilderter Form der Frühjahrsaufschwung im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg – Coburg ein. In Verbindung mit der Kurzarbeit wurde dadurch der Anstieg der Arbeitslosigkeit abgebremst. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich im Mai um 591 Personen (+4,7 Prozent) auf 13 068 Menschen. Im April fiel der Anstieg 2,5 Mal so hoch aus
(+1 471 Personen).

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr um 35,7 Prozent bzw. 3 438 Frauen und Männer angestiegen. Im Mai wurde 1 459 Menschen gekündigt. Das waren 26,5 Prozent (+306) mehr als in 2019. Es fanden 937 arbeitslose Menschen einen neuen Arbeitsplatz, 23,2 Prozent weniger (-283) als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Mai um 0,1 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent. Im April fiel der Anstieg mit 0,5 Prozentpunkten sichtbar kräftiger aus. Vor einem Jahr lag die Quote bei 2,8 Prozent.

Auffällig ist der überproportionale Anstieg der Arbeitslosigkeit von unter 25-jährigen. Ihre Zahl ist im Vergleich zu 2019 um 54,1 Prozent auf 1 521 gestiegen. Aufgrund der Sozialauswahl bei Kündigungen werden zu Beginn von Krisenzeiten vorrangig junge Berufseinsteiger entlassen bzw. nach der Ausbildung nicht übernommen. Stark betroffen sind auch Ausländer. Deren Arbeitslosigkeit erhöhte sich verglichen mit dem Vorjahreswert um 37,3 Prozent auf 2 299. Entgegen dem Trend sind mit
1 622 arbeitsuchenden Flüchtlingen derzeit 147 (-8,3) weniger gemeldet als vor einem Jahr. Das liegt zum einen an Fortzügen in andere Regionen, aber auch daran, dass sie Arbeit in Branchen (z.B.:Pflege, Lager, Gebäudereiniger, Kfz) aufgenommen haben, die von der Krise nicht so stark betroffen sind.

Arbeitsmarktentwicklung
Frühjahresaufschwung und Kurzarbeit mildern Pandemiefolgen ab

Brigitte Glos, Leiterin der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, schätzt die aktuelle Situation wie folgt ein:

„Die durch das Virus hervorgerufenen wirtschaftlichen Turbolenzen setzten sich im Mai fort. Der schlagartige Anstieg der Arbeitslosigkeit wurde durch die massive Inanspruchnahme von Kurzarbeit, dem einsetzenden Frühjahrsaufschwung in den Außenberufen sowie den weiteren wirtschaftlichen Lockerungen deutlich gebremst. Seit Beginn der Corona Krise haben im Agenturbezirk Bamberg – Coburg insgesamt 6 545 Betriebe Kurzarbeit für voraussichtlich 92 903 Arbeitskräfte angezeigt. Bisher setzen alle Branchen viel stärker auf Kurzarbeit als auf Entlassungen. Das zeigt, dass die Arbeitgeber ein Ende der Krise in absehbarer Zeit erwarten.

Das Gros der Arbeitslosmeldungen kam im Mai erneut aus dem verarbeitenden Gewerbe (317 Personen), insbesondere aus der Metall- und Elektroindustrie (148 Menschen).