Pressemitteilung zum Einbruch in die Walberla-Höhle

Symbolbild Polizei

Die Projektgruppe des Gemeinschaftsprojekts „Fledermaus-Monitoring Stadt und Landkreis Forchheim“ arbeitet seit über 10 Jahren zum Schutz der einheimischen Fledermäuse. Das Projekt, welches schon mehrere Auszeichnungen erhalten hat, benutzt Aufzeichnungsgeräte, welche ausschließlich auf Fledermausrufe im Ultraschall spezialisiert sind, zur akustischen Erfassung der Ortungsrufe der Fledermäuse. Anhand der aufgezeichneten Rufe kann im Zuge der Auswertung am Computer die Fledermausart bestimmt werden.

Eine besonders spannende Aktion wurde vor wenigen Tagen durch Vandalismus zunichte gemacht. In der durch Gitterverschluss gesicherten Walberla-Höhle in der Geierswand war eine Aufzeichnungseinrichtung aufgebaut, weil dort die deutschlandweit fast ausgestorbene Art „Große Hufeisennase“ beobachtet worden war, ein wahrer Schatz für die Fränkische Schweiz. Ihre Bestandsentwicklung wurde seither durch eine Dauerbeobachtung registriert. Damit ist nun erst einmal Schluss. In den Tagen vor dem 17. Mai wurde der verschlossene Eingang der Höhle aufgebrochen. Die kostbaren Beobachtungsgeräte sind zerstört worden. Das Aufzeichnungsgerät „Batcorder“ wurde mit deutlichen Spuren mutwilliger totaler Beschädigung am 17.5.20 von einem Wanderer am Fuße der Wand aufgefunden. Damit ist nicht nur die mehrere Tausend Euro teure Ausrüstung verloren, sondern auch die Aufzeichnungen, welche im Gerät auf einer Chipkarte gespeichert waren.

„Die Vernichtung der Geräte ist absolut unverständlich, da die Einrichtung mit einem Schild als wissenschaftliche Untersuchung der Fledermäuse gekennzeichnet war. Was bewegt Menschen, wissenschaftliche Geräte zu zerstören?“ so Friedrich Oehme vom BN, der federführend das Projekt betreut. Der BUND Naturschutz, Kreisgruppe Forchheim, welcher dem Gemeinschaftsprojekt angehört und das zerstörte Gerät eingebracht hatte, hat Anzeige bei der Polizei erstattet und Spuren gesichert.

Nähere Informationen zum Gemeinschaftsprojekt „Fledermaus-Monitoring Stadt und Landkreis Forchheim“, dem unter der Schirmherrschaft von Landrat Dr. Hermann Ulm insgesamt 10 Organisationen einschließlich staatlicher und städtischer Stellen angehören, kann erhalten werden bei Dr. Friedrich Oehme, BUND Naturschutz, Tel. 09191/65960.

i.A. gez. Friedrich Oehme