LBV schon immer offen für Gespräche mit Landwirten
Zu den Protesten von „Land schafft Verbindung“ vor LBV-Geschäftsstellen: Dialog ja, aber in angemessener Form
– Pressemitteilung des LBV –
Die Bauernprotestbewegung „Land schafft Verbindung“ hat heute vor den LBV-Bezirksgeschäftsstellen in Niederbayern (Straubing) und Unterfranken (Veitshöchheim) demonstriert. Anlass war offenbar der kürzlich von Bundesumweltministerin Svenja Schulze vorgestellt Bericht Die Lage der Natur in Deutschland des Umweltbundesamtes. Der Bericht basiert auf wissenschaftlichem Monitoring. Diese Fakten müssen schlichtweg anerkannt werden.
Mit Befremdung nimmt der LBV die Proteste von „Land schafft Verbindung“ vor zwei seiner Geschäftsstellen zur Kenntnis. „Der LBV kooperiert seit Jahrzehnten mit hunderten von Landwirten, die Flächen des LBV für die Artenvielfalt bewirtschaften und pflegen“, erklärt der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. Die Naturschützer sind in regelmäßigem Dialog mit allen Landwirtschaftsverbänden, sowohl dem Bayerischen Bauernverband, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, den Ökoanbauverbänden Naturland, Bioland, Demeter und LVÖ sowie dem Bund Deutscher Milchviehhalter.
„Gerade einmal 24 Stunden vorher angekündigte Demonstrationen vor LBV-Geschäftsstellen halten wir allerdings für eine nicht zielführende Form von Dialog. Lösungen für Probleme können im sachlichen und konstruktiven Dialog gefunden werden. Zu diesem Dialog war und ist der LBV immer bereit“, sagt Schäffer weiter. Ein im März vereinbartes Treffen mit dem ehemaligen Sprecher von LsV, Sebastian Dickow, konnte wegen der Ausgangsbeschränkungen nicht stattfinden. Nach dem erfolgten Rücktritt von Sebastian Dickow wegen interner Querelen ist dem LBV bisher kein Nachfolger als Ansprechpartner und somit auch kein neuer Termin für das geplante Treffen mitgeteilt worden.
„Statt den Naturschutz als Feindbild zu erklären, wäre es gut, wenn sich auch Land schafft Verbindung auf den Weg machen würde, die tatsächlich existierenden Probleme wie dramatischer Artenschwund auf Feldern und Wiesen, Nitratbelastung im Grundwasser sowie klimaschädliche Emissionen aus der Tierhaltung und der Bewirtschaftung von Moorböden anzuerkennen. Die Rolle der Landwirtschaft ist dabei in vielen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Für die Lösung dieser Probleme gibt es gesellschaftliche Anerkennung. Dafür muss der riesige EU-Agrarhaushalt zielgerichtet verwendet werden, nicht für ein Weiter-so-wie-bisher“, so Norbert Schäffer.
Gemeinsame Ziele
Gemeinsamkeiten mit den Bauernprotesten sieht der LBV bei der Forderung nach Abbau von Bürokratie. Der LBV hält auch die quadratmetergenaue Überprüfung von Maßnahmen für falsch und kontraproduktiv, da sie viele Landwirte von Maßnahmen für die Natur abhält. Ebenso ist der LBV dafür, dass Landwirte höhere Erzeugerpreise für ihre Produkte erhalten. Über transparentere Herkunfts- und Qualitätskennzeichnung kann dies auch erreicht werden, wie die Biolebensmittel eindrucksvoll beweisen.
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