Kulmbach: Mühlentag im Bayerischen Bäckereimuseum
Mühlentag im Bayerischen Bäckereimuseum
Sonderführung am Pfingstmontag, 1.Juni 2020, 14.00 Uhr
Telefonische Voranmeldung notwendig
Kulmbach, 26. Mai 2020: Am Pfingstmontag findet alljährlich der Deutsche Mühlentag statt. Dieser wurde einst von der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung ins Leben gerufen. Doch auch dieser Terminwurdefür 2020 -wie so vieles andere in diesen Tagen-abgesagt. 10Das hindert das Bayerische Bäckereimuseum jedoch nicht daran, auf diese,für unser Hauptnahrungsmittel essentielle Erfindung aufmerksam zu machen.Die Museen im Mönchshof bieten daher am Pfingstmontag, 1. Juni 2020 um 14.00 Uhr eine kostenfreie Sonderführung durch das Bayerische Bäckereimuseum, bezahlt wird nur der Eintritt: Auf Voranmeldung geht es in ca. 60 Minuten unter fachkundiger Führung durch das Museum. Dabei wird der Museumsführer auf die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften achten,so dass sich Museumsbesucher rundum gut aufgehoben fühlen dürfen. Historische Mühlen, verschiedene Mehle, „vom Halm zum Korn“ und„vom Korn zum Mehl“ sind wesentliche Themen, bevor der Bäckermeister in der Backstube sein Werk beginnen kann.Die Neidsmühle aus Thurnau.
Ein besonderes Augenmerk wird an diesem Tag während der kostenfreien Sonderführung aufdie Neidsmühle gerichtet, die im Bayerischen Bäckereimuseum über drei Stockwerke exemplarisch zum Thema „Mühlen und Mehle“ aufgebaut ist. Ursprünglich bei Thurnau im Landkreis Kulmbach beheimatet, wird sie erstmals 1526 schriftlich erwähnt: Sie gehörte zum Rittergut Thurnau. Ihr Name ist ungeklärt, deutet aber möglicherweise darauf hin, dass der Besitz der Mühle Neid erweckte. Sie erlebte eine wechselhafte Geschichte. Vererbungen und 40Verkäufe aus Geldmangel bezeugen dies. 1810 ging sie mit der Herrschaft Thurnau an die Krone Bayern über. Durch die Aufhebung des Mahlzwangs, die beginnende Industriealisierung und die Verbesserungen der Mühlentechnik setzt ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhundertsdas Sterben der kleinen Mühlenbetriebe ein. In den 1930er Jahren wird die Neidsmühle technisch umfassend modernisiert: Das Wasserrad wird abgebrochen, eine Wasserturbine wird installiert und ein Plansichter sowie zwei Walzenstühle werden eingebaut. Letztendlich kann die Mühle jedoch nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Unter starkem Konkurrenzdruck wird der Mühlenbetrieb 1957 endgültig eingestellt. Die ursprünglich 4-geschossige Neidsmühle wurde um die Jahrtausendwende im Bayerischen Bäckereimuseum fachgerecht wiederaufgebaut, um die Grundfunktionen einer Getreidemühle zu veranschaulichen. Imposant legt sie Zeugnis ab von der traditionsreichen Welt des Mühlenwesens, das in seiner herausragenden Bedeutung für die Herstellung unseres täglichen Brotes zunehmend in Vergessenheit gerät.
Der Rundgang durch das Bayerische Bäckereimuseum Macht sich der Besucher weiter auf den Weg durchs Bäckereimuseum, kann ererleben, wie in einer alten Backstube aus den 1930iger Jahren das Mehl zu Brot und verschiedenen anderen Backwaren wird. Eine Vielzahl von Exponaten, Hörstationen und Info-Tafeln gibt Antwort auf allerlei Fragen rund ums Backen. Zum Beispiel, welche Zutaten und Maschinen man für welche Gebäckarten verwendete. Ein „Tante-Emma-Bäckerladen“ und ein „Bäckerausfuhrwagen“ beschreiben den Weg des Brotes vom Bäcker zum Kunden. Zum Schluss des Museumsrundganges geht es um Brauchtumsgebäck und darum, wie das Brot zu Hause aufbewahrt wird. Auf dem Weg durch das Bäckereimuseum reist man außerdem ins alte Ägypten, ins römische Reich, ins Mittelalter, in die Zeit der Industrialisierung, bis man schließlich im Hier und Heuteankommt. Dabei geht es in den einzelnen Epochen jeweils darum, aus welchem Getreide das Mehl zum Brotbacken verwendet wurde, wie das zugehörige Brot aussah, wie es hergestellt und unter die Leute gebracht wurde. Welche Stellung der Bäcker in der Gesellschaft hatte und wo die Ursache für die Hungersnöte lagen. Es werden religiöse Aspekte beleuchtet und aufgezeigt, wo das Thema Brot in der Literatur zu finden ist. Kurz und gut: Von ägyptischer Backkultur bis zur heutigen Brotsortenvielfalt –das alles findet der Besucher im Bayerischen Bäckereimuseum. Am Ende des Rundgangs kann ein Stück Museumsbrot aus dem Steinbackofen gekostet werden und wer mag, bekommt dazu auch noch einen Probierschluck aus der hauseigenen Museumsbrauerei, denn auch in seiner flüssigen Variante ist der Genussvon Brot immer aufdas Neue etwasBesonderes.Und gemäß des Mottos „Kultur und Genuss unter einem Dach“ darf im Anschluss an den Museumsbesuch eine Einkehr im „Mönchshof-Bräuhaus“, das für über 600 Jahre fränkische Gastlichkeit steht, durchaus empfohlenwerden. Termin: Pfingstmontag, 1. Juni 2020, 14.00Uhr Dauer: ca. 1 Stunde Kosten Eintritt (Sonderführungkostenfrei):
Kinderbis 6 Jahren frei, ab 7 Jahren 5,50€
Erwachsene 8,00 €
Familienkarte 18,00 €
Voranmeldungen bis Sonntag, 31. Mai 2020 sind notwendig unter:Tel.: 09221 805 14 oder www.kulmbacher-moenchshof.de Öffnungszeiten der Museen im Kulmbacher Mönchshof: Dienstag bis Sonntag 10:00 Uhr –17:00 Uhr durchgehend
Weitere Informationen zum Deutschen Mühlentag (in 2020 abgesagt):www.deutsche-muehlen.de
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