Wer macht mit beim Forchheimer Urban Sketching?
Forchheim (ha) – Nach einer kurzen Corona-Pause wollen die Forchheimer Urban Sketchers Anfang Juni wieder einen Skizzentreff veranstalten. Doch was verbirgt sich genau hinter der Gruppe? Wir haben uns bei Rosemary Keßler, Leiterin der Forchheimer Initiative umgeschaut.
Sie nennen sich die Forchheimer Urban Sketchers, doch was oder wer genau steckt hinter dieser Gruppierung? Wir haben die Forchheimerin Rosemary Keßler, die Initiatorin der Urban Sketchers in der Kreisstadt während der „Corona-Pause“ besucht. Urban Sketchers bringen Ereignisse des täglichen Lebens auf Papier. Alles was den Sketchern ins Auge sticht, findet seinen Weg in die Skizzenbücher. Dabei können die unterschiedlichsten Techniken zum Einsatz kommen. Rosemary Keßler hat die Urban Sketchers 2016 in Forchheim gegründet. „Urban Sketchers-Gruppen gibt es in der ganzen Welt, aber halt bei uns in der Umgebung nicht und dann habe ich gedacht, dass ich selbst eine solche Gruppe gründe“, so Keßler. Der Ursprung liegt 2007 in Amerika. Inzwischen hätten einige Forchheimer Mitglieder auch bereits in Nachbarstädten wie beispielsweise in Erlangen, solche Gruppen gegründet, erzählt die gebürtige Engländerin. Egal ob „blutiger Anfänger“, oder Profi, bei den Urban Sketchers sei jeder herzlich willkommen. „Urban Sketchers halten die Augenblicke um sie herum fest.“ Man dürfe beispielsweise eine Katze, die man sieht auch zeichnen, müsse aber auch die Umgebung um die Katze herum abbilden“, erläutert die Initiatorin die Regularien.
Keine Altersbegrenzung
Zwischen fünf und zehn Interessierte würden pro Treffen kommen, eine Altersbegrenzung gibt es nicht; wer gerne malt ist herzlich willkommen, so Keßler, die sonst als Buchhaltungsspezialistin dafür sorgt, dass die Zahlen der Forchheimer Firma Autozubehör Aubeck stimmig sind. Ihr Skizzenbuch hat die Malterin immer einstecken, denn für die Urban Sketchers gilt der Moment des Augenblicks. Prinzipiell benötige man eigentlich nur ein Blatt Papier und einen Bleistift, oder Buntstift. Wer bereits länger bei den Urban Sketchers dabei ist, der hat seinen eigenen kleinen Farbmalkasten immer in griffbereiter Nähe, denn oftmals entstehen solche Skizzen ganz unvermittelt und unverhofft, verrät die Malerin. Egal wo sie ist, sie hat ihr Skizzenbuch immer in ihrer Handtasche. Egal ob beim Arzt, oder beim Einkaufen, wenn Rosemary Keßler inspiriert wird, dann vergisst sie alles um sich herum und beginnt zu zeichnen. „Du siehst was und das muss man einfach festhalten, dass macht das Sketching aus.“ Einen Hang zu einem besonderen Trendmotiv gibt es bei der Malerin nicht; es wird gemalt was ihr unter die Augen kommt.
Forchheimer Fachwerkfassaden sind eine Herausforderung
Eine besondere Herausforderung sind für Keßler die Forchheimer Fachwerkfassaden. „Die sind so anspruchsvoll, aber schön“, findet sie. Für Einsteiger hat die Leiterin der Gruppe ein paar Tipps parat: „Malt nicht ganze Häuser, sondern fangt mit Ausschnitten an, wie zum Beispiel mit nur einem Fenster des ganzen Hauses, oder nur mit einem Blumenkasten“, leitet sie die Neulinge an. Wenn der Blumenkasten dann fertig sei, könne man das Bild ja langsam erweitern. Sie malt und skizziert seit ihrer Schulzeit. Wieviele Bilder und Skizzen über die Jahre hinweg zusammenkommen? „Unzählige“, schmunzelt die Künstlerin. Oftmals lässt Keßler ihre Skizzen in spätere Gemälde einfließen. „Es ist einfach was anderes, wenn man ein Gemälde aus einer Skizze entwickelt, bevor man einfach stumpf von einem Foto abmalt“, verrät die Malerin. „Man spürt den Unterschied“. Die gebürtige Engländerin lebt seit 1982 in Forchheim, seit letztem Jahr hat sie neben der englischen Staatsbürgerschaft auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Auch wenn sie schon seit 1982 in Forchheim lebt, musste sie zur Erreichung der deutschen Staatsbürgerschaft einen Sprach- und einen Einbürgerungstest machen, erzählt die gebürtige Engländerin, den sie mit Bravour und nur einem Fehler bestanden hat. Ob es einen solchen Einbürgerungstest auch in England gibt? „Gibt es“, schmunzelt Keßler, den sie als gebürtige Engländerin auch gemacht hat; jedenfalls probiert. „Den habe ich aber nicht bestanden“, schmunzelt die Künstlerin, die ganz froh ist, dass nach der „Corona-Pause“ nun am 06. Juni wieder der erste Urban Sketchers Skizzentreff in Forchheim stattfinden soll. Die Gruppe trifft sich immer am ersten Samstag im Montag, Treffpunkt wird über Facebook, Mail oder Whatsapp bekanntgegeben. Unter Facebook ist die Gruppe unter Urban Sketchers Forchheim und unter E-Mail malerin@kessler-galerie.de erreichbar. Nachdem es in Bamberg keine Urban Sketchers gibt, würde sich Keßler freuen, wenn sich neben Interessenten aus Forchheim und Umgebung auch Interessierte aus Bamberg melden würden. Vorgesehen als nächster Treffpunkt ist die Forchheimer Sportinsel. Und wenn das Wetter schlecht ist? „Dann setzen wir uns in ein Cafe und skizzieren uns gegenseitig“, sagt die Malerin, die herzlich zum nächsten Skizzentreff einlädt. Alexander Hitschfel
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