Sonntagsgedanken: Vom guten Hirten

Symbol-Bild Religion / Christlich

Evangelium des Johannes Kapitel 10 V. 11 – 16, Teil IV

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Das Bild von Hirt und Herde bedeutet aber auch, dass wir Christen zusammengehören zu einer großen Familie. In der Ökumene bewegen wir uns ja erfreulicherweise trotz mancher Rückschläge aufeinander zu. Tiefer aber als der Graben zwischen den Konfessionen ist die Kluft zwischen Alt und Jung, zwischen den sozialen Schichten und den unterschiedlichen Charaktären. Ein Privatchristentum ohne Gemeinde gibt es jedenfalls nicht. Wir brauchen einander, brauchen die praktische Hilfe, den Trost und die Ermahnung der andern Christen. Wieviel innere Stärke braucht man, die eigene Schwäche, das eigene Versagen zuzugeben!

Das Bild vom guten Hirten heißt also auch, dass wir einander zum Hirten werden: Das gilt nicht nur für den Pfarrer, den man oft als Hirten seiner Gemeinde bezeichnet. Das Hirtenamt kommt jedem Christen kraft seiner Taufe zu. Hirtesein meint nicht, den andern zu beschulmeistern. Was hier gemeint ist, kann man am besten mit einem fränkischen Dialektausdruck wiedergeben: Auf jemanden schauen meint im Fränkischen nicht nur jemanden anschauen, sondern auf jemanden acht geben, sich um ihn kümmern, ihm im wahrsten Sinn des Wortes Beistand leisten. Was das im Einzelnen heißt, lässt sich so generell nicht sagen. Das kann, das muss jeder selbst entscheiden, auch auf die Gefahr hin, sich zu täuschen oder zurückgewiesen zu werden.

All unser Hirtendienst empfängt seine Motivation, seine Kraft aus dem guten Hirten Jesus Christus. Lassen wir uns von diesem guten Hirten führen, in Frage stellen, verwandeln?

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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind