Sieben neue Professuren: Universität Bamberg als „ganz großer Gewinner“

Symbolbild Bildung

Der Freistaat Bayern stärkt den Bereich Künstliche Intelligenz an der Otto-Friedrich-Universität nachhaltig.

Die Freude an der Universität Bamberg ist groß: Im KI-Wettbewerb des Freistaats Bayern erhält sie sieben Professuren mit Fokus auf Künstlicher Intelligenz (KI). Insgesamt bewilligte der Freistaat 50 der 175 Anträge, die bayerische Hochschulen und Universitäten eingereicht hatten. „Einen ganz großen Gewinner haben wir dabei, nämlich die Universität Bamberg“, erklärte Wissenschaftsminister Bernd Sibler in einer Pressekonferenz am 15. Mai 2020.

„Ganz abgesehen von dem wirklich hocherfreulichen Abschneiden unserer Universität in einem wettbewerblichen Verfahren ist es mir wichtig zu betonen: Gerade in diesen Zeiten, in denen wir die Folgen der Pandemie auch finanziell zu spüren bekommen, sind diese Investitionen ein sehr gutes und ermutigendes Signal des Freistaates, dass er im Bereich der Wissenschaft und Hochschulen nicht kürzt“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert. „Der Staatsminister hat zu Recht auf die großen Chancen verwiesen, dass sich diese Investitionen langfristig bezahlt machen.“

Universität Bamberg überzeugt mit Interdisziplinarität und Vernetzung

Sieben von neun Anträge der Universität Bamberg waren im KI-Wettbewerb erfolgreich, der im Rahmen der Technologieoffensive „Hightech Agenda Bayern“ stattfand. Eine Expertenkommission wählte die Anträge mit dem höchsten wissenschaftlichen Anspruch und den stärksten Impulsen für KI-Forschung in Bayern aus. Godehard Ruppert bedankte sich insbesondere bei Prof. Dr. Guido Wirtz, Vizepräsident für Technologie und Innovation, der die Antragstellung koordinierte.

Guido Wirtz erklärte: „Wir haben uns um die Professuren beworben, weil KI-Forschung ein wichtiger Baustein für den weiteren Ausbau unserer Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik mit starken Querverbindungen zu allen drei weiteren Fakultäten der Universität Bamberg ist. In den Anträgen haben wir die Bamberger Alleinstellungsmerkmale und unsere gute Vernetzung mit anderen bayerischen Hochschulen im Bereich der Künstlichen Intelligenz hervorgehoben.“ Ein besonderes Merkmal der Universität Bamberg ist, dass die Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik interdisziplinär mit geistes-, kultur-, sozial- und humanwissenschaftlichen Fächern zusammenarbeitet. Sichtbar wird die Zusammenarbeit etwa im Zentrum für innovative Anwendungen der Informatik (ZIAI) und im Forschungsschwerpunkt Digitale Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaften.

„Ein sehr erfreulicher Tag für die ganze Universität Bamberg“

Guido Wirtz schließt: „Ein sehr erfreulicher Tag für unsere Fakultät und auch die ganze Universität Bamberg. Er wäre ohne den enormen Einsatz der für die Anträge inhaltlich verantwortlichen Kolleginnen und Kollegen in der Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik und die gute Zusammenarbeit mit den Koordinatoren an der Universität Würzburg sicher so nicht möglich gewesen. Ein herzlicher Dank geht an alle Beteiligten!“

Die neuen Professuren vernetzen sich vor allem mit der Universität Würzburg – dem Knotenpunkt der fränkischen KI-Forschung. Sie erforschen insbesondere automatisierte Textanalysen in Geistes- und Humanwissenschaften, vertrauenswürdige KI-Systeme und den effizienten Einsatz von KI in Unternehmen. Von 2020 bis 2022 werden sie schrittweise an der Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik eingeführt. Die Fakultät, die bislang aus 16 Lehrstühlen und Professuren besteht, wächst in den nächsten drei Jahren auf etwa 30 Lehrstühle und Professuren. Einerseits handelt es sich dabei um die Professuren aus dem KI-Wettbewerb. Andererseits hat der Freistaat Bayern schon zu Jahresbeginn angekündigt, die Informatikstudienplätze auszubauen.

Wie kann KI-Software Menschen unterstützen?

Dass die Universität Bamberg im KI-Wettbewerb so erfolgreich ist, verdankt sie zu einem maßgeblichen Anteil Prof. Dr. Ute Schmid, Professorin für Angewandte Informatik, insbesondere Kognitive Systeme. Sie hat sich nicht nur bei der Antragstellung entscheidend eingebracht, sondern schon seit 2004 den Weg für KI-Forschung in Bamberg bereitet. Ute Schmid erforscht, lehrt und vermittelt KI. Dabei lautet ihr Credo, dass KI den Menschen nicht ersetzen, sondern unterstützen sollte: „Ich glaube, dass Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen alle Lebensbereiche der Gesellschaft betrifft: Sie wird bestimmen, wie wir leben, lernen, arbeiten, gepflegt werden. Daher ist es so wichtig, dass Wissenschaft und Politik mit den Bürgerinnen und Bürgern im Dialog darüber sind, wie wir als Gesellschaft mit KI leben wollen.“ Genau damit beschäftigen sich die sieben neuen Professuren: Wie kann KI-Software Menschen in verschiedenen Lebensbereichen, zum Beispiel Wirtschaft, Wissenschaft und Medizin, unterstützen?

Erfolgreiche Professuren der Universität Bamberg im KI-Wettbewerb:

Im Verbund „Explainable Artificial and Amplified Intelligence“:

AI Systems Engineering, ab 2021

Multimodal Intelligent Interaction, ab 2022

Explainable Machine Learning, ab 2021

Im Verbund „Text Analysis and Understanding for Humanities, Social Sciences and Beyond“:

Sprachgenerierung und Dialogsysteme, ab 2021

Grundlagen der Sprachverarbeitung, ab 2020

Computational Social Science und Künstliche Intelligenz, ab 2021

Im Verbund „Effiziente Realisierung von KI-Potenzialen im Unternehmen“:

Wirtschaftsinformatik, insbesondere KI-Engineering in Unternehmen, ab 2020

Weitere Informationen zum KI-Wettbewerb finden Sie auf der Webseite des bayerischen Wissenschaftsministeriums: www.stmwk.bayern.de/pressemitteilung/11941/nr-119-vom-15-05-2020.html