Beschäftigte der Service-Gesellschaft Sozialstiftung Bamberg mbH bekommen 1.300 Euro Prämie

Finanzielle Wertschätzung für systemrelevante Beschäftigte – Tarifverhandlungen gehen weiter

„Tarifverhandlungen in diesen Zeiten sind alles andere als einfach, aber erfolgreich abzuschließen“, so kommentiert ver.di Verhandlungsführer Robert Hinke die Verhandlungen mit fünf Servicegesellschaften verschiedener Krankenhäuser in Bayern. Die Servicegesellschaften, wie auch die Service Gesellschaft der Sozialstiftung, sind vor Jahren ausgegliedert worden. Damit bekommen die Beschäftigten dieser Gesellschaften deutlich weniger Lohn als die Beschäftigten in den Mutterhäusern. Diese werden nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) bezahlt.

„Unser Ziel ist klar: wir wollen die Annäherung unserer Löhne an den TVöD“, so Thomas Badum und Monika Bogensperger, Mitglieder der Tarifkommission und Betriebsratsvorsitzende der Service Gesellschaft Sozialstiftung Bamberg mbH. Doch mit dem Ausbruch der Pandemie habe sich nicht nur der Arbeitsalltag, sondern auch die Tarifverhandlungen verändert. „Die Beschäftigten der Servicegesellschaft waren und sind systemrelevant“, so die ver.di Gewerkschaftssekretärin Magdalene Waldeck. Ohne sie wäre die Sicherstellung der Hygiene im Krankenhaus undenkbar. „Gerade jetzt ist das noch wichtiger geworden und die Beschäftigten haben eine sehr hohe Belastung“, sagt Waldeck. Da ein Krankenhaus nur funktioniere, wenn alle Beschäftigtengruppen wie Zahnräder ineinandergreifen, haben wir dies besonders betont. „Der Freistaat Bayern gewähre nun einzelnen Beschäftigten einen Bonus. Wir kritisieren hier besonders, dass dieser nicht allen Beschäftigten zusteht“, erklärt Robert Hinke. Daher haben wir das Thema aufgegriffen und einen Corona-Bonus auch für die Beschäftigten in Servicebereichen gefordert.

„Wir haben unseren Schwerpunkt auf einen Ausgleich durch die Corona bedingte Mehrbelastung für die Kolleginnen und Kollegen gelegt“, schildert Robert Hinke den Verhandlungsablauf. Daher habe die ver.di Verhandlungskommission für alle Beschäftigten in den Servicegesellschaften einen monatlichen Bonus von 150 Euro gefordert.

„Nun konnten wir uns mit den Arbeitgebern verständigen“, erklärt Robert Hinke. Im Mai, August und November erhalten die ca. 400 Beschäftigten der Service Gesellschaft eine Corona-Prämie von 500 Euro sowie zweimal 400 Euro, insgesamt 1.300 Euro, ausgezahlt. Die Prämie ist, durch die Änderung aus dem Bundesfinanzministerium, steuer- und sozialversicherungsfrei. „Die Prämie bekommen auch die gestellten Beschäftigten, also jene die einen Arbeitsvertrag mit dem Mutterkrankenhaus arbeiten, jedoch in der Service Gesellschaft der Sozialstiftung arbeiten. Auszubildende erhalten 300 Euro, ebenfalls in drei Auszahlungen“, schildert Magdalene Waldeck.

Ab September werden die Tarifverhandlungen wiederaufgenommen. „Das haben wir mit den Arbeitgebern fest vereinbart. Dann sollten reguläre Tarifverhandlungen für das Jahr 2021 wiederaufgenommen werden. Unser Ziel bleibt natürlich: wir wollen die Annäherung an das Niveau des öffentlichen Dienstes und damit gleichen Lohn für gleiche Arbeit“, verdeutlich Magdalene Waldeck.

Verhandlungsführer Robert Hinke ist optimistisch die Ziele zu erreichen. „In allen Häusern haben sich sehr viele Kolleginnen und Kollegen an unseren Aktionen beteiligt. Alle gemeinsam haben wir so verdeutlicht, wie wichtig uns unsere Forderungen sind. Die Beschäftigten der Servicegesellschaften sind für das Funktionieren eines Krankenhauses systemrelevant. Es ist bedauerlich, dass es für diese Erkenntnis bei vielen einer Pandemie bedurfte. Sie bleiben es auch nach der Corona-Krise. Mit einem gewachsenen Selbstbewusstsein werden die Tarifverhandlungen für das Jahr 2021 angegangen“, bekräftigt Robert Hinke abschließend.