Aus der Eggolsheimer Leserpost: Fehlendes Verkehrskonzept beim Ratsbegehren

leserbrief-symbolbild

Das gemeindliche Ratsbegehren lässt die Frage nach der Verkehrsregelung während der Bauphase und des späteren Tagesverkehrs noch immer unbeantwortet.

Schon heute kommt es sowohl im ruhenden als auch fließenden Verkehr, zwischen Kindergarten und Friedhof oft zu Engpässen. Bei Beerdigungen oder anderen kirchlichen Veranstaltungen gibt es dann fast kein Durchkommen mehr. Die vorhandenen Parkmöglichkeiten reichen bei Weitem nicht aus. Mit dem Ratsbegehren werden an diesem bestehenden Nadelöhr zusätzlich knapp 50 Wohneinheiten ausgewiesen. Da heutzutage fast jeder Haushalt über 2 Autos verfügt muss mit rund 100 zusätzlichen PKWs gerechnet werden, für die teilweise auch noch Parkmöglichkeiten zu schaffen sind. Erweiterungen von Kindergarten und Seniorenheim, einhergehend mit einer Erhöhung der Angestellten- und Besucherzahlen, sind zusätzlich ebenso in Planung bzw. Umsetzung und müssten in die gesamte Verkehrsplanung mit einbezogen werden.

In der aktuellen Gemeindezeitung findet sich unter dem Punkt „Verkehrssituation“ nur ein Verweis auf eine Verkehrseinschätzung eines Stadtplanungsbüros und auf der Gemeindehomepage kein Wort zu dem in den Bürgerversammlungen versprochenen Verkehrsgutachten. Die Aussage „die Schirnaidler Straße ist sehr gut ausgebaut und kann die absehbaren Verkehrszahlen sehr gut verkraften“ ist meines Erachtens viel zu oberflächlich, da diese Straße ja nur der Abschnitt zwischen Evangelischer Kirche und Ortstafel ist.

Alle existierenden Zufahrtsstraßen zum neuen Baugebiet sind entweder enge Spielstraßen oder Tempo-30-Zonen. Weder „Am Oberen Tor“ noch „An der Brettig“ gibt es durchgehend sichere Gehwege für Kinder oder andere Fußgänger. Die Straßen sind teilweise so eng, dass zwei sich begegnende Autos nicht aneinander vorbeifahren können, ohne auf Privatgrund ausweichen zu müssen. Den Verkehr durch die verkehrsberuhigte Schulstraße, vorbei an Schule und Bushaltestelle, Tanzsaal, Bücherei und Gemeindezentrum zu leiten ist keine akzeptable Alternative. Diese überwiegend mit Kopfsteinpflaster ausgebaute Spielstraße durch das Herz von Eggolsheim wird mit zunehmendem Verkehr verstärkte Rollgeräusche und somit erhöhte Lärmbelästigung verursachen. Darüber hinaus wird sie regelmäßig zu gemeindlichen Veranstaltungen tageweise gesperrt (Weihnachtsmarkt, Ostermarkt, etc.). Der Verkehr muss dann beispielsweise wieder über die Spielstraße „Am Oberen Tor“ geleitet werden.

Für mich ist es nicht nachvollziehbar, warum es in den Bürgerversammlungen immer so dargestellt wurde, dass es keine merkliche Verkehrserhöhung geben wird, warum Fakten ignoriert und Planungsmissstände vom Marktgemeinderat getragen werden. Die Folge könnte sein, dass im Nachhinein jeder Gemeindebürger zur Kasse gebeten werden muss, weil im Vorfeld nicht alle Faktoren bei der Planung berücksichtigt wurden. Im vorliegenden Fall könnte dies in einem notwendigen Neubau einer Umgehungsstraße im Norden von Eggolsheim enden.

Iris Amon-Jäger

An der Brettig 10

91330 Eggolsheim