Wichtige Entscheidungen für das Bezirkskrankenhaus Bayreuth
Wichtige Entscheidungen für das Bezirkskrankenhaus Bayreuth
Fast eine halbe Milliarde Euro investiert der Bezirk Oberfranken in den kommenden Jahren in seine Krankenhäuser. Zwei wichtige Entscheidungen für die Weiterentwicklung des Bezirkskrankenhauses Bayreuth trafen Bezirksausschuss und der direkt im Anschluss tagende Verwaltungsrat der „Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken“ (GeBO).
Zunächst beschäftigte sich der Bezirksausschuss mit der notwendigen räumlichen Vergrößerung der Klinikschule Oberfranken im Rahmen der Erhöhung der Bettenzahl in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bayreuth. Hierfür wird zeitnah ein Interimsgebäude errichtet. „Wir leisten mit dem Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie einen wichtigen Beitrag für die bedarfsgerechte Versorgung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher in Oberfranken. Wir warten nicht bis zur großen Lösung, sondern wir sorgen dafür, dass zeitgerecht geholfen werden kann“, so Bezirkstagspräsident Henry Schramm.
Mit der Erweiterung auf 60 Betten und 14 tagesklinische Plätze im März 2020, besteht nun auch mehr Platzbedarf für die Klinikschule Oberfranken, in der die Kinder während ihres meist mehrmonatigen Klinikaufenthaltes beschult werden. Der Bezirk Oberfranken muss als Sachaufwandsträger der Schule zeitgerecht zusätzliche Raumkapazitäten bereitstellen. In dem für die Kinder- und Jugendpsychiatrie für 3,1 Millionen Euro vorgesehenen Interimsgebäude werden rund 90 m² für einen Klassenraum und drei weitere Räume zur Differenzierung für die Klinikschule eingeplant. Die anteiligen Kosten dafür belaufen sich auf etwa 400.000 Euro. Der Bezirksausschuss sicherte zu, die Kosten für die erforderlichen Schulräume zu übernehmen. Insgesamt sprach sich der Bezirksausschuss für einen Investitionszuschuss von 1.225.000 Euro an die GeBO aus. Mit diesem Gesamtbetrag unterstützt der Bezirk die Errichtung des Interimsgebäudes für die Kinder- und Jugendpsychiatrie mit 24 Betten und die Klinikschule. Der große Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie soll ab 2022 für über 30 Millionen Euro verwirklicht werden.
Neubau des Heilpädagogischen Bereichs auf den Weg gebracht
Zudem gab es eine Entscheidung des Bezirksausschusses zum geplanten Neubau des Heilpädagogischen Bereichs („H-Station“) in Bayreuth, in dem psychisch kranke Menschen mit geistiger Behinderung behandelt werden. Der Ausschuss akzeptierte die Entscheidung der Regierung von Oberfranken, von den voraussichtlichen Gesamtkosten in Höhe von rund 10 Millionen Euro gut 7,5 Millionen als förderfähige Kosten anzuerkennen. Für den nicht von staatlichen Fördermitteln gedeckten Eigenanteil von etwa 2,4 Millionen Euro stellte der Bezirksausschuss einen Investitionskostenzuschuss in Höhe von 50 % an die GeBO, also etwa 1,2 Millionen Euro, in Aussicht. Gemeinsames Ziel von Bezirk und GeBO ist es für das Projekt eine Aufnahme in das Jahreskrankenhausbauprogramm zu erreichen.
Rahmenvertrag für Pflegestützpunkte
In einem weiteren Tagesordnungspunkt stimmte der Bezirksausschuss dem neuen Rahmenvertrag zur Einrichtung so genannter Pflegestützpunkte in Bayern zu. Der Rahmenvertrag, auf den sich die Landesverbände der Kranken- und Pflegekassen mit den kommunalen Spitzenverbänden geeinigt haben, schafft Planungssicherheit für die Errichtung weiterer Pflegestützpunkte in Oberfranken. Pflegestützpunkte bieten eine kostenlose Beratung zu allen Themen rund um die Pflege und stehen allen Bürgern offen. In seinem Vortrag wies Sozialplaner Robert Stiefler jedoch darauf hin, dass er derzeit keinen Mangel an Beratungsangebote im Bereich der Pflege sehe. Es gebe bereits sehr differenzierte und regional etablierte Hilfsmöglichkeiten. Auch der Bezirk Oberfranken biete mit regelmäßigen Sprechtagen in den Landratsämtern, in der Servicestelle in Bamberg und in der Sozialverwaltung umfassende Beratungsangebote zur Hilfe zur Pflege an. Parallelstrukturen sollten vermieden werden. Zusätzliche Pflegestützpunkte sollten daher nur dann errichtet werden, wenn dafür vor Ort ein Bedarf besteht.
Krisendienst soll im Oktober starten
Für Menschen, die in psychische Krisen geraten, soll es noch in diesem Jahr einen eigenen Krisendienst in Oberfranken geben. Den psychosozialen Krisendienst kann jeder in Anspruch nehmen, der sich in einer Notsituation befindet. Die vom Bezirk und dem Freistaat Bayern finanzierte zentrale Leitstelle, die an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr telefonisch erreichbar sein wird, wird bei der Dr. Loew Soziale Dienstleistungen GmbH in Bayreuth angesiedelt. Daneben wird es zahlreiche ambulant aufsuchende Teams geben, die jeweils aus zwei Fachleuten bestehen und nach ihrer Anforderung durch die Leitstelle spätestens innerhalb einer Stunde an jedem Ort in Oberfranken sein werden. Die mobilen Teams werden ausschließlich vom Bezirk finanziert. Hierfür sollen künftig jährlich rund 1,5 Millionen Euro bereitgestellt werden. Laut Bezirkstagspräsident Henry Schramm wird eine Inbetriebnahme im späten Herbst angestrebt: „Mit dem Krisendienst schließen wir eine Lücke im bisherigen Versorgungsangebot und zwar flächendeckend in ganz Oberfranken.“
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