GEW Bayern fordert bessere Einbindung der Schulleitungen
Statt kurzfristiger Ankündigungen durch Pressemitteilungen sind gemeinsame Absprachen und Planung nötig
Die Bildungsgewerkschaft GEW Bayern kritisiert die anhaltende Informationspolitik des Ministeriums. Haben die Schulen bereits die Schulschließungen Mitte März zuerst über die Presse erfahren, sind auch die weiteren Planungen zur sukzessiven Öffnung nicht rechtzeitig an die Schulen kommuniziert worden. Gerade für die Schulleitungen ein großes Problem und dazu völlig unverständlich.
Die intransparente und unzureichende Kommunikationsstrategie verdeutlicht die Gewerkschaft anhand der Vorgaben an den Mittelschulen. Seit gut einer Woche steht die Öffnung für die achten Klassen fest, zumindest verkündeten das der Ministerpräsident und der Kultusminister unisono vor einer Woche durch die Presse. Das Kultusministerielle Schreiben dazu erschien dann am 5. Mai inklusiver näherer Bestimmungen zur Ausführung.
Dazu Christiane Wagner, stellvertretende Schulleiterin einer Münchner Mittelschule und GEW-Fachgruppensprecherin: „Im Schreiben vom 5. Mai wird den Schulen noch ausreichende Freiheit bei der Umsetzung zugesichert. Einen Tag später, also fünf Tage vor der Öffnung, kommen dann sehr präzise Vorgaben. Wie soll das in der Kürze umgesetzt werden? Schülerinnen und Schüler sowie Eltern müssen informiert, Absprachen getroffen werden, Kolleg*innen mit Kindern müssen die Notbetreuung planen, Räume müssen vorbereitet werden. Die Planungen für die kommende Woche waren längst abgeschlossen.“
Auch weitere Beispiele zur desolaten Kommunikationspolitik des Ministeriums kennt die Gewerkschaft: So wurden die Schulleitungen am Freitag vor den Osterferien darüber informiert, dass sie während der Osterferien tägliche Präsenz an den Schulen zeigen müssen – egal ob Kinder für die Notbetreuung angemeldet sind oder nicht. Gleiches gilt im Hinblick auf die Prüfungen. Dass Freitag, der 15. Mai nun für Prüfungen freigehalten werden soll, zeugt einmal mehr von Unkenntnis darüber, wie Prüfungen geplant werden.
Dazu die Sprecherin der GEW-Landesfachgruppe Grund- und Mittelschulen, Ruth Brenner: „Es zeigt auch, dass Pädagogik und Unterstützung von Prüflingen in den Schulbehörden Fremdworte sind. Anders lässt sich nicht erklären, dass zu einem Zeitpunkt, in dem bayernweit die Prüfungen anlaufen oder schon angelaufen sind, nun ein „zentraler Prüfungstag“ gefordert wird.“
Die Bildungsgewerkschaft ist sich der momentanen Ausnahmesituation bewusst. Anstatt nur in Pressekonferenzen von einer guten Kommunikation mit Personalratsgremien, Verbänden und Lehrkräften zu sprechen, sollte dies auch in die Tat umgesetzt werden.
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