Aus der Eggolsheimer Leserpost: Baugebiet „Schirnaidler Straße“ – Hat jemand eine Rechnung mit der Gemeinde offen?
Da mir nun die Wahlunterlagen für den Bürgerentscheid zum Baugebiet Schirnaidler Straße zugegangen sind, habe ich über den Hergang dieses Entscheides nochmals nachgedacht. Ich kann nur mit dem Kopf schütteln, dass dieser Wahlzettel überhaupt vor mir auf dem Tisch liegen muss. Eine Gemeinde und einige Privatleute planen auf eigenen Grundstücken ein Baugebiet für Ein- und Mehrfamilienhäuser. Auf einem Teil der Fläche, die vor Jahrzehnten als Friedhofserweiterung von der Gemeinde aufgekauft wurde, stehen alte, ungepflegte Obstbäume. Die Gemeinde plant die Rodung, plant freiwillig die Pflanzung einer neuen Obstwiese, erlässt Pflanzgebote für spätere Eigentümer, gibt ein Umweltgutachten in Auftrag.
Nahezu einstimmig fallen die Beschlüsse, um in einer Region Bauland zu schaffen, wo es dringend benötigt wird – nicht nur von Zuziehenden, auch von bereits hier Ansässigen. Trotz aller naturschützerischen Bemühungen wird aus Umweltschutzgründen ein Bürgerbegehren initiiert – gegen die Gemeinde und gegen andere Bürger, die ihren Privatgrund einbringen wollen. Die Unterschriftensammler scheinen es mit exakter Information nicht so genau zu nehmen, denn auf Bürgerversammlungen ist dann zu hören, dass man lieber doch nicht unterschrieben hätte, wenn man es genauer gewusst hätte. Als Reaktion auf die ausreichende Zahl an Unterschriften lässt die Gemeinde nochmals verschiedene Experten vor Ort die alten Bäume begutachten, versammelte zu einem runden Tisch, plant zweimal um, um den Anliegen der Bürgerbegehrler entgegenzukommen.
Im Endeffekt könnten nun fast alle alten Bäume stehenbleiben und außerdem wird noch zusätzlich gepflanzt. Warum dieses Bürgerbegehren trotzdem weiterverfolgt wird kann ich auch sachlichen Gründen nicht mehr nachvollziehen. Was treibt diejenigen aber sonst an ? Spielen ehemalige Besitzverhältnisse einer Rolle oder der Verkehr vor der eigenen Neubauhaustür ? Oder hat jemand „offene Rechnungen“ mit der Gemeinde ? Es drängt sich jedenfalls der Verdacht auf, es geht gar im Bürgerbegehren nur vordergründig darum, die Bäume zu erhalten. Deshalb aber anderen Menschen das Bauen hier zu verweigern – und das tut man, wenn man weniger Bauplätze zur Verfügung stellt – erscheint mir kein redliches Motiv für ein Bürgerbegehren. Es bleibt wohl dabei: ich muss weiterhin mit dem Kopf schütteln, dass dieser Bürgerentscheid durchgeführt wird.
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