Huml und Gerlach: „Bayern setzt bei der Eindämmung der Corona-Pandemie auch auf digitale Lösungen“
Bayerns Containment-Strategie und neue Behördensoftware BaySIM vorgestellt
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml und Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach haben am Donnerstag in München die bayerische Containment-Strategie im Kampf gegen die Corona-Pandemie und die neue Unterstützungs-Software für die Gesundheitsämter BaySIM („Bayerisches System für Infektionskettenmanagement“) vorgestellt. Über diese Online-Plattform können infizierte Personen und deren Kontaktpersonen einfach von den Behörden erfasst werden. Außerdem können Infizierte selbstständig Symptom-Checks durchführen und diese Daten an die Gesundheitsbehörden übermitteln. Bereits in den nächsten Tagen soll mit dem Roll-Out an die Gesundheitsämter begonnen werden.
Ministerin Huml betonte: „Mit unserer Containment- und Tracing-Strategie wollen wir die bestmögliche Eindämmung, Rückverfolgung und Unterbrechung von Coronavirus-Infektionsketten erreichen. Dabei helfen in den Gesundheitsämtern mehr als 3.000 zusätzliche Mitarbeiter. Sie bilden sogenannte Contact Tracing Teams. Rund 190 Teams sind schon im Einsatz, insgesamt sollen es bis zu 650 werden. Die personalintensive Kontaktermittlung, Kontaktnachverfolgung und Quarantäneüberwachung kann dabei jetzt digital unterstützt werden.“
Ministerin Gerlach unterstrich: „Digitalisierung kann uns bei der Krisenbewältigung enorm helfen. Die zentrale Online-Plattform BaySIM ermöglicht eine überregionale Zusammenarbeit der bayerischen Gesundheitsbehörden. Außerdem wird Doppelarbeit bei der Erfassung von Kontaktpersonen über Landkreisgrenzen hinweg vermieden und der Datenfluss an übergeordnete Stellen beschleunigt und erleichtert. Bayern ist damit bundesweit Vorreiter.“
Mit Blick auf die Debatte um die geplante Corona-App des Bundes sagte Gerlach: „Diese App könnte eine wichtige Ergänzung unserer Eindämmungs-Strategie sein. Leider wird momentan viel Zeit und Vertrauen verspielt. Dadurch wird riskiert, dass die Akzeptanz der Menschen schon vor der App-Einführung verloren geht. Der Bund braucht hier eine klare und transparente Linie, die er nachvollziehbar kommunizieren muss. Wichtig ist uns, dass man an der Freiwilligkeit der Nutzung der App festhält, dass sie datenschutzkonform ausgestaltet ist und dass sie durch offene Quellcodes für Dritte zugänglich ist, im Sinne einer europäischen Lösung.“
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