Sonntagsgedanken: Gedanken zum Weißen Sonntag

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Ein ganz normaler Sommertag in der freien Natur, Pflanzen und Tiere bei ihrer Arbeit. Da tritt der schlaue Fuchs auf und wirft mitten hinein die gewichtige Frage: „Was heißt eigentlich Leben?“ Ein verliebter Kater stolziert durchs Gras und schnurrt: „Leben, das heißt: Spaß haben!“ Eine Ameise schleppt einen riesigen Grashalm vorüber und seufzt: „Leben, das heißt: sich endlos plagen!“ Ein angeschossener Hase humpelt durchs Dickicht und jammert: „Leben, das heißt: leiden müssen!“ Hoch über allen zieht ein Adler seine Kreise und verkündet: „Leben, das heißt: nach oben streben!“ So diskutieren Pflanzen und Tiere noch eine Weile,- ohne Ergebnis.

Wir leben ja heute in pluralistischen Zeiten, wo die verschiedensten Weltanschauungen um die Vorherrschaft kämpfen. Auch im Herzen jedes Einzelnen ringen unterschiedliche Kräfte und Stimmen um Einfluss. Der erste Sonntag nach Ostern trägt im kirchlichen Kalender die Namen Weißer Sonntag und Quasimodogeniti. Früher erschienen die in der Osternacht Getauften eine Woche später nochmal in ihren weißen Taufgewändern zur Messe. Die jungen Leute, die oft an diesem Tag konfirmiert werden, wiederholen hoffentlich mit innerer Überzeugung das Bekenntnis zu Jesus Christus, das ihre Eltern und Paten bei der Taufe einst für sie ablegten. Wie die neugeborenen Kinder, das bedeutet das lateinische Wort „Quasimodogeniti“, so dürfen wir mit kindlicher Unbefangenheit, mit kindlichem Eifer und Vertrauen unser Leben täglich neu aus der Taufe schöpfen, denn sie schenkt uns Anteil an der österlichen Auferstehung Jesu, Anteil am Heiligen Geist, der uns mit seiner Kraft, seiner Fantasie, seiner Liebe durchströmen will. So möchte ich die Frage des Fuchses folgendermaßen beantworten: Leben heißt, auf die Taufe vertrauen.

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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind