Energie- und Klima-Allianz Forchheim: „Kurzfristige Coronakrise dominiert existentielle Klimakrise“
Corona zwingt viele von uns derzeit innezuhalten, wir alle spüren, wie uns unser „normales“ Leben rasant entgleitet. Kaum etwas ist noch wie es war. Und ein Ende scheint gerade nicht abzusehen.
So unangenehm diese Erfahrung ist, so wertvoll könnte sie sein. Denn es gibt Parallelen zwischen den Auswirkungen dieser Pandemie und jenen, die uns die Klimaforscher als Folgen bei fortschreitender Klimakrise vorhersagen: Abwarten und auf eine Selbstregulation hoffen lässt manche Entwicklung schnell und unkontrollierbar aus dem Ruder laufen.
Corona ist unser kleiner Vorgeschmack auf die Auswirkungen der weitaus größeren Klimakrise. Denn Viren und Seuchen verschwinden irgendwann. Im Gegensatz dazu bringt die Klimakrise unser Erdsystem für eine Dauer aus dem Gleichgewicht, die sich nicht einmal in Generationen messen lässt, d.h. unwiederbringlich. Mit dem massiven Artensterben gefährden wir das Überleben unserer eigenen Art. Die Konsequenzen einer ungebremsten Klimakrise werden mit dem, was wir jetzt und in den kommenden Monaten durch Corona erleben, in keinster Weise vergleichbar sein.
Unsere Lehre aus der derzeitigen Pandemie ist daher, die Klimakrise ernst zu nehmen und rechtzeitig gegenzusteuern. Gegensteuern heißt, unsere Wirtschaft weltweit auf eine nachhaltige und planetenverträgliche Weise umbauen.
Wir brauchen somit, um wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen, keine Abwrackprämien für noch funktionsfähige Dinge, um damit die Müllberge weiter zu vergrößern, kein Aufpäppeln umwelt- und klimaschädlicher Wirtschafts- und Handelspraktiken, keine Rettungsschirme für Unternehmen, die die Natur als kostenlose Ressource rücksichtslos ausbeuten. Das heißt: es darf kein Zurück zum bisherigen System geben.
Stattdessen brauchen wir ein ausgewähltes und bewusstes Fördern eines Wirtschaftens, das weltweit die Umwelt intakt hält, die Grenzen unseres Planeten respektiert und das Klima schützt.
Das wird für viele von uns Neuland sein, es ist allerdings längst keine weiße Landkarte mehr. Dieses Neuland hat bereits unzählige Pioniere und Reallabore: Menschen, Initiativen, Kommunen und Unternehmen, die dort schon lange ein neues nachhaltiges Wirtschaften erproben und erfolgreich praktizieren. Sie alle sind mehr als bereit, ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu teilen und Unterstützung zu geben.
So können wir die Corona-Krise gewinnbringend für ein anderes Wirtschaften und Leben nutzen, das die Zukunft der jungen und der nachfolgenden Generation sichert.
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