Sonntagsgedanken: Ostergedanken
Ostern ist kein Frühlingsfest, wie es Goethes „Osterspaziergang“ vermuten lässt, auch kein Weihnachtsfest 2. Klasse, wo die Kinder mit Schokoladeneiern vorlieb nehmen müssen. Worum geht es aber an Ostern?
Adolf von Harnack, einer der klügsten und geachtetsten Menschen um 1900, formuliert es so: „Was sich auch immer am Grabe und in den Erscheinungen zugetragen haben mag – eines steht fest: Von diesem Grabe her hat der unzerstörbare Glaube an die Überwindung des Todes und an ein ewiges Leben seinen Ursprung genommen.“
Otto Dibelius, evangelischer Bischof von Berlin während der Terrorherrschaft der Nazis, drückt es so aus: „Man mag über die Auferstehung Jesu im Einzelnen denken, was man will, – dass damals etwas Ungeheueres geschehen ist, und zwar entgegen allen menschlichen Erwartungen und dass von diesem ungeheueren Ereignis ein Strom von Kraft und Leben in die Menschheit hineingeströmt ist, das kann niemand bestreiten.“
Die Jünger erwarteten keine Auferstehung, waren im Gegenteil verzweifelt und verängstigt. Die Auferstehung Jesu lässt sich naturwissenschaftlich nicht erfassen, sprengt unser Vorstellungsvermögen. Also nur eine Sinnestäuschung? War Jesus vielleicht nur scheintot? Damit aber wäre der Siegeszug des Evangeliums gegen alle Widerstände nicht zu erklären. Der Gekreuzigte hat den Tod überwunden, zeigt sich in seiner göttlichen Majestät und wird wiederkommen, um uns alle zum „ewigen Leben“ zu führen. Wer darüber kritisch, gleichgültig, zynisch den Kopf schüttelt, mag sich eine tröstlichere, befreiendere Weltanschauung suchen.
Weitere Sonntagsgedanken
Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
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