Ackerwildkraut-Wettbewerb: Einladung an oberfränkische Landwirte sich noch anzumelden
Blütenvielfalt auf dem Acker
Seit Februar haben sich 17 Landwirte für den Ackerwildkraut-Wettbewerb angemeldet, einem Gemeinschaftsprojekt von Deutschem Verband für Landschaftspflege (DVL), Bayerischer Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Biolandverband und dem BUND Naturschutz in Bayern (BN) Die Anmeldefrist endet am 20.April und die Initiatoren wünschen sich eine noch höhere Beteiligung. Eine Anmeldung ist auch möglich, wenn das Vorkommen von Ackerwildkräutern nur vermutet wird.
Attraktive Preise winken
In den Kategorien ökologische und konventionelle Landwirtschaft gibt es für den jeweils 1. und 2. Platz Gutscheine für einen Aufenthalt in einem Biohotel im Wert von 300 € und 200 €, die Drittplatzierten und alle weiteren Preisträger erhalten Sachpreise und eine Artenliste ihres Ackers. Die Prämierung der Siegeräcker findet am 16. September 2020 im Wettbewerbsgebiet statt.
Anmeldung per Internet möglich
Anmeldeformulare liegen bei den Ämtern für Landwirtschaft und den Landschaftspflegeverbänden aus. Eine Anmeldung ist bis zum 20. April erforderlich, z.B. online unter www.lfl.bayern.de/Ackerwildkraut-Wettbewerb – wobei nur die ersten 50 Anmeldungen berücksichtigt werden können
Ackerwildkräuter als bunte Farbtupfer in den Äckern
Während zur Zeit die ersten Frühblüher zu sehen sind, werden bereits in Kürze ganz besonderen Blüten zu entdecken sein: Frauenspiegel, Rittersporn, Adonisröschen oder Bauernsenf. Hinter diesen klangvollen Namen verstecken sich bunte, aber ansonsten unscheinbare Pflanzenarten, die besonders auf steinigen und sandigen Äckern im Bamberger Umland zu Hause sind. Oftmals vorschnell als „Unkraut“ abgehandelt, verdienen die von Botanikern liebevoll als „Ackerwildkräuter“ bezeichneten Blumen einen genaueren Blick, handelt es sich doch nicht nur um selten gewordene Naturschätze, sondern auch um uraltes Kulturgut.
Ackerwildkräuter können auf unseren Äckern nur wachsen, weil sie sich an die häufige Bodenbearbeitung und die anderen Eingriffe der Bauern angepasst haben. Die meisten stammen von Pflanzen ab, die mit dem Getreide und dem Ackerbau vor 8.000 Jahren aus Kleinasien nach Mitteleuropa importiert wurden. Ein weiterer Teil kam mit Gemüse und Salat, die die Römer vor 2.000 Jahren eingeführt haben. Der Rest stammt von ursprünglich bei uns heimischen Arten.
Von den bekannten 300 Ackerwildkrautarten sind viele klein und etwas unscheinbar, aber ein genauer Blick offenbart die oft prächtige Blütenfarben und vielseitige Blüten- und Wuchsformen. Allerdings geht die Zahl buntblühender Äcker seit Jahren zurück. Während Mohn und Kornblume sowie einige „Schadunkräuter“ wie Ackerdistel und Quecke auf den Äckern häufig zu finden sind, ist mehr als ein Drittel der Ackerwildkräuter heute gefährdet. Diese Arten, die alle keine Schäden anrichten, konnten sich an die starken Veränderungen im modernen Ackerbau, vor allem an Herbizide, nicht anpassen und finden nur noch wenig geeigneten Lebensraum. Zudem ist eine Vielzahl an Insektenarten von den Ackerwildkräutern abhängig, die wiederum als Futter für Vögel, Fledermäuse und zahlreiche andere Tierarten dienen.
Für Rückfragen:
- Marion Ruppaner, BUND Naturschutz, Tel.: 0911/81878-20
- Maike Fischer, DVL, Tel.: 0981/1800 99-23
- Franziska Mayer, LfL, Tel.: 08161/71-5821
- Katharina Schertler, Bioland Bayern, Tel.: 0821/34680-121
Gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Mitteln der GlücksSpirale, der Regierung von Oberfranken aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz und dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
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