Der oberfränkische Arbeitsmarkt im März 2020

Arbeitsmarkt im Spiegel der Statistik

Der Stichtag für den Arbeitsmarktbericht im vergangenen Monat war der 12. März. Das war vier Tage, bevor die Ausbreitung des Corona Virus und die damit verbundenen Maßnahmen der Politik die wirtschaftlichen Aktivitäten stark eingeschränkt haben. Welche Folgen das auf den Arbeitsmarkt hat, kann frühestens ab dem nächsten Monat statistisch bilanziert werden.

Jahreszeitlich übliche Frühjahrsbelebung in der erste Märzhälfte

Die bereits im Februar begonnene Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt gewann in der ersten Märzhälfte an Fahrt. Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich um 671 Personen (-5,7 Prozent) auf 11 006. Der Rückgang war in allen Kreisen und Städten des Agenturbezirks zu spüren. Vom Abbau der Arbeitslosigkeit profitierten zu 87,2 Prozent (-585 Personen bzw. –8,3 Prozent) die Männer, da sie das Gros in den witterungsabhängigen Berufen ausmachen. Es verloren insgesamt 1 325 Personen ihre Beschäftigung, 2,3 Prozent mehr (+30) als vor einem Jahr. Gleichzeitig fanden 1 758 Menschen eine neue Beschäftigung, 1,3 Prozent weniger (-20) als in 2019.

Seit dem letzten Jahr ist die Arbeitslosigkeit um 442 (+4,2 Prozent) gestiegen. Im März ging die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent zurück. Vor einem Jahr betrug die Quote 3,0 Prozent.

Bis Mitte März wurden dem Arbeitgeberservice 1 500 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet, 179 bzw. 10,7 Prozent weniger als im letzten Jahr. Der Bestand hat seit dem Vorjahr mit 6 729 Beschäftigungsangeboten um 15,7 Prozent (-1 254) abgenommen.

Arbeitsmarktentwicklung

Kurzarbeit sichert Arbeitsplätze – Wir sind für Sie da, das ist unser Job Resümee von Boris Flemming, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg zur aktuellen Situation der Region: „In den ersten Tagen des März war der Arbeitsmarkt in der jahreszeitlich üblichen Aufbruchsstimmung. Mit der Corona Krise ab Mitte des Monats hat sich die
Situation nahezu komplett geändert. Wir haben daher innerhalb von einer Woche unsere gesamte Agentur umstrukturiert. Unsere Agenturen und Jobcenter vor Ort sind für den Publikumsverkehr geschlossen, um die dauerhafte Servicebereitschaft zu gewährleisten. Existenzsicherung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber hat für uns jetzt oberste Priorität. Wir setzen daher unsere Mitarbeiter gezielt auf die Bereiche Telefonie, Beratung und die Bearbeitung von Leistungen wie Kurzarbeiter- und Arbeitslosengeld an. Um das Geld zum Monatswechsel muss sich daher niemand sorgen.

In diesen Tagen sichern wir mit unserer Arbeit entscheidend den sozialen und gesellschaftlichen Frieden und sind ein wichtiger Faktor des Rettungsschirms der Regierung zur Stabilisierung der deutschen Wirtschaft.

Meine Mitarbeiter berichten mir, dass sie weiterhin viele Telefonate zum Thema Kurzarbeitergeld führen. Jedoch gibt es hier keinen branchenspezifischen Schwerpunkt. In den letzten Tagen kamen Physiotherapeuten und Frisöre hinzu. Neben der allgemeinen Beratung gilt es nun Detailfragen zu klären. Das hohe Anrufaufkommen der ersten Tage hat ein wenig nachgelassen, so dass Routine einkehrt. Positiv ist, dass viele Unternehmen mit Kurzarbeit derzeit Entlassungen vermeiden. Wir bekommen mittlerweile einige Stellen für Systemrelevante Bereiche gemeldet, auf die wir unsere Vermittlungstätigkeiten vorrangig konzentrieren. Darunter fallen z.B. das Gesundheitswesen, der Lebensmittelhandel, die Logistik sowie Saisonkräfte in der Landwirtschaft.

Ich rechne nicht damit, dass sich der sonst saisonübliche Rückgang der Arbeitslosigkeit im April fortsetzt. Angesichts der in weiten Teilen ruhenden Wirtschaft bleiben Neu- und Wiedereinstellungen vorerst größtenteils aus.“

Die Arbeitsmarktentwicklung nach Regionen

Der Arbeitsmarkt der Agentur Bamberg-Coburg umfasst folgende Gebietskörperschaften: Stadt und Landkreis Bamberg, Stadt und Landkreis Coburg sowie die Landkreise Forchheim, Kronach und Lichtenfels.

Auf die monatlich übliche Berichterstattung zu den einzelnen Kreisen und Städten wurde diesmal verzichtet.