Gesundheitseinrichtungen in Stadt und Landkreis Bamberg rüsten sich für den Katastrophenfall
Täglich mehr als 100 Abstriche in Scheßlitz – täglich rund 500 Anrufe bei den Hotlines – Kliniken bauen Intensivversorgung aus
Die Gesundheitseinrichtungen in Stadt und Landkreis Bamberg rüsten sich für den Katastrophenfall. Darüber informierten Landrat Johann Kalb als Leiter der Gesundheitsbehörden in Stadt und Landkreis Bamberg und Oberbürgermeister Andreas Starke: „Alle Beteiligten des Gesundheitssystems arbeiten äußerst professionell zusammen und agieren auch in dieser psychisch und physisch herausfordernden Situation sehr besonnen.“
Aktuelle Infektionslage
- Zahl der Infizierten in der Stadt: 8
- Zahl der Infizierten im Landkreis: 10
- Männer: 10
- Frauen: 8
- Infizierte in stationärer Behandlung: 1
- Infizierte in häuslicher Quarantäne: 17
- Zahl der ermittelten Kontaktpersonen (ca): 220
- Verdachtsfall mit der größten Zahl der Kontaktpersonen: zwei Personen mit 35 Kontakten
- Zahl der täglich getesteten Personen (ca): Kategorie 1 Pat. 40 täglich, Anlaufstelle Scheßlitz 100 – 120
Betretungsverbot für sensible Einrichtungen
Landkreis und Stadt Bamberg sprechen ein Betretungsverbot für Alten- und Pflegeheime, akut-stationäre Einrichtungen sowie Reha-Einrichtungen und Krankenhäuser aus.
Ausgenommen vom Betretungsverbot sind die in den Einrichtungen Beschäftigten, Patienten bzw. Bewohner der Einrichtung, therapeutisch oder medizinisch notwendige Besuche, das Betreten durch Handwerker oder Lieferanten für nicht aufzuschiebende Maßnahmen, Angehörigenbesuche bei Vorliegen eines dringenden Notfalls sowie medizinisch-therapeutisch indizierte Angehörigenkontakte.
Ausgenommen sind Einrichtungen für Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen sowie hospiz- und palliativmedizinische Einrichtungen.
Corona-Anlaufstelle Scheßlitz:
- Start: Dienstag, 10. März
- Bereitschaftstage bisher: 8 Tage, heute ist Tag 9
- Täglich geöffnet: 4 Stunden, von 12 – 16 Uhr
Zahl der täglichen Tests/Abstriche:
- Tag 1: 20
- Tag 8 (Montag, 16. März): 110
- Insgesamt: 348
- Eingesetzte Mitarbeiter pro Tag: 4 Mitarbeiter, davon 2 Oberärzte und 2 MFA’s
(bisher ein Arzt der GKG und ein Arzt der SSB – ab kommenden Mittwoch stellt die GKG die beiden Ärzte)
Corona-Anlaufstelle in Bamberg
ehemaliges Bundessortenamt Bamberg
Hotline Gesundheitsamt:
Die Hotline ist seit acht Tagen durchgehend (auch am Wochenende) am Start. Die Zahl der Anrufe summiert sich inzwischen auf 300 bis 400 pro Tag. In Summe wurden rund 3000 Anrufe entgegengenommen. Erste Ansprechpartner sind ein Dutzend Mitarbeiter ohne medizinischen Hintergrund. Diese nehmen den Sachverhalt auf und klären nichtmedizinische Frage. 21 Fachkräfte klären dann per Rückruf die medizinischen Fragestellungen.
Hotline „Bürgertelefon Stadt“
Anrufe insgesamt: mehr als 1000
Hotlines für die Wirtschaft
angelaufen am 17. März
Kliniken der gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises (GKG)
Zahl der Intensivbetten:
Insgesamt hat die GKG 16 Intensivbetten, davon neun in der Juraklinik in Scheßlitz und sieben in der Steigerwaldklinik Burgebrach.
Zahl der Beatmungsplätze:
Die GKG hat in der Juraklinik 5 Beatmungsplätze auf der Intensivstation und drei Beatmungsplätze in der Steigerwaldklinik
Zahl der Isolationsbetten (Intensivstation):
Die GKG hat keine eigens ausgewiesenen Isolationsbetten bzw. eine Isolierstation, in der Juraklinik sind zwei Betten mit eigener Schleuse ausgestattet. Alle weiteren Zimmer sind Einzelzimmer und können isoliert werden.
In der Steigerwaldklinik können vier Intensivbetten als Isolationsbetten betrieben werden.
Potenzielle Zahl der Isolationsbetten:
Die potenzielle Zahl der Isolationsbetten auf Normalstation kann begrenzt den Bedürfnissen durch Ausweisung von Isolationsbereichen mit entsprechenden Maßnahmen skaliert werden, ohne Möglichkeit der Beatmung. Dies gilt sowohl für die Juraklinik als auch die Steigerwaldklinik, auch in diesem Bereich gibt es keine krankenhausplanerische Vorhaltung von Isolationsbetten bzw. einer eigenen Isolationsstation
Zahl der turnusmäßigen Operationen:
Im Normalbetrieb werden an beiden Standorten drei OP-Säle betrieben, ab Mittwoch 18. März wird der OP-Betrieb auf einen Saal pro Standort zurück gefahren, um Notfall- und nicht aufschiebbare OP’s durchführen zu können.
Sozialstiftung Bamberg
Die Einrichtungen der Sozialstiftung Bamberg befinden sich in der Phase der Prävention. Es geht darum, die Ausbreitung von Corona zu minimieren. Die Einrichtungen tun alles, was in ihrer Macht steht, um die Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Dabei geht es nicht nur um Corona-Patienten, denn es gibt weiterhin Menschen mit Herzinfarkten, Schlaganfällen, Verunfallte, die intensiv versorgt werden müssen.
Bereitschaftspraxis am Klinikum
Diese wird verlegt, um Patientenströme besser steuern zu können. Sie ist ab Mittwoch, 14 Uhr, in der Bamberger Akademie hinter Philippus Kindergarten untergebracht. Dies dient auch der Entlastung der Notaufnahme.
Zahl der Quarantäne-Betten in Nicht-Krisenzeiten
14 Zimmer, bei möglicher Kohortierung bis zu doppelt so viele Patienten
Zahl der Quarantäne-Betten in Krisenzeiten
um 85 Betten in separatem Isolierbereich mit separatem Eingang und separater Infrastruktur
Sonstige Kapazitäten
- OPs: 13, derzeit werden 6 betrieben für Notfälle
- Freie Betten (Stand 16. März, abends): 340
- 28 Intensivbetten mit Beatmungsgeräten. Dieses Angebot könnte verdoppelt werden, sofern noch 30 Beatmungsgeräte geliefert werden. Der Bedarf wurde über das Ministerium angemeldet.
Schutzmaßnahmen
- Besuchersperre: ausgenommen sind Palliativstation, Kinderklinik (1 Elternteil), Begleitung von Notfällen in Notaufnahme (1 Begleitperson), 1 Begleitperson bei Geburten.
Besucher, die im Rahmen dieser Ausnahmefälle das Klinikum betreten dürfen, müssen vor Betreten des Klinikums einen Fragebogen zum Gesundheitszustand ausfüllen und mit ihrer Unterschrift bestätigen. - Schutzausrüstung vorhanden, zusätzliche Desinfektionsmittelspender
- unterschiedliche Eingänge für Patienten und Mitarbeiter
- Der Ambulanzbetrieb wurde ab 17. März für alle elektiven Behandlungen eingestellt, nur noch Notfälle werden behandelt.
- Ambulante Rehabilitation ist ausgesetzt
- Cafeteria nur noch für Mitarbeiter
- Tagespflegen bis auf eine Notgruppe am Ulanenpark sind geschlossen
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