Freunde der Plassenburg unterstützen Physiotherapiezentrum in Ruanda mit Literatur zu Oberfranken
Ehrenamtlicher Austausch zwischen Franken und Afrika
Der Physiotherapeut Abou Bakar Musagara aus Ruanda und der Kulmbacher Vorsitzende des Vereins Freunde der Plassenburg trafen sich vor wenigen Wochen anlässlich der Fernsehsendung „persönlich“ des Senders TV Oberfranken. Dort stellten sie ihre Projekte und ehrenamtliche Arbeit vor. Die Freunde der Plassenburg zeigten sich als Kulturträger und -vermittler in der Region Oberfranken und Musagra als ein Mensch, der das in Deutschland erworbene Wissen und seine Fähigkeiten in Sachen Physiotherapie und Rehabilitation den Dienst der Menschen seiner Heimat Ruanda stellen will. Während der Sendung beeindruckten die an sich völlig unterschiedlichen Zielsetzungen den jeweils anderen. Während Weith große Anerkennung für das nachhaltig und langfristig angelegte Hilfsprojekt Musagaras erkennen lies, faszinierte diesen offenbar die fundierte und auf die Teilnahme möglichst breiter Bevölkerungsanteile ausgelegte Kulturarbeit des Vereins. Beiden gemein ist intensives ehrenamtliches Engagement, dass auf Effektivität angelegt ist und möglichst vielen Menschen zugute kommen soll.
Seit 20 Jahren ist Musagara in Deutschland, da bleiben Berührungen mit der Kultur und Geschichte Frankens nicht aus. Er sieht sich mittlerweile selbst als Kulmbacher und entdeckte durch die Vermittlung Weiths nun die Schriftenreihe des Vereins der Freunde der Plassenburg. „Einige der Bücher erklären sehr gut die Zusammenhänge und die Geschichte von Kulmbach und seiner Umgebung“, so Musagara, den vor allem der reich bebilderte Band Nummer 48 „Die Wappen der oberfränkischen Landkreise, Städte, Märkte und Gemeinden“ fasziniert.
Die von ihm in Deutschland erworbenen Kenntnisse und die Arbeitsweise will er in seiner ursprünglichen Heimat zum Wohl von der Rehabilitation bedürftigen Menschen anwenden. Er sammelt aktuell Spenden für den Aufbau eines Physiotherapiezentrums in Ruanda. Dazu gehört für ihn auch Grundlagen des Wissens um die deutsche und insbesondere fränkische Kultur. Daher wird er sich in seinem geplanten Therapiezentrum auch eine kleine Bibliothek zu Deutschland und speziell zu Oberfranken und Kulmbach angelegen.
Weith im Gegenzug liest seit seinem ersten Zusammentreffen mit Musagara Zeit viel über Ruanda. „Es ist ein faszinierendes Land. Die Idee, dort ein Physiotherapiezentrum zu errichten, ist ausgezeichnet und wird vielen Menschen helfen“, so der Vorsitzende. Er freue sich, dass Musagara nicht nur das medizinische Knowhow nach Afrika mitnehmen will, sondern auch kulturelle Bande zu seiner Kulmbacher Heimat knüpfen möchte. Dabei soll auch eine Grundausstattung mit Literatur zu Kulmbach, seiner Geschichte und der Region Oberfranken helfen, mit der die Freunde der Plassenburg den Ruander gerne ausrüsten. Auch Bücher über die Baugeschichte der Festung Plassenburg, über die berühmte Geistererscheinung „Weiße Frau“ und zum Deutschen Zinnfigurenmuseum werden dazu gehören.
Für eine Neuauflage der DVD mit dem Film „Die Plassenburg“ von oben wird Musagara eine Übersetzung des von Karl-Theodor zu Guttenberg gesprochenen Textes in seine ruandische Heimatsprache beisteuern. Neben Englisch, Italienisch, Polnisch und weiteren Sprachen wird diese afrikanische Version helfen, den Film auch auf internationalem Parkett vermarktbar zu machen.
Für jeden Interessierten sind die Bände der preisgekrönten Buchreihe „Die Plassenburg – Schriftenreihe für Heimatforschung und Kulturpflege in Ostfranken“ und die DVD zum Kulmbacher Wahrzeichen auf der Webseite des Vereins www.freunde-der-plassenburg.de[http://www.freunde-der-plassenburg.de/ oder auch über den Buchhandel bestellbar.
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