Nahverkehrslösungen im Landkreis Bayreuth bilden die Lebenswirklichkeit junger Menschen nicht mehr ab

Diskussion im Musiccenter Trockau / Foto: Privat

Sebastian Körber, MdL, Vorsitzende des Ausschusses für Wohnen, Bau und Verkehr des Bayerischen Landtags, war zu Gast im Musiccenter Trockau (MCT) in Pegnitz. Dem Besuch Körbers vorangegangen war eine Forderung des 20jährigen Plankenfelsers Marcel Lange, Spitzenkandidaten der Jungen Liberalen (JuLis) Bayreuth zur Kreistagswahl, das „Mobilität 2.0 im ländlichen Raum auch ein Angebot für die Jugend und junge Generation hinsichtlich einer alltagstauglichen Erreichbarkeit kultureller Veranstaltungen beinhalten müsse“.

Das Musiccenter Trockau ist seit 1989 eine echte Hausnummer im Nachtclubgewerbe des Landkreises Bayreuth und aufgrund seiner Lage am Bockshügel insbesondere auf moderne Nahverkehrslösungen auch für junge Leute unter 18 Jahren und ohne Fahrerlaubnis angewiesen. An einer Führung durch die Diskothek nahmen der Abgeordnete Körber, Marcel Lange, Udo Hühnlein, angestellter Geschäftsführer des MCT sowie der stellvertretende Kreisvorsitzende der FDP Bayreuth-Land Christian Weber, der Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen JuLis Bayreuth Christian Tichatschke und Frau Tanja Stöckel, Ehefrau des Betreibers und zuständig für die Finanz- und Personalsituation im Musiccenter, teil.

Der auf Listenplatz 3 der FDP zur Kreistagswahl gelistete Lange kritisierte die Flickenschusterei des Landkreises und forderte ein ganzheitliches Mobilitätskonzept, dass mit den Betroffenen zusammen ausgearbeitet werden solle:

„Der Fahrplan des Freizeitbusses muss an die heutigen Gegebenheiten angepasst werden. Die Kernzeiten für den Besuch von Diskotheken sind mittlerweile etwa 23:00-03:00 Uhr. Vielen Linien liegt allerdings auch heute noch der veraltete Gedanke zugrunde, dass das Groß der Jugendlichen von 21:00-01:00 Uhr feiert. Das im Kern gut gemeinte Angebot geht daher leider an der Lebenswirklichkeit des Jahres 2020 vorbei. Aktuelle Modelle aus dem Kreistag wie das Fifty-Fifty-Taxis bilden ebenfalls das Leben im Landkreis kaum ab. Was für die Stadt Bayreuth und das unmittelbare Umfeld noch ein interessantes Modell zu sein scheint, ist aufgrund der zu niedrigen Kapazitäten der Taxiunternehmen für weiter entfernte Gemeinden wie Pegnitz und die Fränkische Schweiz oder Diskothekenbetriebe wie dem MCT in keiner Weise ausreichend. Daher müssen wir den Nahverkehr im Landkreis neu denken. Wir brauchen ein echtes Mobilitätskonzept das von Haustür zu Haustür denkt.“

Die Forderung nach einem Mobilitätskonzept das generationenübergreifende Nahverkehrslösungen ganzheitlich und interkommunal vernetzt unterstützt auch der Verkehrsausschussvorsitzende Körber:

„Für den Kreis wäre es ein Leichtes in Kooperation mit den Städten Bayreuth und Pegnitz eine angepasste „Disco-Bus“-Verbindung anzubieten. Hier könnte ich mir auch ein Pilotprojekt vorstellen und werde gerne prüfen ob es hierzu Fördermittel gibt, da hier in vorbildlicher Art und Weise ein Freizeitangebot in eher ländlich geprägter Region gerade für junge Menschen aufrechterhalten wird.“