Freiwillige Feuerwehr Forchheim hat drei neue Ehrenmitglieder
Zur Hauptversammlung für das zurück liegende Jahr lud der Verein Freiwillige Feuerwehr Forchheim e.V. seine Mitglieder am vergangenen Freitag in den Saal der Volksbank ein. Vorsitzender Josua Flierl konnte neben zahlreichen aktiven, passiven und Fördermitgliedern auch Abordnungen der gesamten Forchheimer Blaulichtfamilie begrüßen. Sein besonderer Gruß ging an Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein, Bürgermeister und Ehrenvorsitzenden Franz Streit, an die stellv. Landrätin Rosi Kraus, an den Ehrenkommandanten Manfred Bugla sowie an Kreisbrandrat Oliver Flake und zahlreiche Stadträte.
Nach dem obligatorischen Gedenken an die im Jahr 2019 verstorbenen Mitglieder gab der Vorsitzende seinen Jahresbericht ab.
Auch im Jahr 1 nach unserem großen Jubiläum hieß es von Beginn an „Gas geben“ und nicht nachlassen, so Flierl. Unsere Leitlinien
- Mitgliedergewinnung
- solide Finanzen
- vielfältige Veranstaltungen
wollen immer wieder von Neuem mit Leben gefüllt werden. Das kostet viel Energie und ist anstrengend. Nichts desto trotz konnten wir auch im abgelaufenen Jahr in allen Bereichen wieder beachtliche Erfolge erzielen. Hierfür gilt mein Dank allen, die hier mitgewirkt haben. Egal ob an vorderster Front, eher im Hintergrund oder auch ganz im Verborgenen, so der Vorsitzende.
Bei unserem sehr gut gefüllten Jahreskalender war für jeden etwas dabei, traditionell, kameradschaftlich, lustig, oder einfach schön.
Ich möchte Ihnen nachfolgend ein paar Gedanken für die zukünftige Ausrichtung mitgeben.
Wir sind gut aufgestellt und können ein Jahresprogramm von hoher Qualität und Quantität ableisten. Ebenso schauen wir positiv in die Zukunft, obwohl die kommenden Herausforderungen unsere Sache nicht einfacher werden lassen:
Die Stadt Forchheim wächst und gedeiht, mit allen dazugehörigen Mehr-Aufgaben für die Wehren; mehr Bewohner, mehr Gewerbe, mehr Verkehr…
Die Bereitschaft sich ehrenamtlich zu engagieren nimmt – quer durch die gesamte Gesellschaft – weiter ab.
Der demographische Wandel ist auch in unserer Branche spürbar.
Freiwillige Feuerwehrleute übernehmen eine Pflichtaufgabe – nach Weisung – für die Kommune. Und diese nicht wenn es gerade passt, sondern planbar 365 Tage im Jahr. Wäre eine Freiwillige Feuerwehr – warum auch immer – nicht leistungsfähig, wäre die Kommune gezwungen, diese Pflichtaufgabe mit bezahlten Kräften im Hauptamt zu leisten. Ein Kostenfaktor, der den städtischen Haushalt über die Maßen stark belasten würde und den Spielraum für andere Investitionen deutlich einengen würde.
In Forchheim sind wir in der glücklichen Lage, dass wir Feuerwehrarbeit ehrenamtlich leisten können. Darüber können wir alle froh und dankbar sein. Sollten die Kräfte bei der Freiwilligen Feuerwehr weg brechen wird es zum Problem. Sie sind gar nicht oder nur sehr schwer zurück zu gewinnen.
Damit so etwas nicht passiert, müssen WIR uns alle anstrengen. Mit WIR meine ich ausdrücklich alle Beteiligten
- Die aktiven Feuerwehrdienstleistenden
- Die politisch Verantwortlichen
- Die Vorstandschaft und das Kommando
- Alle Mitglieder
- Kurz um, die gesamte Stadtgesellschaft
Die entscheidende Frage lautet:
Wie oder besser gesagt was müssen wir tun?
Unsere Kinderfeuerwehr die „Flammbinis“ erfreuen sich so großer Beliebtheit, dass es aktuell sogar einen Aufnahmestopp gibt. Ein Zeichen dafür, dass engagierte Bertreuerinnen und Betreuer ein großartiges und ansprechendes Jahresprogramm auf die Beine stellen. Herzlichen Dank hierfür.
Bei unserer Jugendfeuerwehr ist der Ansturm nicht ganz so groß, nichts desto trotz haben wir hier engagierte Jugendliche, die mit Spaß und Freude an der Arbeit sind. Wollen wir hoffen, dass das so bleibt und möglichst viele von Ihnen den Weg in unsere aktive Mannschaft finden. Ein Ziel, das sicherlich nicht einfach zu erreichen sein wird.
Das Werben und Stellen von Einsatzkräften für den aktiven Dienst ist eines – in unserer Satzung verankertes – Hauptanliegen.
Wie schon oben ausgeführt, haben sich die Rahmenbedingungen hierfür verschlechtert. Deshalb sind wir in diesem Jahr mit einer großen Mitgliederwerbekampagne für aktive Feuerwehrdienstleistende gestartet.
In vielen Gesprächen bekomme ich immer wieder zu hören, die Stadt Forchheim habe doch eine Berufsfeuerwehr und vieles mehr. Unsere Heimatstadt wächst, es ziehen immer mehr Menschen nach Forchheim. Hier liegt auch ein großes Potential für uns. Viele bereits ausgebildete Feuerwehrleute arbeiten oder wohnen in Forchheim. Diese zu gewinnen ist eine der Herausforderungen, vor der wir stehen.
Auch die politisch Verantwortlichen und die Stadtverwaltung müssen Ihren Beitrag hierzu leisten.
Damit ist nicht nur gemeint, vernünftige Arbeitsbedingung zu schaffen und für die Beschaffung der notwendigen Ausrüstung zu sorgen, sondern auch den ideellen Bereich, sprich Wertschätzung und Dank, nicht zu vergessen.
Hier geht es nicht um riesige Summen, hier zählt mehr das Gefühl des Dankes und der Anerkennung für die unentgeltlich geleistete Sache „Feuerwehr“.
Wie sagte schon einst der griechische Philosoph Heraklit in seiner populäre Kurzformel: panta rhei („Alles ist im Fluss“) oder anders formuliert: „Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung“.
In diesem Sinne bitte ich Sie, bleiben Sie offen für Veränderungen, stehen sie neuen Herausforderungen positiv gegenüber und vor allem bleiben sie unserer Wehr treu. Verbunden mit meinem Dank an alle, die sich für unsere Wehr engagieren – allen voran an meine Vorstandskollegen sowie das Kommando für die stets kollegiale und zielorientierte Zusammenarbeit, – darf ich meine Ausführungen schließen und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit, so der Vorsitzende Josua Flierl.
Im Anschluss trat Kommandant Jürgen Mittermeier an das Rednerpult und gab seinen Jahresbericht ab.
Mittermeier berichtete, dass die Forchheimer Wehr im Jahr 2019 insgesamt zu 239 Einsätzen gerufen wurde, darunter beispielsweise zu einem Großbrand und 6 Mittelbränden, zu 6 Verkehrsunfällen und 40 notfallmäßigen Türöffnungen.
Geleistet wurden dabei ehrenamtlich 2.800 Einsatzstunden sowie bei rd. 100 Übungen 3.800 Übungsstunden.
Höchsterfreulich ist der starke Rückgang von Fehlalarmierungen durch Brandmeldeanlagen oder Rauchmeldern. So musste die Wehr zu derartigen Einsätzen im Jahre 2018 noch 67 mal ausrücken, im Jahre 2019 gottlob nur noch 14 mal.
Hinsichtlich der Standortsuche für ein neues Gerätehaus erklärte der Kommandant, dass man sich leider vom Wunschstandort Birkenfelderstraße (Bauhof) verabschieden musste, da dieses Grundstück unter Berücksichtigung des Wachstums der Stadt nicht zukunftsweisend erscheint. In der Zwischenzeit konnten im Stadtgebiet zwei weitere Grundstücke in die engere Auswahl genommen werden. Da hier jedoch noch Verhandlungen laufen, können hierzu derzeit noch keine weiteren Auskünfte erteilt werden.
Zum Abschluss seines Berichts bedankte sich Mittermeier bei der Stadtverwaltung, insbesondere hier bei OBM Kirschstein, dem Stadtrat, der Kreisbrandinspektion, den Stadtteilwehren sowie der gesamten Blaulichtfamilie, der Vorstandschaft und seinem Stellvertreter Werner Horsch sowie von ganzem Herzen bei den aktiven Kameradinnen und Kameraden für die im vergangenen Jahr erbrachte Leistung.
Mit den Worten „Nur gemeinsam sind wir stark und können zielgerichtet handelt“ endete der Bericht des Kommandanten.
Nachfolgend traten Jugendwart Christian Höhn und die Betreuerin der Flammbinis, Julia Kreller an das Mikrofon und gaben jeweils Rückblicke auf die Arbeit der Jugendgruppe sowie der Kinderfeuerwehr Flammbinis ab.
Höhn berichtete, dass in der Jugendgruppe zur Zeit 4 Mädchen und 8 Jungen auf die eigentliche Ausbildung vorbereitet werden.
Julia Kreller erklärte, dass die monatlichen Gruppenstunden zur Zeit 6 Mädchen und 17 Jungen besuchen.
In seinem Kassenbericht erläuterte Kassier Heinz Bedürftig nachfolgend das „Kassenjahr 2019“. Er hob hervor, dass allein die Fördermitglieder einen Beitrag von insgesamt 12.800 Euro leisteten. Nach der Entlastung der Vorstandschaft, beantragt von Kassenprüfer Heim, nahm der Vorsitzende Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft vor. So wurden beispielsweise Gerhard Haagen für 50jährige Mitgliedschaft und Heinz Meister für 70jährige Mitgliedschaft geehrt.
Im Anschluss an diese Ehrungen nahm der Vorsitzende nach vorangegangener Zustimmung der anwesenden Mitglieder die Ernennung von drei neuen Ehrenmitgliedern aufgrund ihrer langjährigen und besonderen Verdienste um die Freiwillige Feuerwehr Forchheim e.V. vor.
Zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden Knut Gruszka (war krankheitsbedingt leider abwesend), Martin Roth und Wolfgang Penther.
Anschließend erfolgten Neuaufnahmen in den Verein im Bereich Jugend, Flammbinis sowie von 20 neuen Fördermitglieder, darunter KBR Oliver Flake.
Kommandant Jürgen Mittermeier nahm im Anschluss die Beförderung von Aktiven vor.
Zum Feuerwehrmann befördert wurden Alina Mauser, Sarah Löblein und Leon Schmidt.
Zum Oberfeuerwehrmann wurde Dominik Nögel befördert.
Zum Hauptfeuerwehr befördert wurde Florian Böhm.
Zum Löschmeister wurde abschließend Christian Höhn befördert.
Dienstaltersabzeichen für 20 Jahre aktiven Dienst erhielten: Thorsten Böhm, Dennis Friedrich, Martin Adelmann, Meike Szemeitat und Manuel Weber.
Für 30 Jahre aktiven Dienst geehrt wurde Herbert Fuchs und für 40 Jahre Theodor Dietz.
In seinem Grußwort überbrachte der Kreisbrandrat die Grüße der Kreisbrandinspektion. Er dankte den Aktiven für die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit und die gezeigte Kameradschaft. Mit den Worten „Forchheim braucht eine leistungsstarke Feuerwehr“ endete der KBR und nahm anschließend eine ganz besondere Ehrung vor. Er verlieh Zugführer Burkard Baumgärtner für sein besonderes Engagement bei den Wehren im Landkreis sowie in der Stadt unter anderem als Ausbilder Digitalfunk und Leiter der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung das Ehrenkreuz des Landkreises Forchheim für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen.
In ihrem Grußwort in Vertretung des Landrates dankte stellv. Landrätin Rosi Kraus der Forchheimer Wehr für ihr Engagement auch im Landkreis. Mit den Worten“ Wir sind froh, dass es freiwillige Feuerwehren gibt“, beendete Rosi Kraus ihr Grußwort.
Oberbürgermeister Kirschstein dankte zunächst der Jugendfeuerwehr für das gezeigte Engagement, zum Beispiel erst kürzlich bei Faschingsumzug.
Der Oberbürgermeister erklärte abschließend, dass er froh sei, dass im Stadtrat meist über die Parteigrenzen hinaus positiv entschieden wird, wenn es um die Belange der Feuerwehr geht.
Christian Wilfling vom THW beglückwünschte anschließend die Geehrten und bedankte sind im Namen des THW für zahlreiche stattgefundene gemeinsame Aktionen.
Als letztes Grußwort brachte der Ehrenvorsitzende der DLRG, Udo Schönfelder, seinen Dank für die Zusammenarbeit im Blaulichtbereich zum Ausdruck.
Im Anschluss erklärte der Vorsitzende Josua Flierl um 21:00 Uhr die Hauptversammlung, die selbstverständlich auch in diesem Jahr wieder durch die Feuerwehrkapelle musikalisch umrahmt wurde, für beendet und bat die Anwesenden zu einem Essen beziehungsweise zu einem gemütlichen Beisammensein.
Neueste Kommentare