Bericht über den kommunalpolitischen Frühschoppen der Wählergruppe Bürgerrecht Weilersbach e.V.

Zum traditionellen politischen Frühschoppen der Wählergruppe Bürgerrecht Weilersbach e.V. am Sonntag nach Aschermittwoch, konnte 1. Vorsitzender Anton Dennerlein sehr viele interessierte Bürgerinnen und Bürger im Sportheim Weilersbach willkommen heißen. Er erklärte kurz die Gründe für den Standortwechsel: Nach 43 Jahren konnte die Gastwirtschaft Schütz leider aus Personalmangel nicht mehr als Gastgeber fungieren und sagte am Freitag früh kurzfristig ab. Dennerlein bedankte sich beim Sportverein für die schnelle und problemlose Zusage.

Zwei Wochen vor der Kommunalwahl standen natürlich auch „heiße Wahlkampfthemen“ im Vordergrund der Ausführungen.

Um die vielen maroden Straßen in Weilersbach sanieren zu können, muss die Gemeinde in den nächsten zehn Jahren für diese Maßnahmen ca. 300.000 € jährlich in die Hand nehmen, wie ein Vergleich mit dem Kirchehrenbacher Gutachten von 2019 kalkulieren lässt. Es muss aber auch der Wille von Bürgermeister und der Mehrheit im Gemeinderat vorhanden sein, damit endlich angefangen wird. Die Straßen sind ja nicht erst in den letzten Wochen so schlecht geworden. Die einfacheren Sanierungsprojekte kann man sofort, auch unter Einsatz des gemeindlichen Bauhofs, beginnen.

Eine breite Diskussion nahm die Schulwegsicherheit ein. Die Weißenbacher und Oberndorfer Schulkinder müssen auf dem „letzten Kilometer“ ihres Schulwegs durch ein „schwarzes Loch“ in der Hohen Rainstraße und im oberen Teil der Weißenbacher Straße: kein Gehweg, keine Beleuchtung und nur eine einbahnige Straße, die sehr oft verschmutzt ist. Als Ausweg aus diesem teils lebensgefährlichem Dilemma schlägt Bürgerrecht den Ausbau der „Gasse“ als Fußweg und eine bessere Straßenbeleuchtung vor.

Anhand eines Luftbilds mit Lageplan konnten die Flächen für eine neue normgerechte Fahrzeug- und Ausrüstungshalle der Feuerwehr gezeigt werden. Die Grundstücksverhandlungen laufen und Bürgerrecht Weilersbach hofft, dass bei den weiteren Planungen auch die Verkehrssicherheit, Parkplätze für die Einsatzkräfte und eine Unterstellmöglichkeit für den Imbisswagen des Trachtenvereins, der von allen weilersbacher Vereinen genutzt wird, beachtet werden. Bürgerrecht unterstützt voll die Verbesserung der „Arbeitsbedingungen“ der freiwilligen Feuerwehrleute sowie eine stärkere Zusammenarbeit der Aktiven zwischen Weilersbach und Reifenberg.

Nur kurz ging Dennerlein noch auf andere Themen ein: Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf Kindergarten, Schule und Senioren; Erneuerbare Energien auf/in öffentlichen Gebäuden; Durchgangsverkehr auf der Kreisstraße und die Informationspolitik im Gemeinderat. Ein dazu typisches Beispiel sind die lückenhaften Informationen über die schwerwiegenden Probleme der Baugrundstücke des Musik- und Schützenheimes auf dem derzeitigen C-Platz der Fußballer. Dazu fragte Gemeinderat Norbert Sebald (BRW) nach, wann der Gemeinderat über die Begutachtung des Baugrundes durch die Fachbehörde (Anfang März) im Zuge des Baugenehmigungsverfahrens informiert wird. 3. Bürgermeister Dauer (CSU) gab als Termin die Aprilsitzung des Gemeinderates an.

Bürgerrecht fordert zum wiederholten Mal eine vollständige und neutrale Information aller Gemeinderäte vor den Abstimmungen in den Sitzungen – nicht nur der CSU-Fraktion.

Als besonderer Gast wurde der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber von allen Anwesenden mit Spannung erwartet. Mit Verspätung angekommen, wurde er von den vielen noch ausharrenden „Frühschopplern“ sehr herzlich begrüßt.

Zuerst wurden Glauber die weilersbacher Probleme, die ebenfalls den Landkreis betreffen, anhand von Lageplänen vorgestellt: Neben dem geplanten Kreisverkehr an der B 470 soll die Kreisstraße nach Rettern im Zuge eines Geh- und Radwegebaus unnötigerweise verlegt werden. Dafür sollen über 2000 qm gesunder Mischwald geopfert werden. Wichtiger wäre jedoch eine Verkehrsberuhigung und Sanierung der Bamberger Straße.

Im Anschluss stellte er in einem ausführlichen Vortrag das Umweltministerium als eines der größten Ministerien in Bayern vor. Die Spannweite der Zuständigkeiten reicht von Tierwohl und Lebensmittelsicherheit bis zur Düngemittelverordnung für Landwirte. Wichtige Gebiete in seinem Zuständigkeitsbereich sind auch die Bekämpfung der Trockenheit in Unterfranken sowie die Wasserversorgung der Gemeinden. An Einzelbeispielen erklärt, konnte er die Anwesenden überzeugen, dass jeder Einzelne, ob Handwerker, Angestellter oder Landwirt, etwas zur Erhaltung unseres derzeitigen Lebensstandards und unserer Natur beitragen kann, was in Zukunft unmittelbar zusammenhängen wird. Gefragt sind hier vor allem die Berufsverbände, wie z.B. der Bauernverband.

Am Beispiel „Wässerwiesen“ erklärte er, wie durch das Umweltministerium versucht wird, mit Zuschüssen und Ausgleichszahlungen für entsprechende Maßnahmen die Sommertrockenheit auch im Wiesenttal bei der Grünfuttererzeugung zu minimieren. Dies diene auch dem Erhalt von sauberem Trinkwasser in den gemeindeeigenen Wasserversorgungsanlagen.

Am Ende seiner informativen und packenden Rede, zollte er den KandidatInnen seinen Respekt und Anerkennung, dass sie sich ehrenamtlich, ohne Bezahlung für dieses schwierige Amt eines Gemeinderats, zur Verfügung stellen. Unter Beifall sagte unser Umweltminister der Einladung als Festredner zur 50-Jahr-Feier der „Großgemeinde“ Weilersbach am 4. Juli 2020 zu.

Mit einem aufrichtigen Dank an alle Anwesenden und Thorsten Glauber beendete Fraktionsvorsitzender Dennerlein den gelungenen und informativen Frühschoppen.