Politischer Aschermittwoch: Bamberger FDP kritisiert „Wünsch-Dir-was-Konzert“

Spitzenkandidat Martin Pöhner von der Bamberger FDP am Politischen Aschermittwoch / Foto: Privat

 

Vor zahlreichen Gästen aus Stadt und Landkreis Bamberg forderte FDP-OB-Kandidat und Stadtrat Martin Pöhner beim Politischen Aschermittwoch der FDP in der Brudermühle mehr Ehrlichkeit in der Bamberger Stadtpolitik. „Es ist doch eine Veräppelung der Bürgerinnen und Bürger, wenn die meisten OB-Kandidaten allen alles versprechen“, kritisierte Martin Pöhner seine Kandidatenkollegen. Das sei aktuell wie ein „Wünsch-Dir-was-Konzert“. „Ich finde, Politik muss ehrlich sein. Ich sage ganz klar, meine Schwerpunkte sind Arbeitsplätze, Schulen, Kitas und Wohnraum“, betonte Pöhner. Dort müssten die Gelder der Steuerzahler investiert werden. Angesichts der knappen finanziellen Spielräume sei es utopisch, zusätzlich zwei neue Kulturzentren in Bamberg zu bauen. „Wir brauchen 200 Millionen Euro in den nächsten 10 Jahren, um allein die Schulen in Bamberg auf Vordermann zu bringen. Und zusätzlich müssen 800 neue Kita- und Ganztagsbetreuungsplätze bereit gestellt werden. Da ist es doch völlig unrealistisch, sowohl auf dem Lagarde-Campus als auch im Kesselhaus jeweils ein Kulturzentrum neu einzurichten“, erläuterte der FDP-OB-Kandidat. Stattdessen plädiert Pöhner für ein „Kulturzentrum für alle“ in der ehem. Lagarde-Kaserne. „Dort kann man sehr gut auch moderne Kunstausstellungen mit unterbringen, wenn alle zu ein bisschen Kompromiss bereit sind. Dann brauchen wir kein Kesselhaus extra.“

„Gute Politik darf doch nicht allen nach dem Mund reden“, fuhr Pöhner fort. Angesichts der Vielzahl von Listen und Partikularinteressen bei der Stadtratswahl warnte Pöhner vor den aktuellen Tendenzen einer Ego-Gesellschaft. „Zentraler Bestandteil von Demokratie ist die Bereitschaft zum Kompromiss und der Blick aufs Allgemeinwohl. Wer dazu nicht bereit ist, bereitet extremen politischen Richtungen den Weg. Das dürfen wir nicht zulassen“, mahnte er.

Der FDP-Spitzenkandidat zur Kreistagswahl, Dr. Liebhard Löffler, will die ärztliche und pflegereiche Versorgung im Landkreis Bamberg stärken. „Klares Ziel muss es dabei u.a. sein, auch die stationäre Krankenhausversorgung auf hohem qualitativem und patientenorientiertem Niveau zu halten und weiter zu entwickeln“, forderte der Zahnarzt aus Trabelsdorf.  Löffler brach zudem eine Lanze für die vielen Menschen in Stadt und Landkreis, die sich in Vereinen engagieren. „Wir müssen das Ehrenamt wieder stärken und mehr wertschätzen“, forderte er. Kritisch setzte sich Löffler mit der Idee des amtierenden Landrats Johann Kalb auseinander, ein Bierkulturzentrum im Landkreis einzurichten. „Es gibt doch viel wichtigere Themen. Zum Beispiel die Ausweisung eines Nationalparks im Steigerwald“, betonte Löffler. Angesichts der hohen Dichte und großen Attraktivität der kleinen Brauereien im Landkreis brauche man kein viele Millionen teures Bierkulturzentrum.