„Die Nacht der Rosen“ im Rathaus Dormitz
Einer Herausforderung der ganz besonderen Art musste sich Bürgermeister Holger Bezold, seines Zeichens Bürgermeister von Dormitz, kürzlich stellen.
In seinem Terminkalender war für den Donnerstag vor dem Faschingswochenende ein Termin mit Titel „Nacht der Rosen“ eingetragen.
Zu diesem Termin erschienen 30 elegant in schwarz gekleidete Bürgerinnen aus Dormitz in seinem Büro. Trotz des beliebten Datums, 20.02.2020 waren sie nicht zum Heiraten gekommen.
Dem Tag entsprechend wurde der Bürgermeister als erstes seiner Krawatte beschnitten. Die anwesenden Damen beschlossen einstimmig, dass der Bürgermeister somit dem Anlass des Abends nicht ausreichend chic gekleidet sei. Er wurde kurzerhand mit einem golden Paillettenjacket sowie passender Fliege aufgehübscht.
Die Aufgabe, die ihm im Anschluss aufgetragen wurde, war eine der größten Herausforderungen seiner Amtszeit. So sollte er, entsprechend dem Motto „Nacht der Rosen“, jeder anwesenden Dame eine Rose überreichen und die positiven Eigenschaften der jeweiligen Kandidatin würdigend hervorheben. Doppelte Erwähnungen wurden schwer geahndet.
Das Ganze wurde selbstverständlich protokolliert und so konnte als erstes Highlight des Abends unter tosendem Jubel der Mädels, dem Bürgermeister eine lebensgroße Skizze der Dormitzer Traumfrau übergeben werden.
Als Wiederholungstäter waren auch die beiden Reinigungsfachangestellten des Rathauses wieder mit von der Partie.
Frau Horch-A-Mol und Frau Waast-Du-Scho waren bekanntermaßen schwer am abledern. Bezold musste die schonungslose Direktheit mit anhören, mit der die beiden über ihn und die Dorfgeschehnisse herzogen. Unter anderem bemängelten die Putzfrauen, dass der neue Push-up Service der Rathaus App nicht richtig funktioniere, denn Frau Horch-A-Mol hatte bei ihrer Anfrage einen alten ausgeleierten Büstenhalter erhalten, während Frau Waast-Du-Scho mit einem schicken roten Push-up BH inklusive Spitzenhöschen bedacht wurde.
Im Weiteren waren die Putzfrauen der Meinung, dass der Bürgermeister mit der renovierten Nepomukbrücke den Grundstein für einen Hafen- oder gar einen Flughafen gelegt habe. Hierzu könne man einen neuen Stadtteil im (nicht vorhandenen) Industriegebiet schaffen. Der Name des neuen Stadtteils solle „Hafen City Dormitz“ lauten. In diesem Zusammenhang könne man dann auch gleich eine kreisfreie Stadt werden, damit man die ganze Diskussion mit dem Landkreiswechsel erst gar nicht hätte. Schließlich schaffe der Söder auch einen neuen Regierungsbezirk für München. Dann könne Dormitz das schon lange. „Freie Hansestadt Dormitz“, wäre dann die korrekte Bezeichnung.
Abschließend wurden die Reinigungsfachangestellten und des Rahmenprogramm ausgiebig bejubelt und die Lach- und Feiermuskeln wurden wieder besonders hart trainiert.
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