Kompromissvorschlag zur „Wohnraumschaffung im Markt Eggolsheim im Einklang mit Natur und Landschaft“

Presseerklärung der Vertreter des Bürgerbegehrens

Beim Termin des Runden Tisches zwischen den Initiatoren des Bürgerbegehrens „Wohnraumschaffung im Markt Eggolsheim im Einklang mit Natur und Landschaft“ und der Gemeinde war es als Vertreter unser Ziel, einen gemeinsamen Kompromiss zu erarbeiten, der nur unter beiderseitigem Verzicht auf Teile der jeweils gestellten Forderungen erreicht werden kann. Am Runden Tisch wurden wir jedoch dazu aufgefordert, lediglich zum abgeänderten Vorschlag des Bebauungsplans des Marktes Eggolsheim Stellung zu nehmen. Wir bedauern, dass die Erarbeitung einer gemeinsamen Lösung dabei nicht Gegenstand des Runden Tischs sein sollte.

Gemeinsam wurde vereinbart, dass wir der Marktgemeinde unsere Entscheidung nach einer festgelegten Bedenkzeit von einigen Tagen mitteilen. Nach intensiven Diskussionen und der Reflexion der zahlreichen Gespräche, die wir beim Sammeln der Unterschriften führen durften, sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass wir dem abgeänderten Vorschlag der Gemeinde in der vorgelegten Form nicht zustimmen können.

Grund dafür ist die Feststellung, dass sich über 1.000 Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde mit ihrer Unterschrift dafür ausgesprochen haben, dass die Bebauung nur auf den momentanen Acker- und Straßenflächen entstehen soll.

Mit dem Vorschlag der Gemeinde würden zwar einige im Bürgerbegehren geforderten Belange berücksichtigt, wie beispielsweise den Versuch, zwei Baumreihen in die Planungen zu integrieren. Jedoch sind durch die Baumaßnahmen und die Anlage von Parkplätzen und Wegen sowie durch die allgemeine Erschließung gravierende Beeinträchtigungen des ökologischen Wertes der Streuobstwiese zu erwarten. Unsere diesbezügliche Einschätzung wird durch eine Stellungnahme des BUND Naturschutz bestätigt.

Der vorgelegte Vorschlag der Gemeinde liefert auch nicht die Antwort auf weitere, von uns vorgebrachte Aspekte, wie z.B. die Nähe der dreigeschossigen Blockbebauung zum Friedhof. Ein Verkehrskonzept für die Zubringerstraßen zum Baugebiet Schirnaidler Straße ist für uns ein ebenso wichtiges Kriterium. Das bisher von der Gemeinde zugrunde gelegte Verkehrsgutachten wurde bereits im Jahr 2017 im Rahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) erstellt. Es behandelt lediglich die Verkehrssituation im Kernortbereich von Eggolsheim und wurde bereits weit vor der Ausweisung des neuen umstrittenen Baugebietes erstellt. Hierbei liefert es keinerlei explizite Aussagen zum Baugebiet in der Schirnaidler Straße.
Wir weisen darauf hin, dass im Bürgerbegehren keine Einschränkungen bezüglich der Art der Bebauung gemacht wird. Dem sozialen Wohnungsbau steht von unserer Seite aus allgemein nichts entgegen. Lediglich die Lage der dafür vorgesehenen Blockbebauung auf der Streuobstwiese nahe des Friedhofes wurde und wird kritisch betrachtet.

Da wir aber weiterhin an der gemeinsamen Ausarbeitung einer Kompromisslösung mit der Gemeinde interessiert sind, haben wir uns dazu entschlossen, einer Bebauung der ortsbildprägenden Gärten an der Südgrenze des geplanten Bebauungsgebietes zuzustimmen. Im Gegenzug fordern wir, dass die Streuobstwiese in Gänze erhalten und im Herbst des Jahres 2020 in den vorhandenen Lücken nachgepflanzt wird. Hierbei kann noch einmal auf das Angebot des 1. Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins Eggolsheim hingewiesen werden, der dies mit einer Pflanz- und Pflegeaktion für Kinder und Jugendliche verknüpfen möchte.

Aus den angeführten Überlegungen schlagen wir deshalb der Gemeinde den nebenstehend  dargestellten Kompromiss vor.

Als unser Entgegenkommen wird die bebaubare Fläche (siehe grüne Kennzeichnung in der Karte) erweitert, sodass südlich der vorhandenen Straße zusätzlich z.B. vier Bauplätze entstehen könnten. Wir wünschen uns, dass einzelne Planungsdetails im dargestellten Kompromissvorschlag zusammen mit uns festgelegt werden.

Diese Basis für einen gemeinsamen Kompromiss wurde dem Marktgemeinderat vorgelegt und soll im Gemeinderat diskutiert werden. Wir sind der Auffassung, dass unser Kompromissvorschlag eine Wahrung ökologischer und ökonomischer Interessen ermöglicht und dabei die Nachfrage der Wohnraumsuchenden gleichermaßen berücksichtigt wird.