Ausbildung zum Triebfahrzeugführer findet zum ersten Mal in Bayreuth statt

Symbolbild Bildung

Raus aus dem alten Beruf

Der berufliche Hintergrund und das Alter sind zweitrangig: In der neuen agilis-Ausbildungsgruppe qualifizieren sich vom Mechaniker über den Einzelhandelskaufmann bis hin zum IT-Fachmann die verschiedensten Berufsgruppen zum Triebfahrzeugführer. Neu ist, dass die komplette Ausbildung in Bayreuth stattfindet.

Seit Anfang Februar drückt die 12-köpfige Ausbildungsgruppe, in der sich Bewerberinnen und Bewerber von Anfang 20 bis Ende 50 befinden, am agilis-Standort Bayreuth wieder sprichwörtlich die Schulbank. Die Quereinsteiger lernen innerhalb von neun Monaten in theoretischen und praktischen Unterrichtseinheiten alles, was für ihren neuen Beruf als Triebfahrzeugführer, im Volksmund häufig Lokführer genannt, wichtig ist.

Chance als Quereinsteiger nutzen

Einer der Quereinsteiger ist Jürgen Bär aus Coburg. Als gelernter Kfz-Mechaniker war er schon immer technikaffin. Zuletzt arbeitete er als Produktionstechniker. „Bereits als Kind wollte ich Lokführer werden. Mit der bezahlten Ausbildung bei agilis kann ich als Quereinsteiger auch noch mit 46 Jahren meinen Traum verwirklichen.“ Dem stimmt ein weiterer Quereinsteiger zu: „In meinem Alter ist es nicht mehr so einfach in der Arbeitswelt wieder Fuß zu fassen. Die Stellenanzeige von agilis kam für mich als Diplomingenieur deshalb genau richtig, denn ich wollte raus aus meinem alten Job und etwas Neues lernen.“

Frauenanteil wächst

agilis begrüßt insbesondere auch die Bewerbung von weiblichen Quereinsteigern. So beträgt der Frauenanteil in der Berufsgruppe der Triebfahrzeugführer rund zwölf Prozent und wächst beständig. Ginger Kießling aus Münchberg ist eine von zwei Frauen in der aktuellen Ausbildungsgruppe. „Für mich lag ein Beruf im Eisenbahnverkehr nahe, denn mein Vater war auch Lokführer bei agilis. Seine Begeisterung für den Job hat mich angesteckt“, erzählt Kießling. Die 21 Jahre alte gelernte Automobilkauffrau freut sich besonders auf die abwechslungsreiche Tätigkeit auf der Strecke.

Als regionales Eisenbahnverkehrsunternehmen sei es agilis wichtig, die Triebfahrzeugführerinnen und Triebfahrzeugführer wohnortnah einzusetzen, so Geschäftsfüher Dr. Axel Hennighausen. Alle Bewerber kommen aus dem unmittelbaren Umfeld ihrer künftigen Einsatzorte, den sogenannten Meldestellen. „Ich wünsche den neuen Anwärtern viel Erfolg bei Ihrer spannenden Herausforderung“, so Hennighausen weiter.

Voraussetzungen der Bewerber

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, qualifiziert agilis schon seit vielen Jahren eigenes Fahrpersonal. Die Ausbildung ist eine sogenannte Funktionsausbildung. Deshalb müssen Bewerber mindestens über einen qualifizierenden Hauptschulabschluss verfügen und eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können. Zusätzlich sind gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift zwingend erforderlich. Die Ausbildungskosten werden komplett von agilis übernommen. Zusätzlich erhalten die angehenden Lokführer ein tarifvertraglich festgelegtes Gehalt. Weitere Informationen gibt es auf der agilis-Homepage unter agilis.de/jobs.