Theatergastspiele Fürth geben „Das Himmelbett“ in Baiersdorf

"Himmelbett"-Szenenfoto: Andreas Bassimir / Theatergastspiele Fürth

„Das Himmelbett“-Szenenfoto: Andreas Bassimir / Theatergastspiele Fürth

Mariella Ahrens („Im Namen des Gesetzes“, „Sabine“, „OP ruft Dr. Bruckner“ oder dem 1. Dschungelcamp) und Tobias Herrmann spielen in Jan de Hartogs „Ehegeschichte“ ein Paar, das wir von der Hochzeitsnacht bis ins hohe Alter begleiten: Hochzeitsnacht, Schwangerschaft, Streitigkeiten, Kinderprobleme, Eifersüchteleien, Krankheiten und die unsterblich große Liebe …

Mit „Das Himmelbett“ haben die Theatergastspiele Fürth und Thomas Rohmer 1991 ihren Weg begonnen und gehören mittlerweile zu den großen Tourneeunternehmen Deutschlands. Mit „Das Himmelbett“ steht nun der Komödienklassiker erneut auf den geliebten Brettern.

„Das Himmelbett“ erzählt den uralten Konflikt zwischen Mann und Frau um Eifersucht und Emanzipation, um Erfolg und Unverstandenen, um Liebe und Leid. Wir begleiten 4 Jahrzehnte lang ein ganz gewöhnliches Ehepaar, das sich nur in einem Punkt erheblich von uns unterscheidet: Ihre Auseinandersetzungen und Verletzungen sind ungewollt komisch.

Er: Mein liebes Kind, in meinem ganzen Leben habe ich dir nur eine Tasse nachgeworfen.

Sie: Und die Tintenfässer, Papierkörbe, Bücher, Schuhe …ist das nichts?

Irgendwo und irgendwann 1950: Agnes (20) und Michael (23) heiraten. Er ein erfolgloser sentimentaler Lyriker, sie seine angebetete Frau, das Himmelbett ein Erbstück seiner Eltern, das leider die Scheu vor der ersten gemeinsamen Nacht auch nicht mindert. In den beiden folgenden Jahren hat Michael noch immer keinen Erfolg, dafür bekommt Agnes zwei Kinder, Robert und Lisa – eine glückliche Familie, wenn sich nicht Michael durch die Geburt stark zurückgesetzt fühlte und doch tatsächlich kurz vor den ersten Wehen schwer krank wird.

Die Jahre gehen dahin, Agnes erfüllt Mutter-, Hausfrauen- und Ehepflichten; Michael, bei dem sich Herz auf Schmerz reimt, schreibt einen Bestseller, gewinnt einen Preis und nimmt sich eine Geliebte, woran natürlich Agnes Schuld ist, weil sie ihm nicht genug Verständnis entgegenbringt.

Er: Glaube mir, ich liebe diese Frau, ich kann nicht ohne sie leben, sie lebt mit meinem Werk, mit meiner Arbeit.

Sie: Wie macht sie denn das „mit deinem Werk leben“?

Er: Wenn ich mich freue, freut sie sich mit mir, wenn ich nachdenke, denkt sie mit mir.

Sie: Das ist aber rührend.

Weiblich klug meistert Agnes nicht nur diese, sondern auch die folgenden Krisen; als aber nach Robert auch Lisa das elterliche Haus verlässt, stellt Agnes fest, dass sie ein Recht auf Eigenleben hat, und in einem späten Emanzipationsakt will sie nun ihrerseits Michael verlassen. Der aber legt sich ins Zeug, greift in die Trickkiste „Ohne dich bin ich ein Nichts“ und redet ihr diese Idee tatsächlich aus. Mit 60 beschließen sie, das große, leere Haus zu verlassen und in eine kleine Mietwohnung zu ziehen; das Himmelbett – Mitwisser aller Höhen und Tiefen – bleibt für die frischvermählten Nachmieter im Schlafzimmer zurück.

​Lilly Palmer und Rex Harrison wurden durch „Das Himmelbett“ zu Weltstars. es gelang, was für den Film höchst selten ist, dass nur zwei Darsteller das Interesse des Filmpublikums vor der Leinwand zu halten vermögen.
Es ist zu hoffen, sie werden auch bei uns im Theater viele Fachleute der Ehe antreffen, die ihre Probleme gemeistert haben und zu meistern versuchen, und, wie auch immer, neugierig, verliebt und verständnisvoll einen Blick durchs Schlüsselloch tun wollen: Wie meistern es diese beiden.

Dass man so im Hinübersehen lachen kann über sie und über sich selbst, ist das Wohltuende und Befreiende und der Tribut, den man dem etwas komischen, dem leicht-sorgenvollen, dem anheimelnd stillen Himmelbett zollt.

DAS HIMMELBETT

Die Geschichte einer Ehe von Jan de Hartog

  • Mit Mariella Ahrens und Tobias Herrmann
  • Regie: Thomas Rohmer
  • Karten gibt es ab 19 Uhr an der Abendkasse, oder bei www.eventim.de und unter theatergastspiele@gmx.net
  • Eine Aufführung der Theatergastspiele Fürth (Intendanz Thomas Rohmer)