Leichter Rückgang der Tourismuszahlen im Landkreis Bamberg
Landkreis-Tourismus mit Einbußen in 2019
Nach mehreren Rekordjahren in Folge sind im Jahr 2019 leichte Rückgänge bei den Gästeankünften und -übernachtungen im Landkreis-Tourismus zu verzeichnen. Das belegen die aktuellen Zahlen vom Bayerischen Landesamt für Statistik. So gab es 2019 im gewerblichen Sektor (Betriebe mit zehn oder mehr Betten, inkl. Camping) mit 202.843 Gästeankünften einen Rückgang um 6,9, die Übernachtungen sind mit 386.715 um 5,5% gesunken. Nach drei Jahren mit Rekordzuwächsen mit insgesamt 12% fand 2019 aufgrund schwieriger Rahmenbedingungen im Gastgewerbe eine Konsolidierung der Tourismuszahlen statt. Immerhin war 2019 das viertbeste Tourismusjahr im Landkreis Bamberg. Im Schnitt blieben die Gäste unverändert für rund 1,9 Tage im Landkreis, die Bettenauslastung liegt bei 33,3%.
„Das Tourismusjahr 2019 wies trotz leichter Einbußen das bisher viertbeste Ergebnis bei den Gästeankünften und -übernachtungen auf. Das Rekordergebnis des letzten Jahres wurde zwar nicht erreicht, allerdings konnten wir eine Konsolidierung auf hohem Niveau verzeichnen“, so Landrat Johann Kalb zur Tourismusbilanz 2019 im Bamberger Land nach Bekanntwerden der neuesten Zahlen vom Bayerischen Landesamt für Statistik.
Landkreis Bamberg bei rund 387.000 Übernachtungen
„Die touristische Nachfrage bewegt sich seit mehreren Jahren unverändert auf hohem Niveau. Leider hatten wir aber im Jahr 2019 einige Betriebsschließungen zu verzeichnen. Die Beherbergungsbranche steht insgesamt unter hohem Erfolgsdruck. So sind der Fachkräftemangel, steigende Personalkosten, die Problematik der Betriebsnachfolge und veränderte Gästeansprüche Faktoren, die gerade im ländlichen Raum das Gastgewerbe belasten“, so Landrat Kalb.
Anders im Städtetourismus: Hier sind nach wie vor höhere Zuwächse zu verzeichnen als im ländlichen Raum. Speziell in Bamberg sind die Bettenkapazitäten in den letzten Jahren enorm gestiegen, weitere Hotelprojekte befinden sich in der Realisierung. Auch das kann langfristig zu einem weiteren Verdrängungswettbewerb gerade bei den oft inhabergeführten Häusern im Bamberger Land führen.
Um dem entgegenzusteuern, erstellt der Landkreis Bamberg aktuell ein Hotelentwicklungskonzept in Kooperation mit dem Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr, kurz DWIF. Ziel ist es, unter Einbindung der Beherbergungsbetriebe Grundlagen für eine nachhaltige, markt-, gäste- und standortorientierte Hotelentwicklung für die Tourismusregion zu schaffen.
Im Schnitt blieben die Gäste wie im Vorjahr für rund 1,9 Tage im Landkreis, hier ist noch Luft nach oben. Die Bettenkapazität in den erfassten 77 gewerblichen Betrieben lag bei 3140 Betten (je Jahresdurchschnitt), die Bettenauslastung liegt für 2019 bei 33,3%.
Zu den Zahlen aus dem gewerblichen Bereich kommen die nicht in der offiziellen Statistik erfassten Übernachtungen in Privatquartieren mit weniger als 10 Betten: Aktuell sind rund 200 Anbieter von Ferienwohnungen und Privatzimmern mit geschätzten rund 180.000 Übernachtungen im Landkreis registriert, die einen zunehmend größeren Anteil im Übernachtungssektor bilden und besonders für Familien sowie für Reisende mit mittleren und niedrigeren Einkommen ein wichtiges Angebot darstellen. Jede fünfte Übernachtung in Deutschland findet mittlerweile in einer Ferienwohnung oder einem Ferienhaus statt.
Tourismus – ein wichtiger Wirtschaftsfaktor
Die Rolle des Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor im Landkreis Bamberg ist nach wie vor unumstritten. Nach einer neuen DWIF-Studie werden durch Übernachtungsgäste und rund 5 Mio. Tagesbesucher ein Bruttoumsatz von 164 Mio. Euro im Landkreis im Tourismus erwirtschaftet, die sich auf das Gastgewerbe mit 79,4 Mio. Euro, den Einzelhandel mit 52,3 Mio. Euro sowie weiteren Dienstleistern mit rund 32,4 Mio. Euro verteilen. Nach Abzug von Steuern und Vorleistungen verbleiben rund 76 Mio. Euro als Beitrag für das Primäreinkommen der Bevölkerung. Dies entspricht rein rechnerisch rund 2.700 Personen, die durch den Tourismus im Landkreis Bamberg ihren Lebensunterhalt bestreiten können.
Qualität ist das A und O
Seitens des Landkreises werden als besondere Herausforderungen die weitere Förderung qualitativ hochwertiger Übernachtungs- und Gastronomieangebote und die verstärkte Entwicklung und Vermarktung von Aktiv- und familienfreundlichen Angeboten gesehen. Unter diesem Aspekt wird auch die seit 10 Jahren erfolgreiche Tourismuskooperation mit der Stadt Bamberg, die in dieser Dekade zu deutlichen Zuwachsraten im Tourismusgeführt hat, um weitere 10 Jahre verlängert. Ziel der Kooperation war und ist es, durch die gemeinsame Vermarktung touristischer Angebote eine starke Positionierung der gesamten Region zu erreichen und deren Bekanntheitsgrad nachhaltig zu steigern. Mit der Tourismuskooperation ist es der Region gelungen, sich als Ganzes erfolgreich am Markt zu positionieren und auch künftig Zuwachsraten im touristischen Segment zu generieren. Immerhin wurde 2019 gemeinsam mit der Stadt Bamberg die Zahl von 1 Mio. Übernachtungen erneut deutlich überschritten.
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