Eltmann sinnt auf Revanche in Rottenburg
Der 13.11.19 hat sich eingebrannt: da verkaufte sich Eltmann gegen den TV Rottenburg in der Brose Arena Bamberg weit unter Wert. Das 0:3 ging sportlich in Ordnung, aber vergessen ist es nicht. Entsprechend heiß sind die Mainfranken auf eine Revanche und nach den sehr guten Ergebnissen in den letzten 7 Wochen stehen die Zeichen dafür nicht schlecht.
Seit der Ankündigung am 20.12.2019, dass die Spielbetriebsgesellschaft Insolvenz anmelden muss, hat die Mannschaft in den vergangenen vier Spielen Courage bewiesen. Was vorher störte, wurde auf einmal unwichtig, der wirtschaftliche Schock schweißte Verein, Mannschaft und alle Beteiligte drumherum fest zusammen. Und die Siege gegen Bühl (3:0) sowie den VfB Friedrichshafen (3:2) haben zur gesteigerten Motivation und guten Laune im Team beigetragen.
Auch die 1:3 Niederlage gegen die AlpenVolleys war kein Dämpfer, vielmehr kann aus dem knappen 23:25 im zweiten Satz und dem sensationell gewonnenen dritten Satz eine breite Brust mitgenommen werden. Mit 19:23 standen die Mainfranken vor der Matchniederlage, Haching wähnte sich bereits auf der Zielgeraden, da brachten Luuc van der Ent und Irfan Hamzagic den Eltmanner Hexenkessel zum Toben. Drei Blocks des holländischen Riesen in der Mitte, ein cleverer Angriff des Serben Hamzagic über die Diagonale und sein folgendes, perfekt auf die Seitenlinie platziertes Ass. Die Zuschauer in der Georg-Schäfer-Halle rieben sich die Augen, denn die HEITEC VOLLEYS hatten sich in Windeseile den ersten Satzball erkämpft, Hachings Trainer Stefan Chrtiansky konnte trotz Auszeit und deutlicher Worte seine Mannen nicht aufwecken. Und beim letzten Satzpunkt funktionierte das Duo Hamzagic – van der Ent wieder perfekt: Hamzagic legte im Service auf, van der Ent stand wie eine Mauer in der Luft und schickte den verdatterten Hachingern die Pille zum 25:23 ins gegnerische Feld zurück.
Marco Donat war zufrieden nach dem spannenden Mittwochs-Duell gegen die österreichisch-deutsche Combo, aber hebt warnend den Finger: „Nach AlpenVolleys ist vor Rottenburg. Die Domstädter haben eine sehr homogene Mannschaft, die wenig Fehler macht. Dazu kommt, dass sie sehr heimstark sind, was die AlpenVolleys beim überraschenden Pokal-Aus im November zu spüren bekommen haben. Dennoch sind wir auf Revanche aus. Es wird ein heißer Kampf werden.“
Auch Jonas Sagstetter freut sich auf den Fight am Sonntag, das Fernsehspiel kann ab 17:00 Uhr live auf Sport1 gesehen werden. Es ist das „Extra-Zuckerl“ für den 20jährigen Landshuter, der wie seine Teamkollegen auf die Revanche brennt. „Wir haben gegen Rottenburg noch eine Rechnung offen und wollen das 0:3 aus der Vorrunde ausgleichen. Ich denke, wenn wir als Team eine ähnliche Leistung wie gegen Friedrichshafen oder auch Haching abliefern und dann die eine oder andere Chance mehr nutzen, werden wir einen Sieg einfahren.“
Sagstetter lieferte am Mittwoch bei 24 Bällen starke 62% in der Annahmequalität ab, in perfekten Bällen waren es gar 38%. Besser war an diesem Abend nur der gegnerische Libero Florian Ringseis mit 64% bzw. 45%, wobei er in der Annahme nur 11mal von Eltmann gesucht wurde.
Trotz seiner exzellenten Leistung bleibt Sagstetter bescheiden: „Persönlich bin ich sehr froh, dass ich nach meiner Verletzung endlich wieder auf dem Feld gestanden habe und dem Team helfen konnte.“
Für Shunsuke Watanabe, den japanischen Spieler im Team der HEITEC VOLLEYS, wird es wieder ein Aufeinandertreffen mit seinem „Arbeitskollegen“ Taichi Kawaguchi. Beide Teams haben in ihrem Kader die einzigen japanischen Bundesliga-Liberos, zusammen mit dem Nippon-Superstar Yanagida Masahiro (United Volleys Frankfurt) sind sie die „Exoten“ in der deutschen Männervolleyball-Szene. Entsprechend groß ist das Interesse der Japaner an ihren drei Spielern in Deutschland, selbst die eher „unbekannten“ Spieler wie Watanabe und Kawaguchi genießen die Aufmerksamkeit japanischer Medien. Just für Sonntag hat sich ein weiterer Journalist aus Nippon angemeldet, der nach dem Match mit beiden Spielern ein ausführliches Interview führen wird. Natürlich setzt Watanabe darauf, dass dann die von Eltmann gewonnenen Punkte für zusätzlichen Gesprächsstoff sorgen werden.
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