Breites Bündnis für einen Nationalpark Steigerwald

Pressemitteilung vom Bündnis „#steigibleibt“

Mehr als 60 Teilnehmer*innen kamen am Samstag bei schlechtem Wetter in den Steigerwald, um sich einen aktuellen Einschlag anzuschauen

Mehr als 60 Teilnehmer*innen kamen am Samstag bei schlechtem Wetter in den Steigerwald, um sich einen aktuellen Einschlag anzuschauen

Wir sind das Bündnis „#steigibleibt“ aus Bamberger, Würzburger, Haßfurter und Nürnberger sozial-ökologischen Vereinigungen und vielen Menschen aus der Steigerwald-Region. Wir wollen, dass im Steigerwald ein Großschutzgebiet ausgewiesen wird und unterstützen deshalb die Forderungen des BUND Naturschutz sowie anderer Verbände im Freundeskreis Nationalpark Steigerwald und des Vereins Nationalpark Steigerwald, einen Nationalpark in den Staatswäldern zu schaffen. Wir stehen für den Schutz dieses wertvollen Laubwaldgebietes und für unsere Heimat ein. Deshalb waren wir am Sonntag auch gemeinsam mit 60 Menschen auf einem Waldspaziergang im Steigerwald.

Dabei kritisieren wir nicht die Forstwirtschaft im Allgemeinen. Ganz im Gegenteil. Auf dem Weg zur Klimaneutralität brauchen wir die Ressource Holz in der Zukunft. Die im Steigerwald betriebene Forstwirtschaft ist – zumindest in ersten Ansätzen – schon ökologischer als in den meisten Vergleichsorten Bayerns. Doch das reicht nicht. Denn dies kann den flächigen Waldschutz allenfalls ergänzen, jedoch niemals ersetzen. Die Beispiele der jüngsten Fällungen zeigen, dass der Perspektivwechsel der Bayerischen Staatsforsten trotz aller Ankündigungen Söders, dass der Staatswald vorrangig dem Gemeinwohl und nicht der Gewinnmaximierung dienen soll, offensichtlich nicht ernst gemeint war. Wenn wir noch länger warten, dann brauchen wir uns um das Thema Klimawälder nicht mehr kümmern. Denn je mehr dicke Bäume im Steigerwald entnommen werden, desto angreifbarer wird der Wald durch die Hitze und desto weniger Kohlenstoff kann er speichern. Wir brauchen jetzt einen Paradigmenwechsel der Staatsregierung im Staatswald: Schützen vor nützen!

Gerade in Zeiten der Klimakrise müssen wir alles dafür tun, unsere Wälder zu bewahren. Der Steigerwald bedeutet für uns ein Stück Heimat. Er ist das beste Laubwaldgebiet Bayerns für ein Weltnaturerbe Buchenwälder, er hat das Potential zu einem alten Buchennaturwald heranzuwachsen, er ist Ort der Erholung, eine Oase der Biodiversität und Artenvielfalt und unser stärkster regionaler Verbündeter im Kampf gegen die Klimakrise, deren Folgen wir bei uns in der Region deutlich spüren. Wir müssen jetzt handeln.

Und wir wollen nicht länger warten. Die aktuellen Entwicklungen im Steigerwald lassen uns keine andere Wahl: nach wie vor werden viele dicke Laubbäume entnommen, was ein Älterwerden der Wälder verhindert und schwere Maschinen schädigen die Waldböden – das sind heftige Eingriffe in das Ökosystem. Wir handeln jetzt. Wir wollen die Fällungen nicht länger hinnehmen, sondern uns schützend vor den Wald stellen. Wir ketten uns an, wenn es sein muss. Wir sind viele und wir werden immer mehr.

Wir fordern ein sofortiges Fällmoratorium, den Schutz des „Hohen Buchenen Waldes“ und mittelfristig einen Nationalpark Steigerwald. Und wir rufen die Menschen aus der Region auf, sich uns anzuschließen. Dies betrifft insbesondere die heutigen Jugend und jüngere Generation, denn wir wollen einen Nationalpark Steigerwald schützen für unser aller Zukunft. Denn ohne Wald kein Klimaschutz, ohne Klimaschutz keine Zukunft.

Mitglieder folgender Gruppierungen waren am Sonntag dabei und haben die Forderungen der schon langen aktiven Gruppierungen Verein Nationalpark Steigerwald und Freundeskreis Nationalpark Steigerwald unterstützt: Fridays For Future Bamberg, Extinction Rebellion Bamberg, Bund Naturschutz, Extinction Rebellion Nürnberg, Fridays For Future Haßfurt, Parents For Future Haßfurt, Extinction Rebellion Erlangen, Grüne Bamberg-Land, Fridays For Future Nürnberg, Fridays For Future Würzburg, Volt Bamberg, Extinction Rebellion Würzburg, Grüne Jugend Bamberg, Bamberger Klimaschutzbündnis, Grüne Jugend Oberfranken.