Gymnasium Fränkische Schweiz in Ebermannstadt nimmt Konsumverhalten unter die Lupe

Symbolbild Bildung

Wahlfach Klima und Umwelt mit Herrn Christian Kiehr / Foto: Privat

Fridays for future, Klimawandel und Kritik am Konsumverhalten. Aktuelle und bedeutende gesellschaftspolitische Debatten finden auch immer Eingang in die Schule und den Unterricht. Herr Siegfried Reck, Schulleiter am Gymnasium Fränkische Schweiz (GFS) in Ebermannstadt, nahm dies zum Anlass, den Jugendlichen auch im schulischen Umfeld die Möglichkeit zu geben, diese Themen mit dem erzieherischen Bildungsauftrag der Schule zu verbinden. Seit dem Beginn des Schuljahres bietet daher das GFS das Wahlfach Klima und Umwelt an. Dies beinhaltet auch die Auseinandersetzung mit dem Konsumverhalten beim täglichen Einkauf im Lebensmittelmarkt. Zusammen mit ihrem Wahlfachlehrer Herrn Christian Kiehr besuchten die Schülerinnen den Inhaber des Rewe Marktes, Herrn Johannes Mayer, dessen Familie bereits seit mehreren Jahrzehnten im Lebensmittelgeschäft tätig ist. Die Schülerinnen hatten einen umfangreichen Fragenkatalog vorbereitet, der zusammen mit Herrn Mayer bearbeitet und diskutiert wurde. So erfuhren die Besucher, dass nicht verkaufte Lebensmittel an die Tafel nach Forchheim übergeben werden. Die regionale Herkunft von Produkten aus Franken und der Fränkischen Schweiz spiele für die Kunden in Ebermannstadt eine wichtige Rolle, wobei man auch bereit sei, etwas mehr für diese Produkte zu zahlen, um regionale Anbieter zu unterstützen. Trotzdem dürfe man nicht vergessen, dass die Preise für Lebensmittel im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch sehr niedrig sind. Die Themen Verpackungsmaterial und die Möglichkeiten der Müllvermeidung beschäftigen auch Herrn Mayer. Der Wertstoffmarkt sei mittlerweile gesättigt. Früher erhielt man für eine Tonne Papier und Pappe noch ca. 40 Euro, heute müsse man für die Entsorgung bezahlen. Die Herstellung von Papier und Plastik belastet das Klima. Um auch die Kunden zur Müllvermeidung zu animieren, wurden vor 2 Monaten 5000 Einkaufsnetze im Doppelpack verschenkt, damit der Griff ins Regal zu lose angebotener Ware zunehme. Jeder Kunde, der einen Einkauf plant und daran denkt, eigene Beutel mitzunehmen, helfe mit, Ressourcen zu schonen und Müll zu vermeiden. Ein geplanter Einkauf trägt auch dazu bei, die Menge an weggeworfenen Lebensmitteln aus dem Kühlschrank zu Hause zu reduzieren. Bemerkenswert sei, dass die Menge an verkaufter Milch in Pfandflaschen im Gegensatz zum Tetrapack sehr stark zugenommen habe. Auch die Digitalisierung werde Einfluss auf den Einkaufsmarkt der Zukunft nehmen. Dies beinhalte die Möglichkeit, Lebensmittel online zu bestellen um diese dann in bereit gestellten Fächern abzuholen oder die Zunahme von Kassensystemen, an denen der Kunde selbst seine Ware scanne. Eine Schülerin äußerte sich dazu kritisch und erwähnte, dass man ja dann beim Einkaufen keine Leute mehr persönlich zu einem Pläuschchen treffe könne. Die Teilnehmer bedankten sich am Ende bei Herrn Mayer mit einem Glas Honig aus der Fränkischen Schweiz. Im weiteren Programm des Wahlfaches stehen eine Diskussionsrunde mit einem Klima- und Forstexperten und der Besuch eines landwirtschaftlichen Betriebes.