„Fairer Handel lebt vom Handeln“: Stegaurach macht´s vor

Geballtes Engagement für die Fair Trade Idee – die anwesenden Unterstützer der Fair Trade Gemeinde Stegaurach. Foto: Heinrich Hoffmann

Geballtes Engagement für die Fair Trade Idee – die anwesenden Unterstützer der Fair Trade Gemeinde Stegaurach. Foto: Heinrich Hoffmann

Stegaurach zur Fair Trade Town ausgezeichnet – Feierliche Urkundenübergabe

Am Freitag, 17.01.2020, haben die Bürgermeister der Gemeinde Stegaurach aus den Händen von Manfred Holz, Fairtrade-Ehrenbotschafter und ehemaliges Vorstandsmitglied von TransFair e.V., die offizielle Ernennungsurkunde zur Fair Trade Gemeinde überreicht bekommen. Stegaurach ist nun die 665. ausgezeichnete Stadt in Deutschland und die 179. in Bayern.
Bernd Fricke, Zweiter Bürgermeister und Fair Trade Steuerungsgruppenmitglied, zeigte bei der Moderation der Verleihungsfeier eindrücklich auf, was Stegaurach schon alles für den fairen Handel auf der ganzen Welt tut. So erläuterten die anwesenden Einzelhändler, Gastronomen, Vereinsvorstände und Vertreter öffentlicher Einrichtungen – hier sind außer der Gemeinde auch die Pfarrei, die Bücherei sowie die Grund- und Mittelschule Altenburgblick vertreten –, mit welchen Produkten und Aktionen sie sich für Fair Trade einsetzen. Das vielfältige Bild reichte von Agapen des St. Josefvereins mit Fair Trade Produkten über Kochbildungsprojekte zum Thema bis hin zum Appell an die Großhändler, noch mehr Fair Trade Artikel anzubieten.

„Irgendjemand zahlt den Preis“

„Es ist toll, wohin ein einfacher Gemeinderatsbeschluss mit Hilfe vieler Akteure in der Gemeinde führen kann!“, zeigte sich Zweiter Bürgermeister Bernd Fricke vor den rund 100 Anwesenden beeindruckt. Schon seit 24 Jahren sei Stegaurach Agenda 21 Gemeinde, der nächste Schritt in Richtung Fair Trade somit nur logisch gewesen, so Fricke. „Denn irgendjemand zahlt ja den Preis für verantwortungslosen Konsum. Die Natur oder die Produzenten in der Dritten Welt“, betonte der zweite Bürgermeister.

Auch Erster Bürgermeister Thilo Wagner zeigte sich stolz über die Fair Trade Auszeichnung für Stegaurach und bedankte sich herzlich bei allen Akteuren, allen voran bei seinem Stellvertreter Bernd Fricke. Dritter Bürgermeister der Stadt Bamberg, Wolfgang Metzner, begrüßte Stegaurach herzlich in der Riege der Fair Trade Towns, inzwischen 63 Kommunen in der Metropolregion Nürnberg und neben der Stadt Bamberg und dem Landkreis Bamberg auch Baunach, Buttenheim und Hirschaid. An die Stegauracher gerichtet sagte er: „Es sind heute so viele Menschen da. Wenn Sie alle Fair Trade einkaufen, kann das nur gut gehen!“

Ein Filmbeitrag über Fair Trade und ein Vortrag dreier Neuntklässlerinnen der Mittelschule Altenburgblick über das sog. Fairphone rundeten die Fair-Anstaltung ab, ebenso wie ein Bücher- und Produkttisch sowie ein kleiner Fair-Trade Imbiss. Schüler der Grundschule Altenburgblick sowie die Geschwister Verena und Dominik Scheer umrahmten die Urkundenverleihung musikalisch.

Hohe Anforderungen erfüllt

Beeindruckt von dem geballten Engagement für einen weltweit gerechten Handel in Stegaurach war Fair Trade Ehrenbotschafter Manfred Holz. „Jede gute Eine-Welt-Arbeit kann zu einem festen Bestandteil des Profils und Image einer jeden Kommune werden, und Stegaurach ist da richtig gut dabei!“, lobte er. Die Anforderungen, um Fair Trade Gemeinde zu werden, seien hoch, aber erfüllbar. Stegaurach zeige durch den Einsatz für Fair Trade ethische Haltung und könne sich in dieser Hinsicht nun mit Metropolen wie Paris, London und Kopenhagen messen.