Sonntagsgedanken: Zur Gebetswoche der Evangelischen Allianz vom 12. bis zum 19. Januar
Bischof Wilhelm Stählin besuchte einst eine Pfarrkonferenz, wo der Referent über Sinn und Wert des Gebets sprach. Auf dem Heimweg hörte Stählin ein Gespräch mit an, das ihn erschütterte. Da erklärte ein angesehener älterer Geistlicher, er wisse gar nicht, was der Vortragende sagen und erreichen wollte. Er selbst bete seit Jahren nicht mehr und empfinde das nicht als Mangel. Die Übrigen nickten zustimmend. Ein Pfarrer, der nicht betet! Was macht er dann im Gottesdienst?
Das Gebet ist Kraftquelle, Mittelpunkt und Ziel des persönlichen Glaubens und der ganzen Kirche. Bevor wir morgens aufstehen, sollten wir im Gebet zur Ruhe kommen, für die Bewahrung in der Nacht, für den neuen Tag danken und um Kraft für das Kommende bitten. Abends dürfen wir den Tag Gott dankbar zurückgeben, ihm übergeben, was wir falsch gemacht, was uns angetan wurde, und natürlich um einen ruhigen Schlaf bitten. Dabei ist es durchaus sinnvoll, auswendig Gelerntes mehrfach hintereinander zu beten, etwa das Vater Unser, das Glaubensbekenntnis oder den 23. Psalm, um so innerlich ruhig und frei für Gott zu werden, der uns nur dann mit seiner Liebe, seiner Kraft erfüllen kann, wenn wir uns für ihn voll und ganz öffnen. Wenn wir mehr und bewusster beten, geht es dann auch wieder mit der Kirche und der ganzen Gesellschaft aufwärts.
Weitere Sonntagsgedanken
Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
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