Otto Müller stellt im Gräfenberger Poeten-Eckela zwei bedeutende regionale Autoren vor

Wahlverwandtschaft im Geist der Aufklärung

Einer bemerkenswerten geistig-ökumenischen Wahlverwandtschaft zweier bedeutender Gräfenberger und Weißenoher Autoren um das Jahr 1800 spürt Otto Müller im Poeten-Eckela nach.

Gräfenbergs ersten Dekan Johann Heinrich Witschel (1769-1847) und den Benediktiner-Pater Willibald Schrettinger (1772-1851) aus dem Kloster Weißenohe verband nicht nur ihr geistliches Wirken, sondern auch ihre schriftstellerische Arbeit im Geist der Aufklärung. Witschel, kurzzeitig Mitglied der bayerischen Abgeordnetenkammer, verfasste zu seiner Zeit weit verbreitete Andachtsbücher, wetterte gegen die Herabwürdigung des Sonntags und plauderte darüber am 9. November 1797 im Nürnberger Nobelgasthaus „Herrenschießgraben“ sogar mit dem durchreisenden Goethe.

Der Weißenoher Klosterbibliothekar Schrettinger, ein vielseitig literarisch, künstlerisch und musisch begabter Mönch, zog 1803 nach der Auflösung der Klöster durch Napoleon zusammen mit seinen Büchern nach München, wo er als Bibliothekar der Königlichen Hofbibliothek die umfangreichenBücherbestände ordnete, katalogisierte und mit Lehrbüchern darüber zu einem der Begründer der modernen Bibliothekswissenschaft wurde. Otto Müller folgt ihren Lebensspuren in unserer Region vor rund 200 Jahren und liest u.a. aus Schrettingers Tagebuch sowie aus Witschels in elf Auflagen verbreitetem Erfolgsbuch „Morgen- und Abendopfer nebst anderen Gesängen“.

  • Sonntag, 19. Januar 2020, 16 Uhr
  • Friedmanns Bräustüberl, 1.Stock, Bayreuther Str. 14, Gräfenberg (vor dem Hiltpoltsteiner Tor)
  • Der Eintritt ist frei