Sonntagsgedanken: Die heiligen drei Könige
Sie kennen wahrscheinlich die Geschichte von den „heiligen Drei Königen“, die aus ihrer fernen Heimat dem Stern von Betlehem folgen, schließlich beim Stall ankommen und dem Jesuskind ihre Geschenke bringen. Den tieferen Sinn von Epiphanias, so der offizielle Name für den Dreikönigstag, verrät uns ein Holzschnitt von Karl Schmidt-Rottluff im Evangelischen Gesangbuch, S. 136: Im Jahre 1917 zeichnete der Künstler sein Bild, als das Grauen des 1. Weltkrieges seinen Höhepunkt erreichte. So wirken die drei Personen auf Rottlufs Bild nicht königlich, sondern machen einen ziemlich kaputten Eindruck. In ihren müden Gesichtern leuchtet die Sehnsucht nach Frieden, nach dem Heil für alle Menschen. So wie diesen Dreien geht es wohl manchem von uns: Wir wollen aufbrechen aus dem Alltag mit seinen Problemen, aus der Tretmühle von Stress und Ärger. Aber die Sterne unserer Zeit, die Stars aus dem Showgeschäft, sie führen uns nur weg vom Ziel in die Wüste der Illusionen, des trügerischen Scheins. Kraft und Hoffnung für unser konkretes Leben vermitteln sie uns nicht. Das kann nur das unscheinbare, so hinfällig wirkende Kind in der Krippe, der Gott, der uns in Jesus Christus begegnet. Dieser Gott verzichtet darauf, uns mit Gewalt oder den Künsten der Werbeindustrie zu überwinden. Wir finden ihn täglich im klaren Wort des Evangeliums.
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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
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