Erzbischof Schick als Ehrenmitglied in den Orden der Barmherzigen Brüder aufgenommen

Symbolbild Religion

Erzbischof Schick: Seelsorge und Leibsorge gehören zusammen

Seelsorge und Leibsorge dürfen nach Worten von Erzbischof Ludwig Schick nicht voneinander getrennt werden. Das sagte der Oberhirte am Freitag anlässlich seiner Aufnahme als Ehrenmitglied in den Orden der Barmherzigen Brüder in Gremsdorf. Die Kirche solle den Menschen die Fülle des Lebens ermöglichen, und dazu gehörten die Gesundheit des Leibes und das Heil der Seele. „Leib und Seele gehören zusammen, das lehrt uns nicht zuletzt unser Glaube von der Auferstehung der Toten. Wir glauben an die Auferstehung des Leibes“, betonte Bischof Schick.

„Die Aufnahme in den Orden der Barmherzigen Brüder ist mir – und sollte uns allen – Zeichen und Auftrag dafür sein, dem Leib und der Seele die gleiche Beachtung zu schenken“, fügte Schick hinzu. Krankheit dürfe nicht übersehen werden und den Kranken müsse entsprechende medizinische, therapeutische und pflegerische Hilfe geleistet werden. Ärztemangel und Pflegenotstand seien in unserer reichen Gesellschaft nicht hinnehmbar und Abhilfe müsse dringend geschaffen werden. Auch in den Entwicklungsländern dürfe das Ziel einer ausreichenden ärztlichen Versorgung und eines effizienten Gesundheitswesens nicht vernachlässigt werden. Die Gesundheit der Bevölkerung spiele für die Entwicklung eines jeden Landes eine wichtige Rolle. „Auch die Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung müssen wahrgenommen und integriert werden. Andernfalls droht eine Gesellschaft inhuman zu werden.“

In seinen Dankesworten erinnerte Schick daran, dass er als Abiturient zunächst Arzt werden wollte. Als Theologiestudent habe er auch einmal erwogen, in den Orden der Barmherzigen Brüder einzutreten, um zugleich Arzt und Priester werden zu können. Auch deshalb sei er für die Aufnahme als Ehrenmitglied dankbar. Die Ernennung zum Ehrenmitglied nahm während des Gottesdienstes Provinzial Frater Benedikt Hau von der bayerischen Ordensprovinz vor. Der Orden geht auf das Wirken des heiligen Johannes von Gott im 16. Jahrhundert zurück, der als ein Pionier der modernen Krankenpflege gilt. Der Orden zählt weltweit rund 1100 Ordensmänner. Die 23 Brüder der bayerischen Provinz sind vor allem im Krankenhausbereich und der Behindertenhilfe tätig. In Gremsdorf im Erzbistum Bamberg betreibt der Orden Wohn-, Betreuungs- und Beschäftigungsangebote für Menschen mit Behinderung.

Die Auszeichnung der Ehrenmitgliedschaft wird nach Auskunft des Ordens nur selten vorgenommen. In der bayerischen Provinz gibt es weniger als 20 Ehrenmitglieder. Eines von ihnen ist Herzog Franz von Bayern.