Der 46jährige Pretzfelder Michael Singer will Nachfolger von Rose Stark werden

Das Leben auf dem Land, Obstbäume und Bienen sollten für Michael Singer, 46, ein Ausgleich zu seinem Beruf als Geschäftsführer einer IT-Firma sein. Außerdem sollten seine beiden Kinder so aufwachsen, wie er es vom Bauernhof seiner Großeltern kannte. Vor bald drei Jahren fand er dann mit seiner Frau in Pretzfeld eine Hofstelle mit Obstanlagen und einem Stückchen Wald.

„Wenn Sie sich dazu entscheiden, mitten in eine bestehende dörfliche Gemeinschaft zu ziehen, müssen Sie Freude daran haben, sich in ihrer zukünftigen Heimat einzubringen und zu integrieren. Sie müssen offen sein, auf Ihre Nachbarn zugehen und zuhören können.“ So war es für Michael Singer selbstverständlich, sich von Anfang an im Elternbeirat des Kindergartens zu engagieren und am örtlichen Vereinsleben teilzunehmen.

Warum er sich in der Gemeinde einbringen möchte, begründet er mit seinem Wunsch, etwas zu bewegen. „Natürlich bin ich auf jedes abgeschlossene Projekt im Büro stolz. Aber die Chance, das eigene Umfeld mitzugestalten, mit dafür zu sorgen, dass die Menschen hier vor Ort gerne leben. Das ist ein Ziel, auf das ich hinarbeiten möchte.“

Dabei schaut er immer auch über den Tellerrand hinaus und hat nicht die eigenen Interessen im Blick. „Unsere Familienplanung ist abgeschlossen“ , „gleichwohl bin ich der Meinung, dass Pretzfeld eine Krippe einrichten sollte und möchte hierfür werben und andere überzeugen und mitnehmen.“ Michael Singer hat dabei auch konkrete Vorstellungen, älteren Mitbürgern zu helfen und Familien in schwierigen Situationen Entlastungen anzubieten.

Dass er für die Liste SPD und Ökologen antritt, begründet der Bürgermeister-Kandidat: „Seit wir hier leben und uns um unsere Obstbäume und Bienen kümmern und mit ihnen leiden, wenn der Regen ausbleibt und der zweite Sommer in Folge viel zu heiß und zu trocken ist, erleben wir noch deutlicher und hautnah, wie wichtig Umweltschutz ist.“ Die Gemeinde ist da auf einem guten Weg, der natürlich zu unterstützen und fortzuführen sei.

Natürlich weiß er auch um die andere Seite, die Nöte der Landwirtschaft. Allerdings fallen die großen Entscheidungen in Brüssel. „Uns hier vor Ort bleibt, das Beste daraus zu machen. Die hervorragenden, regionalen Produkte sollten auch hier vor Ort weiterverarbeitet und vertrieben werden. Dafür möchte ich mich einsetzen.“

„An vorderster Stelle stehen allerdings die Pflichtaufgaben der Gemeinde.“, beantwortet Michael Singer die Frage nach seinem Wahlprogramm und den ersten Aufgaben, die er angehen will. „Die Grundlage für städtebauliche Förderung ist ISEK. Daher ist es äußerst wichtig, den Prozess bald abzuschließen und das Konzept mit Leben zu füllen.“

Die Maßnahmen, die dort festgelegt wurden, seien das Ergebnis ausführlicher Beratungen mit den Planern, als auch in Verwaltung und Gemeinderat sowie der Bürgerwerkstätten. Diese Einbeziehung der Bürger ist ihm wichtig. „Im Übrigen bin ich sehr für pragmatische Lösungen. Ich werde mich mit allen Wünschen aus allen Ortsteilen auseinandersetzen. Alles lässt sich nicht umsetzen, aber die Wünsche anhören, darüber nachdenken und mich zu informieren, um am Ende zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen. Das ist für mich das , was Kommunalpolitik ausmacht.“

Kommt die Kommunalwahl nicht zu früh?   „Ich habe mich nach Anfrage der Liste „SPD und Ökologen“  und  nach Rücksprache mit meiner Frau  entschlossen, mich als  Bürgermeister zu bewerben. Nach mehr als 20 Jahren im Projektgeschäft bin ich es gewöhnt, mich schnell und umfassend in neue Themen und Aufgabengebiete einzuarbeiten und die mir gestellten Aufgaben erfolgreich umzusetzen.“ Überhaupt ist es sinnvoll, mit unvoreingenommen Blick von außen und frischen Ideen bestehende Blockaden zu lösen, um gemeinsam Fortschritte zu erzielen.“