HWK für Oberfranken gibt grünes Licht für Grundstückskauf in Bamberg

Modernisierung der Bildungsstätten: Erste Investitionen starten 2020 im BTZ Hof

Die Herbst-Vollversammlung der Handwerkskammer für Oberfranken stand ganz im Zeichen der beruflichen Bildung. „Ich bin wahnsinnig stolz und froh, dass wir als Handwerk es durch unsere intensive politische Arbeit geschafft haben, zwölf Gewerke wieder in die Meisterpflicht zu bekommen“, kommentierte HWK-Präsident Thomas Zimmer in seinem Bericht den entsprechenden Bundestagsbeschluss aus der vergangenen Woche. Passend dazu beschloss die Vollversammlung erste Schritte der Investitionsstrategie der Handwerkskammer, die in den nächsten Jahren eine umfassende Modernisierung der Bildungsinfrastruktur vor Ort zum Ziel hat. Wegen dieser ersten Maßnahmen steigt der Haushaltsansatz für 2020 der Kammer auf 41,11 Millionen Euro (brutto) und damit im Vergleich zu 2019 um 5,75 Millionen Euro.

Die Investitionsplanung erläuterte Hauptgeschäftsführer Thomas Koller: „Der Haushaltplan 2020 der Handwerkskammer sieht Investitionen in Höhe von rund 10,5 Millionen Euro vor.“ Davon sollen 1,25 Millionen Euro sollen in die ergänzende Ausstattung ihrer vier Berufsbildungs- und Technologiezentren (BTZ), rund sechs Millionen Euro in den ersten Bauabschnitt des Teilneubaus und die Modernisierung des BTZ Hof, etwa 2,2 Millionen Euro in die Neuorganisation und Innenmodernisierung des BTZ Bayreuth und etwa eine Million für Investitionen in Oberfranken-West fließen. Koller weiter: „Wir freuen uns außerdem, dass zwei der drei Bewilligungsbescheide für die Maßnahme in Hof bereits bei uns eingegangen sind. Wir können also mit den Ausschreibungen in Kürze beginnen.“ Dazu hat die Vollversammlung der HWK gestern grünes Licht für den Erwerb einer Liegenschaft in Bamberg gegeben, dort soll auf einer etwa 3,2 Hektar großen Fläche an der Forchheimer Straße ein neues BTZ gebaut werden. Im Gegenzug werden zu einem späteren Zeitpunkt zwei Grundstücke der Handwerkskammer in Bamberg veräußert. Diese Schritte, wie die gesamte Investitionsstrategie, haben das Ziel, dem Handwerkernachwuchs in Oberfranken in den Bildungsstätten der Handwerkskammer optimale Bedingungen zu Verfügung zu stellen.

Pläne für Coburg werden vorangetrieben

„Vor der Mega-Herausforderung der Deckung des Fachkräftebedarfs brauchen wir einfach beste und attraktive Voraussetzungen“, betonte daher auch HWK-Präsident Thomas Zimmer, der auch die Idee des „Innovativen Lernorts für Aus- und Weiterbildung“ für den Standort Coburg in diesen Zusammenhang stellte. Denn eine Kooperation mit der Hochschule Coburg würde Synergie-Effekte erbringen und mehr Berührungspunkte mit Studierenden. Thomas Zimmer: „Es liegt angesichts der demographischen Entwicklungen auf der Hand, dass wir das Spektrum unserer Zielgruppen erweitern müssen. Unser innovativer Lernort wäre ein weiterer, wichtiger Baustein dafür.“ Die Vollversammlung bekannte sich in einem Beschluss dazu, zur Sicherung des Standortes Coburg eine Schwerpunktsetzung um Fachbereich Bau zu planen und ergänzend dazu weiter an der Idee eines „Innovativen Lernorts“ zu arbeiten. Beide Projekte wären Grundlage für die Umsetzung eines tragfähigen und finanzierbaren Konzeptes.

Bemessungsgrundlagen für Beiträge bleiben gleich

Die weiteren wichtigsten Kriterien des Haushalts für 2020, den HWK-Hauptgeschäftsführer Thomas Koller vorstellte, sind positiv. So bleiben die Bemessungsgrundlagen für die Beiträge zur Handwerkskammer gleich, dennoch rechnet die Kammer wegen der guten Geschäftslage im oberfränkischen Handwerk mit steigenden Einnahmen. Darüber hinaus nimmt sich die Kammer auch 2020 das Ziel vor, knapp die Hälfte aller Einnahmen selbst zu erwirtschaften. „Wir sind ein effizientes Dienstleistungsunternehmen, das seinen Mitgliedern ein umfassendes Dienstleistungsangebot macht. Und das es auch schafft, diese Serviceleistungen immer besser an die Betriebe zu transportieren.“ Zu diesem Dienstleistungs- und Serviceangebot gehört auch das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH), das Betriebe seit 2016 dabei unterstützt, sich zu digitalisieren. An der HWK für Oberfranken setzt sich das KDH-Team zudem dafür ein, die Digitalisierung direkt in die Aus- und Weiterbildung zu integrieren. Dazu wird es 2020 erstmals eine große Ausbildertagung geben, zu der alle Ausbildungsmeisterinnen und Ausbildungsmeister aller deutschen Kammern eingeladen werden.

Glückwünsche der Vollversammlung an die Bundessieger

Bereits beste Qualität in der Ausbildung abgeliefert haben die drei oberfränkischen Betriebe, die in diesem Jahr einen Bundessieger beim Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks ausgebildet haben. Die Vollversammlung beglückwünschte Lisa Kraus, Marlene Bosold und Elias Rittmayer ebenso wie die Vertreter der Betriebe.